~ Klerikale Orden und Zirkel der Immerlande ~


Das GötterradDer Rat der Zwölf



Titel der Organisation:
Der offizielle Titel des Rates der Zwölf lautet 'Hierarchischer Rat der Zwölf Mächte Rohas', wird jedoch in dieser Form selbst in hochoffiziellen Angelegenheiten nur selten benutzt.  


Gebräuchliche Namen:

Der Rat der Zwölf trägt keine weiteren Namen in der Allgemeinsprache als diesen einen. Die Elben nennen ihn Eny'arth, einer der wenigen allgemein bekannten Ayaron-Namen der ganzen Immerlande.


Symbol/Wappen/Wahlspruch:

Das Symbol und zugleich das Wappen – wenn man so will – des Rates der Zwölf ist das Symbol des gesamten Zwölfgötterglaubens, das zwölfspeichige Rad. Der Wahlspruch des Rates der Zwölf lautet schlicht: Wir dienen.


Äußeres Erscheinungsbild:

Der Rat der Zwölf besitzt kein einheitliches Erscheinungsbild, tritt er öffentlich in Erscheinung, so ist jeder der zwölf Hierarchen im vollen Ornat


Zweck der Organisation:

Der Rat der Zwölf ist als oberste klerikale Instanz des Zwölfgötterglaubens für sämtliche Belange desselben und seiner Kleriker zuständig, sowie für alle Fragen der Glaubenslehre und Auslegung an sich. Die zwölf Hierarchen des Rates sind Stellvertreter der gesamten Priesterschaft und aller Laienangehörigen der Tempel, oberste Hüter, Bewahrer, Verbreiter und Verteidiger des Zwölfgötterglaubens und all seiner Aspekte.


Ursprung:

Als die elbischen und menschlichen Tempel im Konzil von Sûrmera im Jahr 2100 des Vierten Zeitalters vereint wurden, wurde auch der Rat der Zwölf ins Leben gerufen.


Größe:

Der Rat der Zwölf besteht, wie sein Name schon impliziert, aus zwölf Vertretern, jeweils einer jeder Gottheit. Mitglieder des Rates führen den Titel Hierarch und werden auf Lebenszeit gewählt.


Einflussbereich und Verbreitung:

Wo der Zwölfgötterglaube verbreitet ist, ist der Einfluss des Rats der Zwölf spürbar, denn letztlich unterstehen ihm und seinen Entscheidungen sowie der Politik, die er vorgibt, alle Tempel und sämtliche Priester der Götter in den gesamten Immerlanden sowie alle Templerorden.


Bedeutende Niederlassungen:

Der Rat der Zwölf hatte in seiner Geschichte stets nur einen einzigen Hauptsitz. Zuerst lag dieser in Qum'Ran, dem Zentrum der Macht des Imperiums von Ûr. Seit dem Jahr 20 des Fünften Zeitalters hat der Rat sich jedoch im Herzen der Immerlande, am Ostufer des Ildorel niedergelassen. Dort befindet sich auf der Insel Sùilan Diathan, dem 'Auge der Götter', im Delta des Ombron Glânfangre, Hierarchentempel, Festung des Zwölfgötterglaubens und Tempelstaat in einem.


Innere Struktur und Aufbau der Organisation:

Der Rat der Zwölf besteht de facto tatsächlich nur aus den zwölf Hierarchen, jeweils einem obersten Hohepriester im Dienst einer der Zwölf Mächte. Nur Hohepriester können Hierarch ihres Klerus werden. Sie werden auf Lebenszeit in das Amt gewählt und scheiden erst mit dem Tod aus. Des ungeachtet steht es jedem Hierarchen frei, von seinem Amt zurück zu treten, sollte er körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sein, es auszuüben. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass ein Hierarch sich derart gegen die Gesetze der Götter vergeht, dass die Gottheit, die ihn einst berief, ihm seinen Rang und seine Macht nimmt, verliert er im selben Augenblick auch das Hierarchenamt. Gewählt wird ein Hierarch aus den Reihen aller Hohepriester (der jeweiligen Gottheit, deren Stimme im Rat wieder zu besetzen ist) der Immerlande vom Konklave, welches aus dem Rat der Zwölf und den Großmeistern der Templerorden besteht. Stirbt ein Hierarch (oder tritt zurück oder verliert Rang und Würde), gilt die Uarimonyor, die 'leere Zeit', bis das Konklave zusammengetreten ist und einen Nachfolger bestimmt hat.
Jeder Hierarch hat einen Kleinen Rat - eine Art klerikalen Stab - unter sich. Ranghöchster Würdenträger des Kleinen Rates jedes Hierarchen ist der Kammerherr, welcher stets ein Erzpriester der Heiligen Zwölf Tempel ist. Ihm obliegt es beispielsweise während der Uarimonyor oder der Dauer des Konklaves die Verwaltung des Hierarchensitzes zu führen und den reibungslosen Ablauf aller wichtigen Vorgänge zu gewährleisten. Dem Kammerherrn unterstehen – geordnet nach ihrem Rang – alle übrigen Mitglieder des Kleinen Rates eines Hierarchen. Diese sind:

