~ Die Sternbilder des Nordens ~

 

Die zirkumpolaren Sternbilder finden sich alle in der Nähe Gronas, des Polarsterns und Himmelsnordpoles, und bewegen sich im Lauf einer Nacht um diesen hellsten aller Sterne am Nordhimmel herum. Dabei sinken sie niemals unter den Horizont, sie sind also jederzeit sichtbar und in jeder Nacht am samtdunklen Himmel zu finden. Zu den bekannten zirkumpolaren Sternbildern des Nordhimmels, auch der Reigen oder der Schleier Gronas genannt, gehören Narnaras Auge, welches Grona, den Polarstern umgibt, der Schwan, auch das Kreuz des Nordens genannt, der den Blick des aufmerksamen Betrachters direkt auf Grona zu lenken vermag,  der Frostwurm, welcher hungrig seine Kreise zieht, um Grona dereinst am Ende aller Tage zu verschlingen und  das Silberschild, welches Grona genau davor bewahren könne.


Alle anderen Sternbilder dagegen gehen auf und unter, so wie Sonne und Mond. Die sechs Himmelswächter des Nordens, Jäger, Rabe, Einhorn, Schmied, Bär und Donnervogel, welche zum Teil auch die Hohen Gestirne der Götter bergen, strahlen jeweils dreißig Nächte lang - immer im ihnen zugeordneten Mondlauf, also das Einhorn im Silberweiß, der Schmied im Erntemond, der Donnervogel im Sturmwind, der Jäger im Nebelmond, der Rabe im Langschnee und der Drache im Beerenreif - besonders hell am Nachthimmel.  




~ Gronas Reigen oder die zirkumpolaren Sternbilder ~

 

(c) by Immerlan.deNarnaras Auge



Narnaras Auge bildet das Herz des nächtlichen Himmels der Nordhalbkugel. Es ist nach Narnara, einer Archonin Faêyris' und der Hüterin und Herrin aller Sterne benannt und wie alle zirkumpolaren Sternbilder immer am Nachthimmel zu finden. Narnaras Auge besteht aus gut einem Dutzend kleinen, funkelnden Sternen und trägt in seiner Mitte den alles überstrahlenden Nordstern, Grona genannt, den hellsten und auffälligsten Stern des Nordhimmels. Es ist ein sehr kleines Sternbild, aber durch seine leicht erkennbare Form und natürlich den Polarstern in seiner Mitte alles andere als unscheinbar.

Sein silberweißes Leuchten steht direkt über dem Nordpol Rohas und dient schon seit jeher sowohl den nächtlichen Reisenden, als auch den Seefahrern in den weiten der Meere und auf den verschlungenen Flussläufen oder den Tiefen des Ildorel als Leitstern und sicherer Führer in der Dunkelheit. Narnaras Auge, so heißt es in vielen Legenden, wache gleichsam am Himmel über den Lauf der Gestirne, denn mit ihm sehe die Archonin alles und ihr entgehe nichts. Narnaras Auge wird von insgesamt vierzehn Sternen gebildet, von denen Tár - die "Träne"- am vorderen Augenwinkel, neben Grona selbst der hellste ist.

 

(c) by Immerlan.de Frostwurm



Auch der Frostwurm, ein nicht sehr großes, doch in sich gewundenes und verschlungenes Sternbild, zählt zu Gronas Schleier und damit zu den zirkumpolaren Sternbildern, die immer am Nachthimmel stehen. Ganz der Art der Bestie folgend, nach der es benannt wurde, heißt es von diesem Sternbild in den Legenden der Riesen, es kreise hungrig um den Polarstern um ihn einst, wenn das Ende der Welt und der Tag von Sithechs Hochgericht gekommen wäre, zu verschlingen und so die letzte Nacht und den endlosen Winter einzuleiten.


