~ Räuberische Pflanzen der Immerlande ~

 

WarachdankrugWarachdankrug

 


Name:
Warachdankrug


Art:
Fleischfressende Pflanze


Aussehen:
Warachdankrüge sind immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie wachsen in bodenständigen Rosetten und erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 10 Sekheln. Die sonderbare Pflanze wechselt ihre Blätter mit den Jahreszeiten. Im Herbst und Winter bildet der Warachdankrug dicke, ledrige, spatelförmige Laubblätter von hellgrüner Farbe aus. Im Frühling und Sommer hingegen trägt der Warachdankrug seine namensgebenden Fallenblätter zur Schau. Besagte Fallenblätter sind zwischen 5 und 10 Sekhel lang und richten sich so in einem 45°-Winkel vom bemoosten Wald- oder Sumpfboden auf, so dass ein zylindrischer Trichter entsteht. Die Öffnung wird von einem Auswuchs des Blattstils überspannt und so vor allzu starkem Regen geschützt, sodass die Krugflüssigkeit nicht überlaufen kann. Die Farbaufteilung der Fallenblätter ist der von Warachdankannen und -kelchen sehr ähnlich, allerdings wechselt das Farbspektrum eher von einem zarten Elfenbeinton über helles Grün hin zu einem tiefdunklen Rot am Rand der Krugöffnung, welche von nach innen gerichteten, krallenartigen Blattzähnen umgeben ist, die gefangene Fluginsekten an der Flucht hindern sollen.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Der Warachdankelch kommt ausschließlich in den Dschungelwäldern und Sumpfgebieten der Südlande vor, sprich auf den Sommerinseln, im Nachtschattenwald, in Sar Perduin und auf den Inseln vor der Südküste Azuriens.


Ernte:
Warachdankrüge werden hauptsächlich während der Sommermonde, wenn ihr Nektar am besten ist, geerntet.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Der rötliche Pflanzennektar der Warachdankrüge besitzt einen schweren, süßlichen Geruch, ist allerdings zu dickflüssig um sich als Getränk zu eignen. Stattdessen kann der Warachdankrugnektar ähnlich wie Honig verwendet werden.


Besonderheiten:
Durch den saisonalen Wechsel der Warachdankrugblätter lässt sich auch in den tropischen Regionen der Wechsel der Jahreszeiten ein wenig erahnen.


Legende:
Alte Legenden berichten davon, dass Nanna, die Blütenmaid, einst mit Amitaris Erlaubnis einen prächtigen Garten auf den Sommerinseln schuf, in welchem sie nur ganz besondere Blumen hegte und pflegte. Dieser Garten war so wunderschön, dass auch die übrigen Götter rasch Gefallen daran fanden und gerne ein paar schöne Stunden dort zubrachten. Einmal geschah es daher, dass Warachdan in Nannas Garten ein Fest abhielt bei dem auch reichlich Rebensaft floss. Dieser Wein machte die Feiernden jedoch so trunken, dass sie achtlos wurden und gedankenlos durch den Garten taumelten ohne zu bemerken, dass sie all die schönen Blumen ringsumher zertrampelten. Als Nanna am nächsten Morgen sah, was mit ihrem Garten geschehen war, weinte sie bitterlich. Unter Tränen wandte sich die Archonin an Amitari, woraufhin die Göttin Warachdan sogleich zur Rede stellte. Der Archon, als Freund der Wahrheit unfähig zur Lüge, gestand seine Schuld auf der Stelle ein. Als Amitari das hörte, wurde ihr Antlitz milde, denn sie erkannte, dass es Warachdan aufrichtig reute. Die Göttin lächelte still in sich hinein und schweigend ging sie fort in Nannas Garten, um dessen Wunden zu heilen. Anschließend kehrte sie zu ihren Archonen zurück. Mit einer Hand streckte sie Warachdan drei unterschiedlich große Samen entgegen, die sie aus dem Garten mitgebracht hatte, und hieß ihn einen jeden mit einem Tropfen seines Blutes zu benetzen. Nachdem dies geschehen war, legte Amitari die Sämlinge Nanna in die Hand und wies die Archonin an, die Samen in ihrem Garten auszusäen. Die Sämlinge begannen schon bald in der feuchten, warmen Erde von Nannas Garten zu keimen und als es an der Zeit waren, brachen drei Pflanzen daraus hervor: Warachdankelch, Warachdankrug und Warachdankanne. Der Nektar dieser drei war tückisch und so verlockend wie Warachdans lieblichster Rebensaft zugleich. Auf diese Weise gemahnte Amitari den Archon zur Mäßigkeit, denn wer seine Sinne zu oft und zu sehr dem Rausch der Trunkenheit hingibt, hat dafür stets einen Preis zu zahlen – und sei es zuweilen mit dem eigenen Leben.

 

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