  • der Herold (immer ein Mitglied des Klerus, mindestens im Rang eines Gesegneten)
  • der Zeremonienmeister (immer ein Mitglied des Klerus, mindestens im Rang eines Geweihten)
  • der Seneschall (immer ein Mitglied des Klerus, mindestens im Rang eines Priesters)
  • die Legaten und Gesandten (sowohl weltlich, als auch klerikal, ihre Zahl kann variieren)
  • der Schatzmeister (immer ein Mitglied des Klerus, mindestens im Rang eines Predigers)
  • der Marschall (meistens ein Mitglied des Klerus, jedoch nicht zwingend)
  • der Leibheilkundige oder Aniran (nicht zwingend ein Mitglied des Klerus)
  • der Küchenmeister (nicht zwingend ein Mitglied des Klerus)
  • die Berater (sowohl weltlich, als auch klerikal, ihre Zahl kann variieren. Meistens finden sich jedoch zumindest ein Magier und Alchemist unter ihnen, sowie Gelehrte verschiedenster Bereiche)
  • die Skriptoren (immer Mitglieder des Klerus, mindestens im Rang eines Tempelbruders/einer Tempelschwester, meist jedoch sehr viel höher. Ihre Zahl beträgt mindestens vier, höchstens acht)

Der Rat der Zwölf hat unter sich ein Dutzend Dikasterien, also Verwaltungseinheiten oder Abteilungen, die sich jeweils mit einem bestimmten Bereich oder Gebiet befassen und denen jeweils ein Mojândor (im Lauf der Jahrhunderte verballhornt aus dem elbischen 'Mojâon Nandor', was so viel wie "erster Diener" bedeutet) vorsteht. Diese sind

  • Dikasterium der Heiligen Tempel (klerikale Pflichten, Aufgaben der Tempel, die Ausübung klerikaler Macht)
  • Dikasterium der Verteidigung gegen die Finsternis und die unheiligen Mächte (Bekämpfung von Dämonen, Schattenwanderern, Schwarzpriestern, Ketzern, Erhabene Märsche, Inquisition, Recht der Auflösung)
  • Dikasterium für Philosophie und Auslegung (des Buchs der Worte/des Zwölfgötterglaubens)
  • Dikasterium für Kulte, Sekten und Orden (innerhalb des Zwölfgötterglaubens)
  • Dikasterium der Diplomatie (Politik, Außenpolitik, rohaweite Beziehungen, Wahrung der Neutralität und diplomatische Missionen)
  • Dikasterium des Hohen Hierarchischen Gerichts (Gesetzestexte, hierarchischer Dispens, Götterurteile)
  • Dikasterium der Heiligen und Seligen
  • Dikasterium der Pilgerstätten und Heiligen Orte
  • Dikasterium der Glaubenswege (Beziehungen/Austausch zu Druidenzirkeln und Anhängern anderer Naturreligionen/Kulte/Sekten)
  • Dikasterium der Altertumskunde und Erforschung Rohas
  • Dikasterium der Hierarchischen Schatzkammern (Güter- und Vermögensverwaltung des Rats der Zwölf und aller Tempel)
  • Dikasterium des Wissens und der Gelehrsamkeit (Bibliothek und Archiv, gesammelte Schriften, Wissen)

Des Weiteren verfügt der Rat der Zwölf über einen Kastellan ihres Stammsitzes Glânfangre, einen Geheimdienst, einen Bannerträger, einen Ratsherold, einen Ratsschatzmeister und einen Ratsarchivar, der zahlreiche Schriftgelehrte, Skriptoren und Buchmaler unter sich hat, sowie natürlich über ganz gewöhnliches Gesinde.


Finanzstatus:

Das Vermögen des Rats der Zwölf ist enorm, obwohl damit natürlich nicht ihr persönliches Hab und Gut, sondern vielmehr die Gesamtheit klerikaler Besitztümer, Schätze und Goldmittel gemeint sind, deren Verwaltung, Vermehrung und Einsatz ihnen letztlich ja ebenso obliegt wie alle Angelegenheiten des Zwölfgötterglaubens und seiner Tempel. Hierarchen ist es ebenso verboten wie allen anderen Priestern des Zwölfgötterglaubens, sich an Zuwendungen zu bereichern, die an sie persönlich im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kleriker oder an die Tempel im Allgemeinen gegeben werden.


Bedeutende Persönlichkeiten:


Die zwölf Hierarchen:

Elondiron aus dem Haus Calarelis, Hierarch Shenrahs im Rat der Zwölf, ein Hochelb aus dem Grünen Tal von Erryn
Saîthiya aus dem Haus Yao'nara, Hierarchin Faêyris' im Rat der Zwölf, eine Silberelbin aus Logren
Elasolan Feuerherz, Hierarch Vendis' im Rat der Zwölf, ein Zentaur aus Kameearath
Fiontán Mac Cuarta von Eyslen, Hierarch der Anukis im Rat der Zwölf
Elwyn Ogyrfan von Argentin, Hierarchin Amitaris im Rat der Zwölf
Riwal Tadeg von Blurraent, Hierarch Sils im Rat der Zwölf, ein Halbzwerg
Geir Vídalín von Kingsala, genannt Lauféyssonar, Hierarch Brans im Rat der Zwölf
Irmada bint Burkan von Harkan'nar, Hierarchin Loas im Rat der Zwölf
Tapani Kaleva Haataja von Uvila, Hierarch Vendis' im Rat der Zwölf
Fáilín von Drôtian, Hierarchin Inaris im Rat der Zwölf
Argetrois von Caermynydd, Hierarch Lyrs im Rat der Zwölf
Bennek bar'Dyrken von Fa'Sheel, Hierarch Amurs im Rat der Zwölf

Mojândoren:

