~ Der Weg der Weisheit ~

 

HeilkundigeDie Heilkundigen

 

Was sagst du, Kind? Du möchtest Heilkundige werden und anderen helfen? Oh, überlege dir gut, ob das wirklich der richtige Weg für dich ist, denn er kann härter sein, als viele glauben. Sicher, es kommt vor, dass du jemandem helfen kannst ein langes Leid zu lindern und du mit Dankbarkeit überhäuft wirst. Doch glaube ja nicht, dass das die Regel ist! Ein Heiler trägt eine große Verantwortung, nur eine falsche Zutat und der ehemals heilsame Tee wird zum tödlichen Gift, eine kleine Unaufmerksamkeit und die Tinktur verliert ihre Heilkraft. Das ist bei Weitem nicht alles. Heilkundige leben für die Gesundheit anderer, sie haben niemals feste Arbeitszeiten, sondern werden mitten in der Nacht geholt, in Sturm und Schnee, betrunken und nüchtern. Es wird erwartet, dass sie immer konzentriert und sich ihrer Selbst sicher sind, schlechte Tage werden ihnen nicht zugestanden. Langes Zögern und Zaudern kann Leben kosten, also muss ein Heiler auch bei den widrigsten Umständen einen klaren Kopf behalten und wissen, was zu tun ist, auch wenn ansonsten Panik herrscht.


Doch das Schlimmste ist das Leid, dass ein Heiler erblicken muss, Tag für Tag, das Blut, der Dreck, die Schreie und Klagen, die er hört. Die Verletzten und Kranken, denen nicht zu helfen ist, ganz gleich, wie sehr sie und ihre Angehörigen auch bitten, betteln und weinen. Ein Heiler muss damit leben, dass auch die, um die er mit allen Mitteln kämpft, ihm dennoch unter den Händen wegsterben können. Er muss die vorwurfsvollen oder verzweifelten Blicke der Hinterbliebenen ertragen, der Mütter und Väter, der Ehemänner und Ehefrauen, der Brüder und Schwestern, der Söhne und Töchter. All die Witwen, Witwer und Waisen, die der Heiler vor ihrem Verlust nicht beschützen konnte, werden kommen und nach den letzten Momenten des Gemahls, des Vaters fragen, sie werden weinen und klagen, Anteilnahme und Trost brauchen, angesichts des Unwiederbringlichen. Der Tod ist für viele das Unbegreiflichste, das Beängstigendste, sie verstecken sich vor ihm und verdrängen ihn. Ein Heiler hingegen tanzt jeden Tag mit Sithech und versucht seine Füße dabei schneller zu setzen als ein Gott - bis er letztlich selbst irgendwann geholt wird.


Heiler blicken in die Abgründe der Seele, sie begegnen den Gequälten und Unterdrückten, den Misshandelten und Vernachlässigten. Innerhalb mancher Familien mag es mehr Unglück und Schmerz geben, als man sich vorstellen und ein Heiler je lindern könnte. Als Heilkundige musst du alles daran setzen, den Schwachen und Kranken, den Verletzten und Siechen zu helfen - allerdings lässt dies auch nicht immer jeder zu. Die geschlagene Ehefrau verteidigt die Wut ihres Mannes, das im Dreck lebende Kind will seine Mutter nicht verlassen, die Alte will trotz ihrer Verwirrung nicht aus ihrem Haus. Heiler sind nicht nur Handwerker des Körpers, blutige Schnitter und grausame Knochenbrecher, gütige Helfer und sanfte Pfleger. Sie müssen sich auch um den Geist bemühen, sie müssen Trost spenden und erkennen, wann ein Verstand verwirrt, eine Seele erkrankt ist. Sich davon nicht auszehren zu lassen ist eine Aufgabe, der sich nicht viele stellen wollen und an der manche scheitern. Doch da sind auch die Kinder, die in die Welt kommen, geholt von kundigen Händen, da sind die Wunden, die heilen, die gebrochenen Knochen, die wieder zusammenwachsen, das geschundene Fleisch, das gesundet und der getrübte Verstand, der sich klärt – all die Freuden eines Heilkundigen, der sein Wissen und sein Können zum Wohl seiner Schützlinge eingesetzt hat. Also, was sagst du, Kind? Das musst du dir noch einmal überlegen? Eine weise Entscheidung, wirklich weise…

 

 

Ich rufe Anira, die Herrin der Heilkunst und Ruhe, und Faêyris, die Göttin des Mondes , Yen, den Wächter und das ganze Hohe Haus Nacht sowie alle Götter und Göttinnen als Zeugen an.
Als Heiler gelobe ich feierlich, mein Leben dem Dienst an anderen zu weihen.
Ich werde meinen Lehrmeistern stets die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen.
Ich werde meine Gabe mit Gewissenhaftigkeit und Würde einsetzen.
Das Wohl der Leidenden, Kranken und Verwundeten in meiner Obhut soll das oberste Gebot meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod hinaus wahren.
Rein und nach den Geboten der Götter werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, ohne Gedanken an Unrecht und Übeltat.
Ich werde mich in meinen Heilerpflichten nicht beeinflussen lassen von Alter, Krankheit, Schwachsinn, Glaube, Herkunft, Stand oder Rasse.
Alle Heiler, die Aniras Eid in Ehren halten, sollen mir Schwestern und Brüder sein.
Ich werde jedem Leben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine Gabe  nicht in Widerspruch zu den Geboten der Götter anwenden.
Dies alles schwöre ich feierlich frei und auf meine Ehre.



Ränge:
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Mögliche Spezialisierungen:
Hebamme/Geburtshelfer, Wundarzt und Knochenbrecher, Siechenmutter/Siechenvater, Naturheiler, Geistheiler, Arzneyenbereiter/Apotheker


Talente:
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Mögliche Klassenkombinationen:
Priester, Druide, Schattenwanderer, Schamane, Zauberer, Zaubersänger


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