~ Die Kräuter der Immerlande ~

 

Brennnessel

 




Name:
Die Brennnessel trägt viele Namen, am gebräuchlichsten sind jedoch Dornennessel und Loanessel in der Allgemeinsprache. In Normand und auf Barsa nennt man sie auch Nælde oder Brennesler, Brandnetel heißt sie in den Rhaínlanden und Ortchie in den Drachenlanden.  
 

Art:
Kräuter und Krautgewächse/Nessel
 

Aussehen:
Die Brennnessel oder Loanessel ist eine ausdauernde, bis zu einem Klafter hohe Pflanze. Ihr Stängel ist aufrecht und vierkantig geformt, die Blätter sind gestielt, gegenständig am Stängel angeordnet, grob gezahnt, eiförmig und laufen spitz zu. Die gesamte Pflanze ist zudem mit feinen, hellen mit Brennhaaren besetzt, was ihr auch ihren Namen eingetragen hat. Die kleinen grünlichweißen Blüten stehen in rispenartigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht von Goldschein bis Beerenreif.
 

Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Brennnesseln kommen in den gesamten Herzlanden, in den Rhaínlanden, den Drachenlanden, den Nordlanden bis zur Baumgrenze, gelegentlich in den Ostlanden, in den ganzen Elbenlanden außer im tropischen Süden und auch in den Randgebieten des Dunkelwaldes vor. Die Brennnessel wächst bevorzugt an Weg- und Waldrändern, am Rand von Lichtungen und besonders gut in der Nähe von Siedlungen.
 

Ernte:
Die jungen, frischen Triebe können je nach Gegend beinahe ganzjährig vom Frühling bis in den späten Herbst geerntet werden. Für Anwendungen als Heilmittel sollten die Pflanzenteile bei abnehmendem Mond gesammelt werden.
 

Verwendung:
Die Brennnessel ist ein beliebter Bestandteil der traditionellen Neunkräutersuppe, die in einigen Gegenden der Immerlande um die Zeit des Inarifestes und am Festtag selbst zubereitet wird. Brennnesseln werden aber auch so als Wildgemüse verwendet und zur Herstellung von Brennnesselsaft, Tinkturen und Aufgüssen genutzt. Die Brennnessel ist eine überaus wertvolle und beliebte Heilpflanze, und mancher Heilkundige ist der festen Überzeugung sie wäre ob ihrer vielen Tugenden längst ausgerottet worden, würde sie sich nicht mit ihren unangenehmen Brennhaaren schützen. Ein Aufguss aus ihren Blättern gilt als blutstillend, blutreinigend, entschlackend, schleimlösend, Wasser treibend und Haut reinigend. Nierenbeschwerden, Nierengrieß und Nierensteine werden mit ihr ebenso behandelt wie Gicht, Hautausschläge, Verdauungsbeschwerden, Gallenkoliken und häufiger Harndrang, sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Außerdem soll sie angeblich nachlassender Manneskraft vorbeugen und nicht umsonst heißt es im Volksmund: Wer heiß brennende Liebe in seinem Herzen fühlt, soll die sengenden Nesseln tragen. Ein Absud aus den Wurzeln wirkt zudem stärkend auf das Haar und gegen Schuppenbildung.
 

Doch nicht nur zu Heilzwecken und in der Küche findet die Pflanze vielfältige Verwendung, auch in den Gärten ist sie hoch geschätzt. Brennnesseljauche ist ein probates Mittel gegen Blattläuse, Blattmilben und Pilzbefall und obendrein noch ein hervorragender Dünger. Direkt neben Heil- oder Gewürzkräuter ins Beet gepflanzt, fördert die Brennnessel deren Wachstum, Aroma oder Heilwirkung. Einlagerungsobst und Einlagerungsgemüse hält sich länger wenn es auf Brennnesseln gelegt oder damit abgedeckt wird, und Kühe sollen mehr Milch geben und gesünder bleiben, wenn ihnen den Winter über getrocknetes Brennnessellaub unter das Futter gemischt wird.  
 

Besonderheiten:
Schon zu Zeiten der Ersten Menschen war die Brennnessel eine bekannte Faserpflanze, die zur Herstellung von Stoffen genutzt wurde - davon erzählen noch heute Geschichten wie das Märchen von den Wilden Schwänen, in welchem die stumme Maid für ihre Brüder sieben Hemden aus Nesselfasern fertigen musste. Die Brennnessel gilt vielerorts als bewaffneter Krieger und geheimer Verbündeter des Frühlings, als Geweihter der Göttin Amitari, der sowohl Nanna, als auch Carsai hilft, den Winter zu vertreiben und das Land in ihre wohlwollenden Hände zu geben. Brennnesseln sollen auch bevorzugt an Orten mit besonderen Energien wachsen, doch an einer Stelle, wo eine solche Pflanze mit verdrehten, eigenwilligen Formen wächst, soll ein ungesühnter Mord begangen worden sein und erst wenn der Übeltäter gefasst und seiner gerechten Strafe zugeführt ist, verschwindet die absonderliche Brennnessel wieder.

Brennessel

 

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