~ Die Hauspferde der Immerlande ~

 

Gæðingar

 


Name:
Das Gæðingar trägt viele Namen. In seiner ursprünglichen Heimat auf Barsa heißt es zwar Gæðingar – oder in Ermangelung anderer Pferderassen auf dieser Insel schlicht "Hestur" - doch wird es in der Allgemeinsprache auch oft als Barsapferd bezeichnet. In Ardun nennt man die Tiere zwar ebenfalls Gæðingar, allerdings oft in der etwas arduinaik-verballhornten Form Gaithingar oder Gaithingeren, da den Ardunern die nordischen Laute eher schlecht als recht über die Lippen kommen. In den Eisigen Öden, wo die kleinen Pferde inzwischen ebenfalls heimisch sind, nennen die Stämme sie schlicht Tuttuqpak, was ebenfalls einfach "Pferd" heißt.


Gattung:
Säugetiere/Pflanzenfresser/Hauspferde/Kleinpferde


Aussehen:
Das Gæðingar besitzt einen wenig einheitlichen Körperbau, doch einige rassetypische Merkmale. Die Pferde sind von eher geringer Größe gemessen an anderen Warmblütern, aber doch größer als viele Ponyrassen und werden daher als Kleinpferde bezeichnet. Sie sind vielfältig, robust, wetterhart und sehr kräftig, und das sieht man ihrem Körperbau auch an. Dank ihrer nordischen Heimat besitzen sie ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das im Winter besonders lang und flauschig werden kann, sowie meist besonders üppiges Langhaar. Bei diesen Kleinpferden sind nahezu alle Fellfarben und Scheckungen vertreten, es gibt Füchse, Schimmel, Rappen, Braune, Falben, Isabellen, Erdfarbene, Windfarbene, Farbwechsler, also Pferde die im Winterpelz eine andere Farbe haben, als im Sommerfell, sowie sämtliche Varianten der Scheckung. Abzeichen sind in allen Formen und Größen vertreten, ebenso wie es zahlreiche Gæðingar mit einem oder zwei blauen oder weißen Augen gibt.

Für gewöhnlich ist der Körperbau dieser Kleinpferde stämmig, aber anmutig, mit einem trockenen Fundament, kleinen, harten Hufen, starken Gelenken, schön geschrägten Schultern und einer starken Oberlinie. Der Schweif ist tief angesetzt, die Kruppe leicht abfallend und die Hinterhand gut gewinkelt. Eine leichte Kuhhessigkeit in der Stellung ist typisch und weit verbreitet. Die Köpfe wirken manchmal etwas zu derb und groß für den Rest des Körpers, die Rücken sind gelegentlich sehr gerade und können schlecht schwingen, doch ansonsten besitzen Gæðingars für gewöhnlich schöne Proportionen. Sie sind grundsätzlich körperlich und auch mental stark und gesund. Das Langhaar dieser Pferde kann extrem üppig ausfallen, was den Tieren natürlich ein stolzes und beeindruckendes Aussehen verleiht.


Größe:
Je nach Schlag und Verbreitungsgebiet schwankt die Größe der Gæðingar beträchtlich. Die größten Vertreter ihrer Art leben in Ardun, wo das durchschnittliche Stockmaß zwischen 1,40 und 1,50 Schritt beträgt, die kleinsten auf Barsa, wo die Tiere oft nur 1,25 bis 1, 35 Schritt groß werden. Die Gæðingar der Eisigen Öden hingegen haben ein Durchschnittsstockmaß von etwa 1,40 Schritt. Hengste werden deutlich größer als Stuten.


Gewicht:
Je nach Größe wiegt ein Gæðingar durchschnittlich zwischen 300 und 450 Stein.


Ernährung:
Gæðingar sind perfekt an ihre nordische Heimat und deren karge Weideflächen angepasst und extrem gute, genügsame Futterverwerter. Sie fressen harte Steppengräser, Kräuter, Flechten, Moos und wenn es sein muss sogar Seetang. Außerdem sind Gæðingar soweit es den Gelehrten bisher bekannt ist die einzige Pferderasse, die Fleisch und Fisch – in geringen Mengen - nicht verschmäht, wenn sie einen solchen "Leckerbissen" bekommen kann.


