~ Die Raubvögel der Immerlande ~

 

Gerfalke



Name:
Der Gerfalke hat einige Namen im hohen Norden der Immerlande, woher er ursprünglich stammt und wo sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt. Auf Barsa und in Normand sowie bei den Barbaren heißt er schlicht Fálki oder Veiðifalkur, in den Eisigen Öden Kissaviarsuk, und in Laigin Gyrgwalch. In Ardun sind diese stolzen Falken als Gerefealca und in Immerfrost als Tunturihaukka bekannt.


Gattung:
Vögel/Raubvögel/Falken


Aussehen:
Gerfalken sind überaus schöne, edle Falken von prachtvoller Erscheinung und beeindruckender Größe, immerhin werden sie ebenso groß wie ein Mäusebussard und sind damit die größten Falken der Immerlande. Ihre Flügel sind etwas breiter, die Armschwingen länger und die Handschwingen verlaufen spitzer als bei anderen Falkenarten. Der Schwanz der Gerfalken ist auffallend lang und breit, die Wachshaut der Füße nicht gelb, sondern schimmernd graublau. Außerdem besitzen die Vögel graublaue oder rein blaue Augen, der sie umgebende Augenring ist gelb. Der Schnabel ist von graublauer Farbe mit einer deutlich dunkleren Spitze. Das Gefieder dieser edlen Raubvögel kann drei Farbschläge aufweisen – grau, braun und weiß. Weiße Tiere können reinweiß sein und lediglich schwarze Flügelspitzen besitzen oder zahlreiche dunkle Bänderungen und Flecken haben. Daneben gibt es einfarbig graue oder graubraun gefiederte Gerfalken, graue Vögel mit deutlich dunklerer Bänderung und heller Unterseite sowie fast einfarbig schwarzbraune Tiere. Weiße Gerfalken kommen allerdings nur im äußersten Norden des Kontinents vor, während graue und braune Vögel weiter südlich in den Tundren oder östlichen Steppen beheimatet sind.


Größe:
Gerfalken sind die größten Falken der Immerlande und werden immerhin ebenso groß wie ein Mäusebussard. Ihre Körperlänge kann bis zu 60 Sekhel betragen, die Spannweite zwischen 1,05 und 1,30 Schritt. Die Weibchen werden etwas größer und schwerer als die Männchen.


Gewicht:
Ein ausgewachsenes Gerfalkenmännchen bringt durchschnittlich 1100 Gran auf die Waage, ein Weibchen bis zu 2000 Gran.


Ernährung:
Gerfalken ernähren sich hauptsächlich von anderen Vögeln, vor allem von Hühnervögeln wie Schneehuhn, Moor- und Steppenhuhn. Sie jagen jedoch auch Enten, Seevögel und andere Kleinsäuger wie Lemminge oder Schneehasen. Für die extrem wendigen und außergewöhnlich schnellen Gerfalken sind vor allem zwei  Jagdtechniken typisch. Entweder die Vögel stoßen aus einem kreisenden Suchflug heraus steil auf ihre Beute hinunter, wobei sie unglaubliche Geschwindigkeiten erreichen können, oder sie fliegen dicht über den Boden und scheuchen so Vögel und andere kleine Tiere auf, um sie blitzschnell mit ihren scharfen Krallen zu packen. Aus der Falknerei weiß man, dass die schlauen Gerfalken ihre Beute sogar immer wieder aus ihrer Deckung hochjagen und im Flug verfolgen, bis diese so erschöpft ist, dass sie ihnen nicht mehr entkommen kann. Gerfalken jagen sowohl während des Tages als auch in der Dämmerung. Auch bei schwachem Licht können sie noch sehr gut sehen.


Lebensraum und Lebensweise:              
Gerfalken kommen nur im hohen Norden und in den nördlichen Breiten der Immerlande vor, sind dort aber von West nach Ost überall vertreten. Es gibt sie überall auf der Halbinsel Immerfrost, in Ardun, in Normand und in den Eisigen Öden, auf der Insel Barsa und in Laigin, sowie südlich des Wolkenthrons, also auch im Norden Thunderlands, im Frithland und in den nördlichen Steppenlanden.  Die Verbreitung des Gerfalken hängt vor allem von den Vorkommen seiner hauptsächlichen Beutetiere, nämlich Moor-, Steppen- und Schneehühnern ab. In wirklich dichten, tiefen Wäldern kommen diese Falken nicht vor, sie bevorzugen halboffene und offene Landschaften, und sind typische Raubvögel der nordischen Tundren. Gerfalken sind Stand- und Strichvögel, sie weisen kein einheitliches Zugverhalten auf. Während die im äußersten Nordwesten Immerfrosts brütenden Gerfalken im Winter in die südlichere Tundragebiete und Übergänge zu den Immerfroster Wäldern ziehen und die Gerfalken der gronaländischen Küstengebiete auf Barsa überwintern, sind die Gerfalken des Nordostens der Immerlande sowohl nördlich als auch südlich des Wolkenthrons reine Standvögel und bleiben ganzjährig in ihren Revieren.