Gûeraind Ogrin von Alayz, Hohepriester der Amitari und Mojândor des Dikasteriums der Tempel
Sire Gavin von Tarascon, Shenrahtempler und Mojândor des Dikasteriums der Verteidigung gegen die Finsternis und die unheiligen Mächte
Atheridas Himmelsauge, Erzpriester des Vendis und Mojândor des Dikasterium für Philosophie und Auslegung
Azbeyda von Naggothyr, Gesegnete Amurs und Mojândorin des Dikasterium für Kulte, Sekten und Orden
Nien'Rah von Raia'tea, Hohepriesterin Lyrs und Mojândorin des Dikasterium der Diplomatie
Kareyan von Sichelstadt, genannt die 'graue Eminenz', Priester Shenrahs und Mojândor des Dikasterium des Hohen Hierarchischen Gerichts
Vypren Marls von Frith, Erzpriester Amitaris und Mojândor des Dikasterium der Heiligen und Seligen
Sire Harmen Dunkelstern, Sithechtempler und Mojândor des Dikasteriums der Pilgerstätten und Heiligen Orte
Lythene von Cardossa, Gesegnete der Anukis und Mojândorin des Dikasteriums der Glaubenswege
Tin'Jziran Ibn Faisal von Nazret, Priester Loas und Mojândor des Dikasterium der Altertumskunde und Erforschung Rohas
Qirvan bar'Juriaan van Leondorn, Gesegneter Sils und Mojândor des Dikasteriums der Hierarchischen Schatzkammern
Irún von Waîhstastain, Erzpriesterin der Faêyris und Mojândorin des Dikasteriums des Wissens und der Gelehrsamkeit


Weitere wichtige Personen Glânfangres:

Sire Haudouin von Fénestin, Kastellan Glânfangres
Mithuran von Zarnuqa, Meister der Flüsterer und Ohrenbläser Glânfangres
Ciaran Sailkirk von Harcha, Tempelbaumeister Glânfangres
Garanhon Pennoyer von Brioca, Bannerträger
Martjan bar'Arend von Fa'Sheel, Ratsherold
Sanna Nieminen von Klingenfall, Ratsschatzmeisterin
Narasylla aus dem Haus Aristyr von Kail'amar, Ratsarchivarin und Herrin der Schriften

Sonstige:

Ibar von Begerin, Gesegneter Sithechs, Legat im Dienst des Rats der Zwölf und Verbindungsmann und Mittler der Achyuta zum Klerus der Herzlande
Gáleran Troyes, Kapitän der Khersones, des Schiffes des Rats der Zwölf
Belemin Finver, Oberster Gärtner der Hierarchischen Gärten Glanfângres, ein Mogbar


Einfluss und Beziehungen:

Überall in den Immerlanden, wo der Zwölfgötterglauben verbreitet ist und gelebt wird, zeigt sich im täglichen Wirken der Tempel und des Klerus auch der Einfluss des Rates der Zwölf. Sie unterhalten für gewöhnlich gute Beziehungen zum Königreich Normand, zum Thanereich Ardun, den Freien Städten der Ostlande, dem Ordensland der Sturmschwerter, den Freien Herzogtümern der Drachenlande, den Fürstentümern der Herzlande und Freien Städten am Ildorel, dem Königreich der Rhaínlande, dem Königreich Immerfrost, den Elbenlanden, Sar Perduin, den Sommerinseln und zum Azurianischen Städtebund sowie zum Hohen Magischen Rat. Auch zu den Reichen der Zwerge, der Feen und Kobolde versucht man entsprechende Beziehungen aufzubauen, sowie zu nennenswert mächtigen Landen der Menschen, die nicht dem Zwölfgötterglauben angehören, was eigentlich nur Laigin wäre – doch hier bemüht man sich vergebens.


Feinde und Verbündete:

Die Finsternis und die unheiligen Mächte, die unheiligen Legionen, Dämonen, Schattenwanderer, Schwarzpriester, Ketzer und alle die den Lehren und Pfaden des Dunklen und seiner Archonen folgen zählen naturgemäß zu den Feinden des Rates der Zwölf. Zu seine Verbündeten zählen neben den Schattenjägern, den Orden der Sithechjünger und weltlichen Ritterorden natürlich alle Feinde des Chaos, der Finsternis und der unheiligen Legionen.


Historie:

Gegründet wurde der Rat der Zwölf im Zuge des Konzils von Sûrmera im Jahr 2100 des Vierten Zeitalters, als die elbischen und menschlichen Tempel des Zwölfgötterglaubens vereint wurden, und die ersten Hierarchen wurden schlicht und einfach aus den hochrangigen Teilnehmern jenes Konzils gewählt, je sechs Menschen und Elben symbolisch für die Vereinigung der Tempel. Die Elben stellten die ersten Hierarchen Shenrahs, Faêyris', Amitaris, Lyrs, Vendis und Anukis', die Menschen die Hierarchen Brans, Loas, Sithechs, Inaris, Amurs und Sils. Auch für die Wahl späterer Hierarchen gab es in den ersten Jahrzehnten des Rats zunächst kein besonderes Verfahren – jede Wahl wurde ursprünglich von der Gesamtheit des anwesenden Klerus vollzogen und Einmischungen lokaler Herrscher waren nicht selten. Zuerst nahm der Rat seinen Sitz in Carndona, jener Stadt von Elben und Menschen an der Grenze zwischen Sûrmera und den Elbenlanden. Schon fünfundsechzig Jahre später, 2165 VZ, hatte der Rat der Zwölf mit der Belagerung Sauloths im südlichen Wyrmschwanz seine erste Feuerprobe zu bestehen. Es heißt, er sei eine der treibenden Kräfte hinter der Reinigung des verfluchten Ortes, der Vernichtung des Sechsten Blutordens und der Errichtung Am'Shaers gewesen. Doch nur einhundertelf Jahre später kam der Fall Am'Shaers mit der Dritten der Dunklen Plagen im Jahr 2280 VZ, und auch der Rat der Zwölf musste damit eine herbe Niederlage hinnehmen. Zwanzig Jahre später, im Jahr 2300 VZ, fasst der Rat den Entschluss, nach Qum'Ran ins Zentrum imperialer Macht umzusiedeln und nahm seinen Sitz daraufhin auf dem Heiligen Hügel Wadjet im Hut-net-hehu-em-renput oder 'Haus der Millionen von Jahren', welches die Imperatoren Ûrs großzügig errichten, das noch größer und prachtvoller werden sollte, als die Zitadelle von Sonne und Mond, der große Zwillingstempel Shenrahs und Faêyris auf dem benachbarten Retjenuhügel – doch es sollte nur vierhundertvierzig Jahre Bestand haben und nie wirklich vollendet werden.