Lebensraum und Lebensweise:
Gæðingar leben im hohen Norden der Immerlande, im Norden Arduns, auf der Insel Barsa und in den Eisigen Öden. Ursprünglich stammen sie von der Insel Barsa und gingen aus den wenigen, harten, genügsamen Steppenponys, vermutlich dem Tarpan, hervor, welche die Menschen auf die Insel brachten, als sie sie besiedelten. Die lange Zeit der vollkommenen Isolation seither hat in Verbindung mit den unwirtlichen Lebensbedingungen auf der Insel diese einzigartigen, robusten, intelligenten, harten, genügsamen und widerstandsfähigen kleinen Pferde hervorgebracht. Sie leben in all ihren Verbreitungsgebieten zwar in menschlichem Besitz (zumindest die meisten von ihnen), doch hauptsächlich wild oder halbwild ganzjährig auf ausgedehnten Weideflächen. Die Zucht wird weitgehend den harten Lebensbedingungen und der damit verbundenen natürlichen Auslese überlassen. Gelegentlich werden auch Stutenherden zusammengetrieben, denen dann ausgesuchte Hengste zugeführt werden – mehr greifen die Menschen für gewöhnlich nicht ein. Nach Bedarf werden die Tiere – meistens im Herbst - eingefangen und den Winter über gezähmt, so dass sie trotz ihrer urtümlichen Lebensweise zu den Hauspferden gerechnet werden.

Die große Besonderheit der Gæðingar sind ihre fünf Gänge, denn neben Schritt, Trab und Galopp können diese Pferde als einzige Pferderasse Rohas auch noch Tölt und Skeið oder Pass. Der Tölt, der in den übrigen Immerlanden südlich von Torhof allgemein als Zeltgang oder Zelter bezeichnet wird, ist ein äußerst angenehm zu sitzender Viergang, doch allein das Gæðingar kann diesen besonderen Gang bis in hohe Renngeschwindigkeiten taktklar gehen. Der Skeið (oder Passgang) ist ebenfalls bequem und kann, wird er schnell geritten, wahrhaft atemberaubende Geschwindigkeiten für ein so kleines Pferd erreichen: sie können damit auf kurzen Strecken schneller als galoppierende Großpferde werden. Das Gæðingar ist allgemein ein recht temperamentvolles, schnelles Pferd, dessen Laufwillen man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Es behält dabei jedoch, wird es nicht nur harte Hand oder falsche Behandlung verdorben, stets einen kühlen Kopf, ein angenehmes Wesen und Nerven aus Stahl.

Die größte Stärke und wunderbarste Eigenschaft dieser Pferderasse ist jedoch seine außerordentliche Vielseitigkeit und sein individuelles, intelligentes, mutiges, unerschrockenes und ausgeglichenes Wesen. Ein einziges Gæðingar kann vieles in sich vereinen und Leistungen erbringen, für die sonst mehrere Pferde von ganz unterschiedlicher Art vonnöten wären. So kann ein Gæðingar sowohl das feurige Rennpferd des Vaters, der elegante, doch lammfromme Zelter der Mutter, das seharimgeduldige Pferdchen der Kinder und das unermüdliche Arbeitstier des Knechts auf dem Feld sein. Es wird geduldig schwere Lasten schleppen oder ziehen, es wird schier unerschöpflich tölten oder traben, um weite Entfernungen unter dem Sattel bei jeglicher Witterung zurückzulegen und seinen Reiter sicher und zuverlässig über noch so schlechte Untergründe tragen, denn Gæðingar sind äußerst trittsicher. Seine größte Leidenschaft jedoch ist das Laufen selbst, ganz gleich in welcher Gangart. Es gibt so gut wie keine Faulpelze unter diesen Pferden, die allermeisten haben sogar ein recht feuriges, überschäumendes Temperament. Außerdem sind sie unverwüstlich, fruchtbar und können sehr alt werden. Kurzum: Gæðingar sind richtig kleine Alleskönner und vielseitig verwendbar.


Verhalten gegenüber Artgenossen:
Wie alle Pferde sind auch Gæðingar soziale Herdentiere und untereinander sehr fürsorglich und verspielt im Umgang.


Verhalten gegenüber Artfremden:
Wie alle Pferde sind auch Gæðingar Fluchttiere, allerdings sind sie wenig schreckhaft, von Natur aus mutig und neugierig und wissen meist ganz genau, wann wirklich Gefahr droht.


Lebenserwartung:
Gæðingar sind langlebig, vierzig Jahre und mehr sind keine Seltenheit.


Besondere Fähigkeiten: 
Neben den Grundgangarten verfügen Gæðingar noch über Tölt und Pass, und erreichen im Verhältnis zu ihrer geringen Körpergröße erstaunliche Geschwindigkeiten.


Items:
Fell, Fleisch, Hufhorn, Schweif- und Mähnenhaar

 

 

 

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