Nur die unmittelbare Umgebung des Horstes wird verteidigt, besonders wenn die Vögel brüten, wobei sehr genau unterschieden wird, ob es sich bei dem Störenfried um einen potentiellen Fressfeind oder einfach nur irgendein Tier handelt. Letztere werden meist geduldet, erster energisch vertrieben und böse attackiert. Wie die allermeisten Falkenarten baut auch der Gerfalke keinen eigenen Horst, sondern nutzt geschützte Stellen unter Felsvorsprüngen, brütet in Mulden an Steilwänden oder nutzt die bereits verlassenen oder eroberten Nester anderer Vogelarten, vor allem die von Sithechraben, Schneeadlern, Raufußbussarden und ähnlichen. Vor allem Sithechraben jagen sie mit Vorliebe ihre frisch gebauten Nester ab, obwohl ein solches Unterfangen auch für ein Gerfalkenpaar kein leichtes ist. Gerfalken gelten als standorttreu was ihre Brutgebiete angeht und nutzen Horste über Jahrzehnte. Neben den Sithechraben sind es auch sie, die im hohen Norden der Immerlande bereits sehr früh im Jahr mit der Brut beginnen, denn schon zu Beginn des Sturmwindmondes legt das Weibchen die ersten Eier und beginnt zu brüten.

Bei Gerfalken brütet ausschließlich das Weibchen und ein Gelege besteht meist aus drei bis vier goldschimmernden, braungefleckten Eiern, doch beide Altvögel hudern die Jungen, sobald sie nach etwa 35 Tagen geschlüpft sind. Während der gesamten Brut füttert das Männchen das Weibchen und versorgt es mit Beute, bewacht das Revier und verteidigt den Horst. Anders als bei so manch anderen Raubvogelarten sind junge Gerfalkennestlinge untereinander nicht aggressiv und die Altvögel achten auch bei der Fütterung darauf, dass keines zu kurz kommt, so dass alle Jungvögel eine gute Chance haben. Im Alter von 45 – 55 Tagen verlassen die Jungvögel den Horst, werden aber noch weitere sechs Wochen lang von den Altvögeln mitversorgt.


Verhalten gegenüber Artgenossen:
Gerfalken sind monogam und bleiben ein ganzes Leben lang mit ihrem Partner zusammen. Verliert ein Vogel seinen Gefährten, setzt er meist ein oder zwei Jahre mit Balz und Brut aus, ehe er sich nach einem neuen Partner umsieht. Während dieser Zeit leben die trauernden Vögel dann wie junge Gerfalken einzelgängerisch als nomadische Vagabunden, denn nur Paare besetzen und verteidigen Reviere. Junge Gerfalken sind verspielt und untereinander auch recht friedlich, sie streiten höchstens um den besten Bissen oder eine geschlagene Beute. Gerfalkenpaare verteidigen ihre Reviere auch gegen Artgenossen, die einzelnen Gebiete erwachsener Brutpaare können sich jedoch durchaus an den Grenzen überlappen. 


Verhalten gegenüber Artfremden:
Gerfalken sind äußerst begehrte Jagdfalken und zählen zu den edelsten und kostbarsten Beizvögeln der Immerlande. Bei der Zähmung und Ausbildung der Tiere muss man jedoch Geduld, Klugheit und sanfte Konsequenz mitbringen, denn Gerfalken gelten als besonders schlau, eigenständig, stur und sogar eigensinnig - mit Grobheiten und Zwang lassen sich nicht abrichten, und sie werden auch nie so anhänglich und zutraulich wie Vendisfalken werden. Außerdem sind Gerfalken mutig und zeigen selbst wesentlich größeren Raubvögeln wie Berg- und Schneeadlern, Schneegeiern oder anderen wenig bis gar keinen Respekt, wissen sie doch, dass sie schneller und wendiger fliegen können als diese.


Lebenserwartung:
Gerfalken können in freier Wildbahn bis zu 12 Jahre alt werden, in Gefangenschaft bei guter Pflege auch älter.


Besondere Fähigkeiten: 
Gerfalken sind konkurrenzlos was ihre Fluggeschwindigkeit angeht, denn sie sind noch einmal um einiges schneller als die ohnehin schon rasend schnellen Vendisfalken, sowohl im Sturzflug, als auch im horizontalen Fliegen.


Items:
Federn, Eier, Klauen

Gerfalke

 

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