Der Frostwurm besteht aus zahlreichen Sternen, die jedoch nur schwach leuchten. Lediglich drei sind markanter, einer im Kopf, einer im Körper und einer am Ende der geschwungenen Linie von Himmelslichtern, welche dieses Sternbild formen. Benannt ist jedoch nur einer dieser Sterne: Snaldr, was "das Maul der Schlange" bedeutet, leuchtet vorn am Kopf des Frostwurms. Der Kopf ist auch der Teil des Sternbildes, der mit bloßem Auge gerade noch so zu erkennen ist - die übrigen Sterne leuchten so schwach, dass man sie ohne Hilfsmittel kaum noch ausmachen kann. Der Frostwurm liegt in Gronas Reigen zwischen dem Schwan und dem Silberschild, andere ihn umgebende Sternbilder sind Rabe, Viereck, Hirsch, Jäger und Harpiye.

 

 

(c) by Immerlan.de Silberschild


Der Silberschild ist eines der Sternbilder in Gronas Reigen, also zirkumpolar und immer am Nachthimmel zu sehen. Manchmal wird es auch einfach nur der "Schild" genannt, im Norden heißt es schlicht Skjoldr. Die Legende erzählt, dass - als unter Cobrin die ersten Ritter von den Göttern erwählt wurden - Vendis selbst für seine Gabe an seinen Ritter einen Stern des Schildes am Nachthimmel nahm. Er formte daraus Sternenwall, den Schild, den er seinem Auserkorenen gab, als er ihn zu seinem ersten Streiter machte.


Noch heute ist jener Ritter landauf landab in den Immerlanden als Tymeon Silberschild bekannt und das Sternbild des Schildes am Himmel gilt als Symbol für die ritterlichen Tugenden Tapferkeit, Großmut, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Demut. In zahlreichen Legenden heißt es auch, würde einst die Welt enden und die letzten Tage anbrechen, würde der Silberschild den Nordstern Grona vor dem verschlingenden Rachen des Frostwurms schützen, ganz so wie die Ritter sich auf Erden gegen Finsternis und Verderbtheit stellen.


Der Silberschild wird aus nur wenigen zwar deutlich sichtbaren, aber nicht sonderlich stark leuchtenden Sternen sowie vier sehr markanten, auffallend hellen Sternen gebildet. Letztere sind alle vier benannt und tragen die Namen: Rond, Targa, Mundriði und Skjaldari. In Gronas Reigen steht der Silberschild zwischen Frostwurm und Winterkrone, andere Sternbilder in seiner unmittelbaren Nähe sind Greif, Viereck und Rabe.

 

(c) by Immerlan.deSchwan


Der Schwan ist ein Sternbild, das sehr markant und leicht zu finden ist, da in seiner unmittelbaren Umgebung keine anderen hellen Sterne leuchten als die Seinen. Seine beiden hellsten Sterne liegen nahezu auf einer Linie, sein Schnabel weist stets auf Narnaras Auge und den Nordstern und er liegt direkt über dem geheimnisvollen Sternenwirbel.


Das Sternbild des Schwans ist nicht nur dank seiner hellen Sterne, sondern auch dank seiner Form gut am Himmel zu erkennen und leicht zu finden, denn man kann sich mühelos einen majestätischen Schwan vorstellen, wie er seine Flügel ausbreitet und den langen Hals reckt. Der Schwan zählt zu Gronas Reigen und scheint immer direkt auf den Polarstern zuzufliegen, deshalb nennt man ihn auch den Nordweiser, denn vor seinem Schnabel steht immer der Nordstern.


Der Schwan besteht aus sieben recht hellen und auffälligen Sternen, von denen die hellsten beiden, Hyrna und Sporðr, Schnabel und Schwanz markieren. Im Norden wird das gesamte Sternbild auch Himinnsvanr, Himmelsschwan genannt und symbolisiert in vielen Legenden die Macht der Idisen oder Schwanenjungfern, also der Seharim. Der Schwan liegt zwischen Frostwurm und der Winterkrone in Gronas Reigen und die übrigen ihm nächsten Sternbilder sind Harpiye, Donnervogel und Sternenwirbel.