Im Verlauf der nächsten fünfzig Jahre und der ersten Jahrzehnte des Rats der Zwölf in Ûr bildeten sich feste Strukturen, Hierarchien und Organisationen innerhalb des Rats und unter seiner direkten Befehlsgewalt aus: die ersten Dikasterien entstanden und mit ihnen wurden Mojândoren als Vorsteher derselben berufen. Zu Shenrahs Hochtag im Jahr 2339 VZ beschlossen die Hierarchen und Mojândoren das Hierarchenwahldekret im Namen der Götter, nach dem sich bei einer Hierarchenwahl zuerst die Hierarchen selbst beraten, dann die Mojândoren und Vorsteher der qum'ranschen Tempel hinzuziehen und schließlich die Zustimmung des Volks einholen sollten. De facto und in der folgenden Entwicklung wurden so die Hierarchen alleinige Wähler ihres eigenen Rates und weltliche Herrscher wurden formell ausgeschlossen. Dem Imperator wurde aber ein Bestätigungsrecht zuerkannt. Nach dem Tod – vermutlich durch Vergiftung – von vier Hierarchen innerhalb kürzester Zeit und einer mondelangen Zeit der Uarimonyor, wurden die Hierarchen im Jahr 2380 VZ von der Bevölkerung Qum'Rans eingeschlossen, die geschworen hatte, die Tore des Hut-net-hehu-em-renput nicht eher wieder zu öffnen, bis neue Hierarchen bestimmt wären, weswegen diese Wahl von 2380 als eigentlicher Ursprung des späteren Konklaves angesehen werden kann. Fortan wurden heilige Gesetze erlassen, die zukünftige Hierarchenwahlen peinlich genau regelten und zwar im Verlauf der Geschichte in schwierigen Zeiten mehr als einmal oder für lange Jahre ausgesetzt werden mussten, aber de facto nur noch einmal geändert wurden, in dem die Großmeister der Templerorden ins Konklave und damit in den Kreis der Wahlberechtigten aufgenommen wurden.

Im Jahr 2385 VZ erklärten die Hierarchen des Rates Blaeran den Seligen zum ersten Templer und weihten ihn mit großem Zeremoniell seinem Gott. Auch ließen sie im selben Jahr das heilige Schwert Schattenfluch schmieden und förderten – durchaus auch mit Gold – die Gründung des Ordens der Weißen Sonne (2390 VZ), des ersten Templerordens. Hiermit – und mit der Gründung weiterer Templerorden – verschaffte sich der Rat der Zwölf eine ihm direkt unterstehende, bewaffnete Armee und den Tempeln an sich ein stehendes Heer. Mit der Ermordung Blaerans des Seligen im Jahr 2402 VZ, der Machtergreifung seines Mörders Cinaron, der als Cinaron der Prächtige den Thron Ûrs bestieg und den darauffolgenden Unruhen im Reich, begann auch für den Rat der Zwölf eine Zeit voller Unfrieden und Unsicherheit. Die Hierarchen wurden in einen Machtkampf mit dem herrschenden Imperator verstrickt, der bis zu dessen Tod im Jahr 2420 VZ anhalten sollte und dem Rat der Zwölf neunzehn bittere Jahre der Mühsal, vergeblichen Bemühungen, Repressalien und Einschränkungen bescherte. Historiker sehen noch heute vor allem darin den Grund dafür, dass Cinaron der Prächtige als einziger Imperator Ûrs kein prachtvolles Grabmal im Taset Maat (oder sonst irgendwo in Ûr) sein Eigen nennt. Böse Zungen behaupten gar, der Rat hätte dafür gesorgt, dass man den Leichnam des Imperators den Blutechsen und Wolfsfischen im Bar el-Atbár zum Fraß vorgeworfen habe. Mit Beginn der Vierten Dynastie unter Imperator Chartachor – ein gänzlich anderer Charakter als sein skrupelloser Vater – brach die erste Blütezeit des Rats der Zwölf an. Geachtet und respektiert, und wohl beschützt von einer wachsenden Zahl an Templern, wurden die Hierarchen der Zwölf Tempel zu einer wirklichen Machtinstitution im Imperium von Ûr und über dessen Grenzen hinaus in allen götterfürchtigen Ländern. In jene Tage (2501 VZ) fällt auch die Festschreibung des endgültigen Konklave-Gesetzes, das die Großmeister der Templerorden zur Wahl neuer Hierarchen berechtigt. Doch aller Einfluss und alle Machtfülle des Rates der Zwölf half nicht viel, als mit dem Jahr 2700 VZ vielerorts in den gesamten Immerlanden die großen Unruhen und Umwälzungen anbrachen, welche schließlich im Krieg der Ungezählten Tränen gipfelten, der die großen Zerstörungen der Südlande mit sich brachte und das Ende des Vierten Zeitalters einläutete. Auch die Hierarchen kämpften an der Seite der vereinten Heere von Menschen, Elben, Rittern, Templern, Zentauren, Sithechjüngern und anderer rechtschaffener Wesen gegen die Unheiligen Legionen der Neun Höllen auf dem Feld von Samara, und als die Schlacht verloren war und Qum'Ran von den Horden der Finsternis geschleift wurde, waren nur noch vier der zwölf Hierarchen - Elondiron aus dem Haus Calarelis, Hierarch Shenrahs, der auch heute noch dem Rat der Zwölf angehört, Qeâna aus dem Haus Sîri'Naut, Hierarchin Amitaris, eine Smaragdelbin, Amset von Kharuba, Hierarch Lyrs und Lemeyne tar'Asella, Hierarchin Amurs – sowie nicht einmal drei Dutzend Templer am Leben.

