~ Räuberische Pflanzen der Immerlande ~

 

Chaorechra oder Steinmalmer





Name:
Chaorechra (Plural Chaorechrar) ist Zardakh und bedeutet "Steinmalmer."


Art:
Räuberische, unterirdische Riesenpflanze


Aussehen:
Die Chaorechra zählt zweifellos zu den größten räuberischen Pflanzen der bekannten Welt und erreichen geöffnet spielend eine Höhe von vier bis fünf Schritt. Selbst fest geschlossen werden sie über zwei Schritt hoch und besitzen einen Durchmesser von gut drei bis dreieinhalb Schritt. Sie zählen außerdem zu den nicht an einen festen Standort gebundenen, sondern wandernden Pflanzen. Ihr Aussehen ist einzigartig, denn sie ähneln keinem bekannten anderen Gewächs und erinnern an eine gigantische, umgestülpte Nachthaube. Ihr großer unförmiger Körper ist rundlich, mit dicken Strängen versehen und von seepockenartigen Warzen und Auswüchsen überzogen. Die "Blütenblätter" dieser Pflanze gleichen dicken, äußerst starken Fangarmen mit einzelnen, dünneren Tentakeln wie Fühlern an jedem Blattende. Das Innere besteht aus Nesseltentakeln und fleischigen, runden Gebilden, die gegeneinander bewegt werden können wie Mahlwerke. Meist sind die Chaorechrar fest geschlossen und gleichen dabei in ihrer Form am ehesten einem gewaltigen Kürbis. Sie sind jedoch in der Lage, sich weit zu öffnen und gemahnen dann durchaus an das aufgerissene Maul eines gefährlichen Monsters. Genauso wie Tintenfische sind Chaorechrar dazu noch in der Lage, ihren gesamten Körper auf fast magisch anmutende Weise zu verformen, um auch durch die schmalsten Felsspalten zu gelangen, in die dünnsten Nischen zu kriechen oder sich in die kleinsten Höhlungen zu quetschen. Sie beherrschen bis zu einem gewissen Grad sogar die Kunst des Mimikri und können zwar ihre Farbe nicht ihrem jeweiligen Untergrund oder Hintergrund anpassen, wohl aber das Aussehen ihrer außeren Hülle der Struktur desselben. Auf oder vor glattem Granit werden sie also glatt erscheinen, vor feuchtem Tropfstein nass und glänzend, auf Geröll staubig und rau und so fort.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Steinmalmer kommen ausschließlich im den tiefen, unterirdischen Höhlen des Wolkenthrons vor und sind allen Göttern sei Dank ziemlich selten. Sie ernähren sich von Steinen, daher auch ihr Name, und fressen mancherorts ganze Löcher in bestimmte Gesteinsschichten oder Felsgebilde. Es gibt sie allerdings nur in Schichten, wo kein feuriges Erdenblut, keine Lava und kein Magma strömen, denn sie sind äußerst feuer- und hitzeempfindlich.


Ernte:
Wie bei so mancher räuberischen unterirdischen Pflanze steht auch bei den gefürchteten Steinmalmern vor jedem Ernten erst einmal das Erlegen – und das ist ein lebensgefährliches Unterfangen, selbst für von Kopf bis Fuß in Stahl gerüstete, zu allem entschlossene Eisenzwerge. Schläge und Hiebe ertragen ihre nachgiebigen, verformbaren Körper, ohne dass es ihnen großartig etwas auszumachen scheint, und greift man ihre tentakelartigen, beweglichen Blütenblätter an, spritzt Säure aus allen Schnitten, die man ihnen dort zufügt. Ihre Nesselsäure ätzt sich in Windeseile durch Stein und Metall, und verursacht schwerste, schwärende Wunden. Die Pflanzen wehren sich zwar nicht ganz so aggressiv wie die Lakkamarra und können sich auch nicht ganz so rasch bewegen, doch sie liefern einen bemerkenswerten Kampf, will man ihnen an den Kragen. Am zuverlässigsten hilft Feuer, womit man sie schwer verletzen und am ehesten töten kann.


Rohstoffe und Verwendung:
Chaorechras sind grundsätzlich zwar essbar, allerdings nur ihre äußeren Fühler und der fleischige Leib. Die "Blütenblätterfangarme", das Innere und die Nesseltentakel sind hochgiftig und verursachen schon bei bloßer Berührung starke Verätzungen, selbst bei Zwergen. Ihr Nesselgift ist allerdings auch Zutat oder Hauptbestandteil einiger alchemistischer und metallurgischer Säuren, Ätzlaugen und ähnlicher Gebräue. Auch in der Steinbearbeitung kommt Chaorechrasäure zur Anwendung.


Besonderheiten:
Diese monströsen räuberischen Pflanzen haben im Lauf der Jahrhunderte seit der Besiedlung des Wolkenthrons durch die Zwerge Torrdhurs, aus denen die Eisenzwerge hervorgingen, eine Vorliebe für zwergische Steingärten entwickelt und sind der Schrecken und Fluch jedes zwergischen Steinpriesters. Gelangt eine einzige Chaorechra unbemerkt in einen Steingarten, kann sie binnen weniger Stunden dort eine Katastrophe unter den heranwachsenden Steinlingen anrichten – und mit ihrer ätzenden Säure den Steingarten für immer verdorren lassen.

Chaorechra oder Steinmalmer

 

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