 

(c) by Immerlan.deDie Winterkrone


Die Winterkrone wird auch Nördliche Krone genannt und ist ein recht markantes, auch mit bloßem Auge sehr gut zu erkennendes Sternbild am Nordhimmel in Gronas Reigen. Sie gehört zu den zirkumpolaren Sternbildern, die Gronas Auge beständig umkreisen. Alten Legenden nach stellt sie die verlorene Krone der Riesenkönige Ýtgarðrs dar, welche erst am nächtlichen Himmel erschien, nachdem das Reich einer der ältesten Gründerrassen im Dritten Zeitalter untergegangen war.


In Laigin heißt dieses Sternbild Arianrhod, das "Silberne Rad", in anderen Kulturen hat die Winterkrone auch noch andere Bedeutungen. In Gronas Reigen ist sie zwischen Schwan und Silberschild zu finden, andere Sternbilder in der Nähe sind Sternenwirbel, Greif und xy


Die Elben Dunes sahen in ihr aufgereihte Geldschnüre und in Ardun nennt man die Winterkrone auch die "Bettlerschüssel". Das Sternbild besitzt zwei sehr helle Sterne, Nusakan im Ring der Krone, und Ýmirs Auge in einer der Zacken. Ýmir Mar, ein mächtiger König der Riesen, verlor sein Auge einst im Kampf um eine der verlorenen Runen im Kampf mit der mächtigen Weltenschlange, also erhoben die Götter es als Silberlicht in den Himmel, um immer daran zu erinnern, dass es Dinge gibt, die es wert sind dafür zu kämpfen und Opfer zu bringen.



~ Die Sechs Himmelswächter des Nordens ~

 

(c) by Immerlan.deBär


Der Bär, das Sternzeichen aller im Nebelmond geborenen, ist das Sternbild des Gottes Bran und birgt in sich auch dessen hohes Gestirn, den braungolden funkelnden Teharon.


Der Bär ist ein einprägsames Sternbild, das mehrere markante Sterne enthält, von denen die beiden hellsten der strahlende Merak und der glitzernde Chalith sind, er ist jedoch nicht immer ganz so leicht auszumachen, da sich mitten durch ihn hindurch der helle Seharimschleier mit seinen zahlreichen, wenn auch nur schwach funkelnden Sternen zieht.


Wie alle Sternzeichen-Sternbilder zählt er zu den Himmelswächtern und ist zwar ganzjährig zu sehen, steht im Nebelmond jedoch besonders strahlend und auffallend hell am Himmel. Der Bär ist schräg unterhalb des Sternenwirbels, den man im Norden auch die Bärenhöhle nennt, am Nachthimmel zu finden und wird umgeben von Sphinx, Donnervogel, Drache und Irrlicht.


Für das Wolkenvolk Immerfrosts hat dieses Sternbild besondere Bedeutung, denn sie glauben, es sei der Geist der Grauen Bärin, der vom endlosen Himmelszelt herunter über sie wache, während die Stämme des Nordostens der festen Überzeugung sind, der Totemgeist des Großen Bären lebe in den leuchtenden Himmelslichtern.

 

 

(c) by Immerlan.deDer Donnervogel


Der Donnervogel ist ein Frühlingssternbild und zählt zu den Himmelswächtern, was bedeutet, dass er ganzjährig und zu jeder Zeit am Nachthimmel zu sehen ist, im Sturmwind jedoch ganz besonders hell erstrahlt. Er ist auch das Sternbild aller im Sturmwind Geborenen und dem Gott Vendis geweiht. Dessen hohes Gestirn Ierion leuchtet blausilbern, hell und klar zwischen den Flügeln des Donnervogels.


Die Stämme der Thundrassar und Tharndrakhi der Ostlande, aber auch die Steppenreiter Arduns und die Faune glauben, das Sternbild zeige den Totemgeist des Großen Adlers und bringen ihm große Verehrung entgegen - so feiert man etwa das Ende des Winters dann, wenn die Sterne des Donnervogels beginnen, heller zu strahlen.