Sie zogen sich nach Mar'Varis zurück, die als einzige imperiale Stadt verteidigt werden konnte und die Zerstörungen am Ende des Vierten Zeitalters überstand. So dezimiert der Rat damals auch war, er setzte den Kampf gegen die Finsternis in den wenigen letzten Jahren des Vierten und den ersten Jahren des Fünften Zeitalters ebenso unermüdlich fort wie alle verbliebenen Priester des Zwölfgötterglaubens, und die wenigen Templer, Ritter, Druiden und Schattenjäger, die im Süden der Immerlande noch am Leben waren. In jene Zeit fällt auch die Vereinigung der zentaurischen Zwölfgöttertempel mit jenen der Elben und Menschen. In der ersten Dekade des Fünften Zeitalters inmitten des Chaos und Unheils, schaffte es der Rest des Rates sogar, wenn auch auf völlig unorthodoxe Weise, zwei neue Hierarchen zu ernennen, Ra-ha-het von Saïda, Hohepriesterin der Inaris und den Zentauren Takaya Graumähne, Hohepriester Vendis'. Als die Elben ihre Reiche im Westen verschlossen und mit Banngürteln und Blendwerk schützten, sich von den Sterblichen abwandten und alle, die nicht elbischen Blutes waren, ihrer Länder verwiesen, entschied der Rat der Zwölf, dass die elbischen und menschlichen Tempel auch weiterhin vereint bleiben und nicht wieder gespalten werden sollten. Darüber hinaus taten die Hierarchen alles in ihrer Macht stehende, die Trennung der Völker zu verhindern, scheiterten hierbei jedoch wie viele weltliche Führer beider Völker und auf beiden Seiten. Die beiden überlebenden Elben im Rat der Zwölf, Elondiron aus dem Haus Calarelis und Qeâna aus dem Haus Sîri'Naut entschieden sich, in den Landen der Sterblichen zu bleiben und ihren Hierarchendienst auch weiterhin zu versehen so wie es das Konzil von Sûrmera dereinst bestimmt hatte, getreu dem Credo des Rates, allen zu dienen. So kam es, dass die elbischen und menschlichen Tempel des Zwölfgötterglaubens (ebenso wie die Magier beider Völker) nie gespalten wurden und auch weiterhin so engen Kontakt hielten, wie es mit der Trennung der Reiche eben möglich war. Vereint mit den Überlebenden der imperialen Druidenzirkel gelang den sechs Hierarchen in den Jahren 17 bis 20 des Fünften Zeitalters dann schließlich die Große Heilung, auch wenn es sie einen hohen Blutzoll kostete, da sie Qeâna aus dem Haus Sîri'Naut, Hierarchin Amitaris, verloren. Die Druiden und Priester vermochten es zwar, viele der furchtbaren Wunden der Südlande wieder zu schließen, doch sie konnten die Zerstörungen nur aufhalten und abmildern, nicht ungeschehen machen: viele der einstmals blühenden Landschaften des untergegangenen Imperiums waren zu öden Wüsten geworden, Dutzende imperiale Städte vollkommen zerstört, hunderttausende Menschen und andere Wesen Tod und Verdammnis anheimgefallen oder auf der Flucht nach Norden, weil ihre angestammte Heimat unbewohnbar geworden war… und aus dem Staub und der Asche des Südens, erhoben sich nur jene wenigen bedeutenden Orte wieder, die später als der Azurianische Städtebund bekannt werden sollten.

