~ Räuberische Pflanzen der Immerlande ~

 

WarachdankanneWarachdankanne

 


Name:
Warachdankanne


Art:
Fleischfressende Pflanze


Aussehen:
Warachdankannen sind ausdauernde, immergrüne Pflanzen, deren ledrige. Lanzettliche Blätter wechselseitig von der Sprossachse abstehen. An der Stelle, an der die Blätter mit der Sprossenachse verbunden sind, wächst jeweils eine Ranke heraus, die am Ende mit einer Pflanzenkanne verbunden ist. Warachdankannen wachsen sowohl am Boden als epipythisch in luftigen Baumhöhen und die bodennahen Kannen unterscheiden sich deutlich in Form und Größe von den Luftkannen. Die blasenförmigen, dickwandigen Bodenkannen sind zwischen 5 bis 7 Sekhel hoch und 2 bis 3 Sekhel breit. Ihre kreis- oder eiförmige Kannenöffnung hat einen Durchmesser von 1 bis 1,5 Sekhel und wird von einem kleinen Deckelblatt geschützt. Die Luftkannen sind von schlanker, trompetenförmiger Gestalt. Sie werden 7 bis 10 Sekhel hoch und 2,5 bis 4 Sekhel breit und die Kannenöffnung ist ebenfalls entsprechend groß und wir von einem eiförmigen Deckelblatt geschützt. In allen weiteren Punkten sind Boden- und Luftkannen gleich: Sie sind von zartgelber zur Kannenöffnung hin ins rotorange tendierender Farbe und an der Innenwand über und über mit winzigen Drüsen bedeckt, die Pflanzennektar produzieren.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Die Warachdankanne kommt ausschließlich in den Dschungelwäldern und Sumpfgebieten der Südlande vor, sprich auf den Sommerinseln, im Nachtschattenwald, in Sar Perduin und auf den Inseln vor der Südküste Azuriens.


Ernte:
Die Kannen können ganzjährig gepflückt werden, um an den hellroten Nektar zu gelangen.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Die Kannen der Warachdankanne enthalten einen lieblichen, nicht zu süßen, durchaus erfrischenden Nektar, der eigentlich dazu dient Insekten anzulocken. Die Chanka des Nachtschattenwaldes und der Sommerinseln trinken den Nektar recht gerne. Allerdings werden die Kannen hierfür selten gepflückt. In der Regel wird der Nektar direkt aus den erreichbaren Kannen getrunken, ohne diese dabei zu beschädigen.


Besonderheiten:
Die Warachdankannen der Sumpfgebiete wachsen epipythisch, das heißt auf den Ästen und Zweigen anderer Bäume und Sträucher. Bei den Chanka hat ihnen dies den weniger schönen Beinamen Baumwürger eingetragen, da sie ihre Luftwurzeln derartig fest um die Äste ihres Wirtes schlingen, dass sie sie beinahe zerstören.


Legende:
Alte Legenden berichten davon, dass Nanna, die Blütenmaid, einst mit Amitaris Erlaubnis einen prächtigen Garten auf den Sommerinseln schuf, in welchem sie nur ganz besondere Blumen hegte und pflegte. Dieser Garten war so wunderschön, dass auch die übrigen Götter rasch Gefallen daran fanden und gerne ein paar schöne Stunden dort zubrachten. Einmal geschah es daher, dass Warachdan in Nannas Garten ein Fest abhielt bei dem auch reichlich Rebensaft floss. Dieser Wein machte die Feiernden jedoch so trunken, dass sie achtlos wurden und gedankenlos durch den Garten taumelten ohne zu bemerken, dass sie all die schönen Blumen ringsumher zertrampelten. Als Nanna am nächsten Morgen sah, was mit ihrem Garten geschehen war, weinte sie bitterlich. Unter Tränen wandte sich die Archonin an Amitari, woraufhin die Göttin Warachdan sogleich zur Rede stellte. Der Archon, als Freund der Wahrheit unfähig zur Lüge, gestand seine Schuld auf der Stelle ein. Als Amitari das hörte, wurde ihr Antlitz milde, denn sie erkannte, dass es Warachdan aufrichtig reute. Die Göttin lächelte still in sich hinein und schweigend ging sie fort in Nannas Garten, um dessen Wunden zu heilen. Anschließend kehrte sie zu ihren Archonen zurück. Mit einer Hand streckte sie Warachdan drei unterschiedlich große Samen entgegen, die sie aus dem Garten mitgebracht hatte, und hieß ihn einen jeden mit einem Tropfen seines Blutes zu benetzen. Nachdem dies geschehen war, legte Amitari die Sämlinge Nanna in die Hand und wies die Archonin an, die Samen in ihrem Garten auszusäen. Die Sämlinge begannen schon bald in der feuchten, warmen Erde von Nannas Garten zu keimen und als es an der Zeit waren, brachen drei Pflanzen daraus hervor: Warachdankelch, Warachdankrug und Warachdankanne. Der Nektar dieser drei war tückisch und so verlockend wie Warachdans lieblichster Rebensaft zugleich. Auf diese Weise gemahnte Amitari den Archon zur Mäßigkeit, denn wer seine Sinne zu oft und zu sehr dem Rausch der Trunkenheit hingibt, hat dafür stets einen Preis zu zahlen – und sei es zuweilen mit dem eigenen Leben.

 

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