Nahezu alle Himmelslichter dieses Sternbildes sind auffallend hell und besitzen viel Leuchtkraft, doch benannt sind nur zwei – Niue im Schwanz und Kassaran im Flügel, der Legende nach zwei Liebende, die Vendis dereinst in den Himmel erhob. Vor allem aber ist der Donnervogel leicht zu finden, weil er so viele markante Sterne sein Eigen nennt und ein recht großes Sternbild ist.


Im tiefen Süden der Immerlande hingegen nennt man den Donnervogel auch Al-Nasr aṭ-Ṭā'ir, den "fliegenden Adler". In Azurien und an der Rubinküste gilt er als glücksbringendes Sternbild aller Krieger und Kämpfer, und im Licht seiner Sterne wird so mancher heilige Eid gesprochen oder Schwur getan.

 

(c) by Immerlan.deDer Drache


Der Drache ist das größte Sternbild am nördlichen Nachthimmel, wenn auch nicht sehr viel größer als die Harpiye. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - ist er gar nicht einmal so leicht auszumachen, findet man nicht auf Anhieb seinen markanten Kopf. Hat man ihn jedoch einmal entdeckt, schreitet er unübersehbar durch das samtschwarze Firmament.


Der Drache zählt zu den Sommersternbildern, obwohl er wie alle Himmelswächter ganzjährig zu sehen ist. Seine hellsten Sterne sind der golden leuchtende Tiamat der "Strahlende" am Ansatz seines Flügels, Enuma, das Auge des Drachen und Alrakis, seine Brust. Seine Schwanzspitze markieren die drei funkelnden Himmelslichter Kharan'Rhkarr, Kuma und Ta'enát'is.


Der Drache besitzt zwar dank seiner Größe viele Himmellichter, doch sie haben nur wenig Leuchtkraft gemessen an anderen Sternbildern. Der Drache ist das Sternzeichen aller im Beerenreif Geborenen, in welchem Mond das Sternbild auch besonders auffällig zu sehen ist. Er ist außerdem das heilige Wesen Shenrahs, des höchsten der Zwölf Mächte und Gottes der Sonne und des Lichts, dem dieses Sternbild auch geweiht ist.


Es heißt, die Seelen aller gestorbenen Drachen würden sich nach ihrem Tod am Nachthimmel einfinden und einen weiteren Silberfunken zu diesem Sternbild hinzufügen. Benachbarte Sternbilder sind Irrlicht, Bär, Winterkrone, Greif und Schmied.

 

(c) by Immerlan.deDer Jäger


Der Jäger zählt zu den Himmelswächtern und ist ein Herbststernbild, denn seine Sterne leuchten den gesamten Blätterfallmond über besonders klar und strahlend. Der Jäger ist wohl eines der auffallendsten und am leichtesten zu findenden Sternbilder am nördlichen Nachthimmel, was daran liegen mag, dass er zwar nur von wenigen Sternen und Sternenhaufen gebildet wird, diese dafür jedoch sehr klar und deutlich erkennbar angeordnet sind. Außerdem trägt er Anukis' grün funkelndes Gestirn Cale im Knauf des Jägerschwertes und drei weitere besondere, sehr hell schimmernde Sterne in sich. Das Sternbild des Jägers wurde schon von den Riesen Ýtgarðrs beschrieben, einige seiner Sterne wurden jedoch erst später entdeckt und von anderen benannt.


So sind heute, im Fünften Zeitalter der Welt, die berühmtesten Sterne dieses Himmelswächter-Sternbildes, Dyon am linken Gürtel, Tron am linken Stiefel und Nairasai an der Spitze der Schwertscheide gelegen. Der Legende nach waren Dyon, Tron und Nairasai Sterbliche, die ob ihres Heldenmutes und ihrer großen Taten vor langer Zeit von den Göttern geehrt wurden. Sie starben ehrenhaft im Kampf und opferten sich für eine gerechte Sache, so dass sie zu ihrem Gedenken von den Zwölf Mächten als Sterne in den Himmel gesetzt wurden, auf dass man sich ewig ihrer Namen erinnere.