Der Rat der Zwölf zog daraufhin in die Herzlande, wo er zunächst in den Nebrinôrthares Zuflucht suchten, den Siltemplerorden des Steinernen Herzens jedoch weiter nach Blurraent sandte, wo in den Ruinen Saenycs seit jeher ein verborgener Zugang zum Unterreich vermutet wurde, um die Stadt notfalls vor weiteren Angriffen der Unheiligen Legionen zu schützen. In den Annalen des Fürstentums der Herbstrotberge heißt es, die Hierarchen hätten in jenen Tagen das Ansinnen Guilem Nevenurs, des nebrinôrtharischen Herrschers, sein Land wieder zum Königreich der Nebel auszurufen vor allem im Andenken an Cobrin den Priester unterstützt - doch falls dem je so war, dann taten sie dies nicht sehr lange. Das Königreich der Nebel wurde weder vom Rat der Zwölf, noch von den übrigen ildorischen Landen je anerkannt, und Guilem Nevenur von Aufständischen seines eigenen Volkes im Ildorel ertränkt. Nach diesen Ereignissen unterstrichen die Hierarchen in aller Deutlichkeit ihre Neutralität gegenüber götterfürchtigen weltlichen Herrschern und ihr Credo, allen Gläubigen der Zwölf Mächte gleichermaßen zu dienen. Sie vermieden es fortan, sich in die Machtkämpfe um die Vormachtstellung am Ildorel einzumischen oder hineinziehen zu lassen und zogen nach Norden an die Ufer des Ombron ins Niemandsland der Maremma. Dort ließen sie sich im Jahr 26 des Fünften Zeitalters schließlich auf einer Flussinsel in der Mündung des Ombron am nordöstlichen Ildorelufer nieder, die sie Sùilan Diathan, das 'Auge der Götter', nannten. In manchen Legenden heißt es, der Ort sei ihnen in göttergegebenen Visionen erschienen, in anderen Geschichten wiederum wird erzählt, Ringean MacCalmain von Lair Draconis, ein recht ehrgeiziger Faêyrishohepriester, habe sie dorthin geführt und sei dafür zum nächsten Hierarchen der Mondgöttin ernannt worden. Wieder andere Sagen künden vom Drachen der Insel der Nebel, der ihnen den Weg gewiesen hätte, andere sprechen von uralten Prophezeiungen oder wilden Geistergeschichten und wesentlich nüchternere Berichte nennen die Magier von Sorbonn als Quellen. Was auch immer der Wahrheit entspricht – nachlesen könnte man sie sicher in den Archiven Glânfangres – der neue Hierarchensitz auf jener Insel wurde bald als Glânfangre bekannt. In diesen Anfangsjahren war er jedoch noch himmelweit entfernt von seiner heutigen Pracht und Größe, und bestand laut den alten Aufzeichnungen aus kaum mehr als zugigen Holzhütten und Zelten aus Büffelhaut. Sobald die Kunde, der Rat der Zwölf habe wieder einen Stammsitz erwählt, sich verbreitete, scharten sich viele Priester und Templer um die verbliebenen Hierarchen.

In jenen Anfangsjahren wurden nicht wenige Regeln, Tempelordnungen und Traditionen außer Kraft gesetzt, einfach mangels funktionierender oder überhaupt existenter Institutionen und Strukturen inmitten der Folgen des großen Krieges. Die Wahlen der Hierarchen erfolgten durch die jeweils anwesenden Hierarchen, Priester und Templer schlicht durch Handzeichen. Und angesichts der zwingenden Notwendigkeit, ihre volle Zahl und Stärke wiederzuerlangen einfach um überhaupt eine Chance zu haben, den anstehenden Aufgaben gerecht zu werden und der nicht zu leugnenden Tatsache, dass nur wenige Hohepriester den Krieg und die Wirren danach überlebt hatten, wurden auch Erzpriester zu Hierarchen gewählt. Dennoch und trotz aller Schwierigkeiten, politischer Umwälzungen und Neuordnungen des gesamten immerländischen Machtgefüges jener Jahre, bemühte sich der Rat der Zwölf so gut er es vermochte um die Erhaltung und Wiederherstellung klerikaler Ordnung, welchen den heimgesuchten Völkern immerhin ein wenig Stabilität in all den Wirren und dem Chaos zu bieten vermochte – die vordringlichsten Aufgaben der ersten Jahrzehnte des Fünften Zeitalters bestanden darin, Flüchtlingsströme zu lenken, bettelarme Menschen zu versorgen, sich um tausende von Waisen zu kümmern, endlose Verhandlungen mit selbsternannten Kleinkönigen, machthungrigen Kriegsherren und blutgierigen Söldnern, die in jenen Tagen wie Pilze aus dem Boden schossen, zu führen und ähnliche zermürbende Pflichten zu erfüllen. Die Tempel Vorort überall in Ildorien und weit über die Herzlande hinaus, gelenkt vom Rat der Zwölf, taten, was sie konnten, um das Leid der Menschen zu mildern, Frieden zu stiften wo es möglich war oder entvölkerte Landstriche wieder zu besiedeln. Die Grundsteinlegung des Zwölfgöttertempels auf Sùilan Diathan erfolgte im Jahr 30 des Fünften Zeitalters. Der Tempel wurde über dem Grab Hierarchin Qeânas aus dem Haus Sîri'Naut errichtet, welche ihr Leben der Großen Heilung geopfert hatte und daraufhin heiliggesprochen worden war. Seine Hauptkuppel befindet sich genau über der Krypta, die ihre Gebeine beherbergt. Heute ist der Tempel Mittelpunkt Glânfangres und eine der großen Pilgerstätten der Herzlande. Seine Errichtung dauerte über einhundert Jahre und beschäftigte unzählige – und teils sehr berühmte – Baumeister wie Alasdair Algarde und Ian Labhrás Bernin, Steinmetze, Erdmagier, Zimmerleute, Bildhauer, Freskenmaler und Künstler. Im Jahr 93 des Fünften Zeitalters brachte eine Dürre, die vor allem die südöstlichen Herzlande heimsuchte, aber auch am Ombron zu spüren war, die Bauarbeiten fast zum Erliegen, und auch andere Schwierigkeiten verzögerten die Fertigstellung immer wieder, angefangen von Sumpffieber, das unter den Arbeitern grassierte über chronischen Goldmangel und einstürzenden Baugerüsten, sich für das Fundament zu schwer erweisender Türme oder höherer Gewalt wie dem Angriff aufgebrachter Greife aus dem nahegelegenen Wyrmschwanz. Im Jahr 146 FZ war der Bau des Tempels von Glânfangre soweit fertiggestellt, dass er von den Hierarchen feierlich den Zwölf Mächten geweiht werden konnte, doch bis zu seiner Vollendung und der Fertigstellung des prachtvollen Platzes vor dem Tempel mit seinen beiden halbkreisförmigen Säulenkolonnaden sollten noch einmal weitere fünfundzwanzig Jahre vergehen.