Der Jäger ist eines der zwölf Sternzeichen, das zehnte im Jahreskreis, und das Sternbild, unter dem all jene geboren werden, die im Mond Blätterfall das Licht Rohas erblicken. Er ist der Göttin Anukis geweiht und trägt in sich Cale, das Heim und den Hohen Sitz der Göttin der Jagd und aller Tiere. Am Nachthimmel findet sich der Jäger flankiert von seinen zwei treuen Gefährten, dem Großen und Kleinen Jagdhund, die ihn stets begleiten.


Am nächtlichen Firmament steht der Jäger allerdings auf dem Kopf, seine Füße weisen zum Horizont, sein Haupt zeigt nach Norden und weist ziemlich genau auf Grona, den Polarstern. Benachbarte Sternbilder des Jägers sind außer den Jagdhunden Harpiye, Frostwurm, Viereck und Hirsch.

 

(c) by Immerlan.deDer Rabe


Der Rabe, das Sternbild aller im Langschnee geborenen, ist ein Wintersternbild und dem Gott Sithech, dem Herrn von Tod und Winter geweiht. Der Rabe ist ein mittelgroßes, aber alles andere als unscheinbares Sternbild mit seinen drei auffallend hellen Sternen – einmal Ombra, das hohe Gestirn Sithechs, das jedoch auch nur blass und fahl grau schimmert, sowie die beiden Sterne Zamhîn und Ranavaí, die jeweils an den äußersten Schwungfedern der ausgebreiteten Flügel des Raben liegen.


Will man den Raben am nächtlichen Himmel finden, muss man unterhalb des Silberschildes zwischen Hirsch, Kelch und der Kapuze des Hexers suchen. Im Langschnee strahlt und funkelt der Rabe besonders hell und klar am Nachthimmel. Im tiefsten Süden der Immerlande, in Nordazurien nennt man dieses Sternbild auch Al-ġurāb, was ebenfalls "Rabe" bedeutet. Die Stämme des Nordostens glauben außerdem, der Totemgeist des Großen Raben wohne in diesen Sternen.


Ende Langschnee, bevor das Sternbild wieder blasser wird, ist alljährlich in den Raunächsten vor dem Jahreswechsel ein faszinierendes Schauspiel zu beobachten, wenn aus den Schwingen des Raben glitzernde Sternfunkenschauer und Meteoritenschwärme, die Jenseitssterne genannt, über das Firmament ziehen. Der "Rabe fliegt" heißt es dann in den Immerlanden.

 

(c) by Immerlan.deDer Schmied


Diese recht große und durch ihre vielen Sterne auch sehr auffällige Konstellation, findet sich schräg liegend am nächtlichen Himmel tief am südlichen Horizont zwischen den Sternbildern des Drachen, des Greifs und des Hexers.


Der Schmied zählt zu den Himmelswächtern und ist ganzjährig am Nachthimmel zu sehen, doch natürlich funkeln und glitzern seine Sterne im Erntemond besonders hell, steht er doch als Sternzeichen für alle in diesem Mond Geborenen. Im höchsten Norden der Immerlande ist der Schmied jedoch wegen seiner Lage nicht mehr zu sehen, dafür erkennt man ihn in allen Mittellanden des Kontinents und selbst im tieferen Süden sehr gut.


Der Schmied ist Sil geweiht und auch das hohe Gestirn des Gottes, der große, bräunlich schimmernde Yarn, findet sich in diesem Sternbild. Im Hammer, auf der Brust und im Amboss sowie im Stiefel des Schmiedes leuchten noch weitere helle Sterne, die allesamt nach berühmten Schmieden der Vergangenheit benannt wurden – Reginn, Brogr, Kayven und Motsognir, doch keiner von ihnen strahlt wie Yarn selbst mit seinem warmen, braunen Glanz.


In Blurraent heißt es, Kayven im Fuß des Ambosses verfärbe sich rot, wenn es Zeit wäre, die Essen für das Spektakel Sils Tanz, ein alle vier Jahre stattfindendes Fest zu Ehren Sils, des Weltenschmiedes und Gottes der Erde und Gesteine, Metalle, Erze, Mineralien und edlen Steine anzufeuern. Der Schmied ist darüber hinaus das einzige Sternbild, das die unterirdisch lebenden Zwerge je in ihren Steinmetz und Metallarbeiten verewigten, um damit ihren Gott und Stammvater zu ehren.

 

 

~ Die übrigen Sternbilder des Nordhimmels ~

 

(c) by Immerlan.de Viereck



Dieses kleine, nicht sehr auffällige Sternbild trägt verschiedene Namen. Die Riesen Ýtgarðrs, die es ebenfalls bereits kannten, nannten es Fýrkantu, die Zentauren Assuarans – die es nur aus Berichten der Sterndeuter aus dem Norden kannten – gaben ihm in ihren Sternenatlanten den Namen K'arrank.


Es liegt zwischen Frostwurm, Rabe, Hirsch, Jäger und Silberschild, und symbolisiert den Mauerquadranten, das wichtigste Instrument der Astronomie vor Erfindung des Teleskops; von den Zentauren Sar Perduins wird es daher heute auch manchmal als Mauerquadrant bezeichnet. Hauptstern des Vierecks ist Marrha, doch die drei übrigen Sterne, die seine signifikanten Eckpunkte markieren, erstrahlen kaum weniger hell und tragen die Namen Mirak, Nakkar und Tegmen.


Die Stämme der Eisigen Öden sahen im Viereck eine Schildkröte und nannten das Sternbild Ayotl; im Imperium von Ûr war es, bevor die Astronomielehren der Zentauren und der Gelehrten Ûrs zur Großen Sternenkunde vereint wurden, ebenfalls als Ab-Schetui bekannt, was auch Schildkröte bedeutet.


Der jährlich in den Anfangstagen des Blätterfalls wiederkehrende Meteorstrom der Fýrkantiden ist nach dem alten Riesennamen des Vierecks bekannt und gehört zu den aktivsten Sternschnuppenschwärmen. Er ist besonders gut von Mitternacht bis zur Morgendämmerung zu beobachten.

 

(c) by Immerlan.deGroßer Jagdhund


Der große Jagdhund flankiert ebenso wie sein kleinerer Zwilling, der Kleine Jagdhund, das Sternbild des Jägers. Den Legenden der Menschen nach stellen die beiden Hunde die Gefährten Hernes, eines großen Jägers der Altvorderenzeit, dar. Herne war ein Gefolgsmann Reolairs des Befreiers, und hatte zwei treue Jagdhunde, Kenai und Koda. Sie gelten als die Ahnen aller heutigen Hunde, die ersten vierbeinigen Jagdgefährten der Sterblichen. Nach ihnen, jenen sagenumwobenen ersten Hunden, die sich den Sterblichen dereinst im Verborgenen Königreich anschlossen, sind auch die hellsten Sterne in diesen beiden Sternbildern benannt.


Im Großen Jagdhund strahlen die Sterne Kenai an der Stirn, Bargest im Nacken und Kavall in der Rute des Tieres. Die Elben hingegen sehen im Sternbild des Großen Hundes den mythischen Wolf Schattenfell, einen treuen Gefährten der Göttin Anukis und auch die Thundrassar und Tharndarkhi sowie die Faune nannten das Sternbild den Schattenwolf, den kleinen Hund hingegen den Winterwolf, so wie sie die Sithechwölfe des Nordens nennen.