Kaum zwanzig Jahre darauf wurde der prachtvolle Bau durch eine gewaltige Flutwelle, ausgelöst durch das Große Beben von Caerleon 197 FZ, schwer beschädigt und musste umfangreich renoviert werden. Im Zuge dessen wurde ganz Glânfangre mit weitläufigen Wehranlagen, Bollwerken, Dämmen und Wällen versehen und die gesamte Insel Sùilan Diathan so im Verlauf der nächsten fünfzig Jahre zu einer Festung ausgebaut. Seit etwa dieser Zeit – nach der Vollendung des Zwölfgöttertempels – begannen die Schatzkammern der Tempel sich dann auch allmählich wieder zu füllen, und die sich erholenden Fürstentümer ringsum, doch auch die Drachenlande jenseits der Berge, die Rhaínlande, Immerfrost und andere Königreiche tätigten großzügige Schenkungen an den Rat. Ein kleiner, wenn auch schmerzhafter Stachel im Fleisch sämtlicher zu jener Zeit amtierenden Hierarchen war wohl die Gründung der 'Hallen Lyrs' durch die Merells in den Nebrinôrthares, denn in dieser dem Lyrtempel von Vînnar angeschlossenen Bibliothek horteten die sammelwütigen Fürsten der Herbstrotberge viele Schriften und kostbare Bücher, welche der Rat gern selbst der noch sehr bescheidenen Bibliothek Glânfangres zugeführt hätte. Ähnlich verhält es sich auch heute noch mit dem 'Haus der Bücher' zu Talyra, einer ebenfalls ziemlich beeindruckenden Schriftensammlung, in der obendrein auch noch zahllose Papyrusrollen und Pergamente aus der Großen Bibliothek von Qum'Ran lagern, die die Hierarchen liebend gern in ihrer eigenen Obhut wüssten. Trotz aller Fortschritte und der Errichtung Glânfangres war der Rat der Hierarchen in seiner Gesamtheit oder in Teilen bis etwa zum Jahr 250 FZ die meiste Zeit mit Reisen kreuz und quer durch die Immerlande – wo immer der Götterglauben eben vorherrschte – beschäftigt, um seine Aufgaben überhaupt erfüllen zu können, denn ihm standen in jenen Tagen keine Heerscharen von Legaten, Templern oder Gesandten zur Verfügung, wie das heute der Fall ist. Wollten die Hierarchen ihrem Wort also Gewicht verleihen und etwas bewirken, mussten sie selbst zur Stelle sein, um ihren Forderungen oder den Gesetzen der Tempel Nachdruck zu verschaffen. Als um das Jahr 242 FZ die ersten Gerüchte auftauchten, das heilige Schwert Schattenfluch (das im Jahr 48 FZ mit dem Tod seines letzten Trägers, Sires Bérenger von Ildala, verschollen war) sei in Sûrmera in den Händen eines gemeinen Söldners von üblem Ruf aufgetaucht, tat der Rat der Zwölf das fälschlicherweise als leeres Geschwätz ab, etwas, das die Hierarchen nur wenige Jahre später bitter bereuen sollten. Denn als an ihre Ohren drang, zu welch großem Helden Hruotlan Ohneherz geworden war, und wie das einfache Volk landauf landab das Hohelied seiner Tugenden sang (und das noch heute tut), war es bereits zu spät: Hruotlan fiel in der Schlacht an der Marmel im Jahr 246 FZ und Schattenfluch war erneut verloren. Ohneherz hatte das Schwert auf der Totenbahre noch einem zwergischen Söldner und Freund übergeben, doch trotz aller Bemühungen des Rats der Zwölf konnte nie in Erfahrung gebracht werden, wer dieser Zwerg war, noch wohin er nach der Schlacht gegangen war.  

Das 'Reise-Hierarchentum' des Rats endete etwa ab dem Jahr 300 FZ, da sich die Reiche der Immerlande – zumindest die meisten von ihnen – wieder erholt hatten und mehr oder weniger dauerhaft Frieden eingekehrt war. Seit dieser Zeit begann der Rat der Zwölf dann auch damit, aus Erfahrung klug geworden, Gelehrte, Forscher und Abenteurer in Dienst zu nehmen und sie vor allem in die Ruinen des ehemaligen Imperiums von Ûr (doch auch an andere Orte) zu entsenden, um verlorene Schätze, Artefakte, alte Schriften, versunkene Tempelschätze, heilige Waffen und derlei mehr zu bergen oder etwas über ihren Verbleib in Erfahrung zu bringen. In diese Zeit fiel auch der Beginn der ersten vorsichtigen Verhandlungen mit den Tempeln des noch jungen Königreichs Normand im Norden. Während die Flüchtlinge, die Ardun am Feuerbogen gegründet hatten, dies von Anfang an mit dem Segen des Rats der Zwölf getan und dort ihre Tempel errichtet hatten, wusste man lange nicht, was man von den – diplomatisch ausgedrückt – sehr viel brachialer veranlagten, urtümlichen normander Priestern und deren Auslegung des Buchs der Worte halten sollte, bis zu Beginn des fünften Jahrhunderts des Fünften Zeitalters schließlich der erste Hierarch aus dem Königreich der Nordmänner in den Rat gewählt wurde. Als im Jahr 295 FZ in den Rhaínlanden, eingeschleppt von den Südmeerfahrern, die Pest ausbrach und sich rasend schnell auch in andere Länder verbreitete, war es nicht zuletzt den Bemühungen der Hierarchen zu verdanken, dass zumindest die Herzlande recht glimpflich davonkamen, und auch während der vielen Missernten und Hungerwinter der Jahre 440 bis 443 FZ konnte der Rat der Zwölf durch seine Priester, Templer und sonstigen Diener in den Tempeln das Leid der Menschen wenigstens lindern, indem jeder Kupferling, den man irgendwo entbehren konnte, in die Armenspeisungen gesteckt wurde. Das Auftauchen der Achyuta, eines Sithechjüngerordens, in den Nebrinôrthares auf die unheimlichen Ereignisse im Sturmtal im Jahr 503 FZ hin, wurde vom Rat der Zwölf ausdrücklich begrüßt, der Aufbau Mullach Ídes, der Festung dieses Blutordens, sogar mit Gold und Silber unterstützt. Zu den Achyuta unterhält der Rat seither auch gute diplomatische Beziehungen, wofür sich der Katzenorden als durchaus offen erwiesen hat. Die Missernten des Jahres 507 FZ kosteten den Rat der Zwölf oder vielmehr die Tempelkassen in den betroffenen Landen eine erkleckliche Menge von Münzen, aber da die Schatztruhen gut gefüllt waren, hatte dieser Verlust keine allzu großen Auswirkungen. Nachhaltigen Wandel im Rat der Zwölf brachte vor wenigen Jahren vor allem die Wahl Geir Vídalíns von Kingsala, genannt Lauféyssonar, zum Hierarchen Brans. Hatte man in Glânfangre möglicherweise die Hoffnung gehegt, über diesen neuen Hierarchen etwas Einfluss in Normand zu gewinnen und die rohen, ungehobelten Nordmänner vielleicht mit der Zeit etwas zu zivilisieren und an südlichere Gepflogenheiten anzupassen, musste dieses Ansinnen recht schnell wieder aufgegeben werden. Allerdings konnten alle Beteiligten wohl durchaus feststellen, dass auch Normander keine menschenfressenden Ungeheuer sind und die Zwölf Mächte durchaus verehren… auf ihre eigene Weise eben. In jüngster Zeit befasst sich der Rat der Zwölf vornehmlich mit der Beobachtung der Lage im herzländischen Fürstentum Gríanàrdan und dem Tun und Treiben des dortigen Herrscherhauses sowie den immer wieder aufflackernden Unruhen im Königreich der Rhaínlande, die das Verschwinden Juriaan bar'Óorans, des Bruders der amtierenden Königin Lyesanne tar'Iven ausgelöst hatte.


Die Organisation heute:

Der Rat der Zwölf hat heute, am Ende des zweiten Jahrzehnts des fünften Jahrhunderts des Zeitalters der Heilung wieder seine volle Machtfülle erlangt und ist eine ernstzunehmende Kraft in den Immerlanden, wenn er sich für gewöhnlich auch nicht in die Belange weltlicher Herrscher mischt, so lange deren Tun und Treiben die Tempel und den Zwölfgötterglauben nicht betrifft oder gar bedroht. Der Wahlspruch der zwölf Hierarchen, allen zu dienen, wird vom Rat sehr ernst genommen und so lange irgend möglich auch befolgt. Sie ergreifen im Allgemeinen keine Partei. Ältester Hierarch ist der Shida'ya Elondiron aus dem Haus Calarelis, Hierarch Shenrahs und der einzige im Rat der Zwölf, der seit dessen Gründung im Amt ist. Elondiron gilt als integrer, weiser Mann von großer Macht und Güte, aber auch als ein Hierarch der ersten Stunde und lange vergangener Zeiten. Für die einen ist er damit ein Symbol der Verlässlichkeit und Stabilität, für andere ein zwar durchaus achtenswertes, aber auch etwas angestaubtes Relikt der Vergangenheit. Er klammert sich nicht an Macht und Würden, doch er besitzt einen starken Willen und zeigt keinerlei Anzeichen, sich in absehbarer Zeit von seinem Hierarchenamt verabschieden zu wollen. 


Ruf der Organisation:

Fragt man nach dem Ruf des Rates der Zwölf, hängt die Antwort stark davon ab, wen man fragt. Im Allgemeinen genießen der Rat der Zwölf und seine Hierarchen den Ruf, ihr Motto wirklich zu leben: Sie dienen. Sie helfen und raten, wo ihre Hilfe und ihr Rat gebraucht und gewollt sind, und bewahren dabei stets ihre Neutralität. Ein Ruf, den sie sich im Laufe der Jahrhunderte nicht immer leicht erworben haben. Anhänger des Dunklen dagegen werden verständlicherweise kein gutes Wort über den Rat der Zwölf finden.


Gerüchte, Meinungen, Legenden:
Gerüchten nach ist die Verbindung des Rats der Zwölf in die Elbenlande enger und vertraulicher als die meisten wissen, auch wenn die Hierarchen nie ein Geheimnis daraus gemacht haben, dass sie von jeher gegen die Abschottung der Elbenlande waren und immer dafür eingetreten sind, die Bannzauber besser gestern als morgen wieder zu lösen, welche die Reiche der Schönen von denen der Sterblichen abschirmen. Man sagt den Hierarchen einen regen Austausch mit den Hohepriestern und Erzpriestern des Götterhains in der heiligen Stadt Tianmen und dem Haus der Tanzenden Winde nach. Böse Zungen in den Rhaínlanden behaupten, die Tempel dort – oder zumindest einige der Tempel – unterstützen auf Geheiß des Rats der Zwölf hin Anhänger des verschollenen Bruders der Königin, was die Hierarchen in Glânfangre jedoch mit Verweis auf ihre Neutralität schlicht dementieren.  

 


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