Der hellste Stern des Großen Hundes, Kenai, ist jedoch bei allen Kulturen und Völkern der Immerlande schon seit jeher von besonderer Bedeutung. Im Norden erfolgt sein Aufgehen in den Morgenstunden zur Zeit der Sommersonnenwende und läutet die Weißen Nächte ein. In den Mittellanden hingegen sind die Hundstage nach ihm benannt, die Zeit der größten Sommerhitze und es heißt, er verstärke die sengende Kraft der Sonne. Am Nachthimmel ist der Große Jagdhund zwischen Harpiye und Jäger zu finden. Im äußersten Norden der Immerlande ist das Sternbild aufgrund seiner Lage nahe des Horizonts nicht mehr zu sehen.

 

(c) by Immerlan.deKleiner Jagdhund



Ebenso wie sein größerer Bruder, der Große Jagdhund, begleitet dieses Sternbild treu den Jäger am nächtlichen Himmel. Überdies scheint der kleine Jagdhund das Sternbild des Hirsches zu hetzen, der vor ihm flüchtet. Den Legenden der Menschen nach stellen die beiden Hunde die Gefährten Hernes, des großen Jägers der Altvorderenzeit dar, der ein Gefolgsmann Reolairs des Befreiers war, und sind die Ahnen aller heutigen Hunde, die ersten vierbeinigen Jagdgefährten der Sterblichen.


Nach ihnen, jenen sagenumwobenen ersten Hunden, die sich den Sterblichen dereinst im Verborgenen Königreich anschlossen, sind auch die hellsten Sterne in diesen beiden Sternbildern benannt. Im Kleinen Jagdhund sind dies Koda, im Auge des Hundes und Feanrir in seiner Hinterpfote.


Die Elben sehen im Sternbild des Kleinen Hundes dagegen den mythischen Wolf Mondjäger, einem treuen Gefährten der Göttin Anukis und auch die Faune, Tharndrakhi und Thundrassar nennen das Sternbild den Winterwolf, wie die Sithechwölfe des Nordens in diesen Völkern genannt werden. Aufgrund seiner Lage in der Nähe des Horizonts ist das Sternbild des Kleinen Jagdhundes im äußersten Norden der Immerlande nicht mehr zu sehen.

 

(c) by Immerlan.deHirsch

 

Das Sternbild des Hirsches kann mit dem bloßen Auge gesehen werden, ist jedoch eine eher unauffällige Konstellation am nächtlichen Himmel und nur wenige seiner Sterne scheinen so hell, dass man sie auch ohne Hilfsmittel gut ausmachen kann. Man findet ihn zwischen Kleinem Jagdhund, Jäger, Viereck, Rabe und Kessel nahe des Horizontes.


Dort springt der Hirsch über den Nachthimmel, beständig auf der Flucht vor Koda und Kenai, den Hunden des Jägers Herne, wie es heißt, die als Sternbilder des Großen und Kleinen Jagdhundes am Himmel verewigt wurden. Am besten ist der Hirsch in den Herbstmonden, also im Blätterfall und Nebelmond zu sehen und strahlt besonders hell an Anukis' Hochtag im Jahreslauf, dem Tag der Großen Jagd am 3. Nebelmond, wenn traditionell die Herbstjagden zu Ende gehen.


Die Reiterstämme der ostländischen Steppen und Arduns, aber auch die Menschen im Norden glauben, das Sternbild zeige den Totemgeist des Großen Hirsches und bringen ihm wie auch einigen anderen Sternbildern große Verehrung entgegen. Am besten ist der Hirsch in den Herbstmonden, also im Blätterfall und Nebelmond zu sehen und strahlt besonders hell an Anukis' Hochtag im Jahreslauf, dem Tag der Großen Jagd am 3. Nebelmond, wenn traditionell die Herbstjagden zu Ende gehen.

Die hellsten Himmelslichter dieser Sternenkonstellation sind Skimir an der Stirn des Hirsches und Bryja am Vorderlauf. Nur fünf weitere Sterne sind hell genug, sie auch mit bloßem Auge gut zu erkennen. Bryja war einigen Legenden der Nordlande nach, die sich sowohl in Ardun, als auch Thunderland und im Westen Normands erzählt werden, eine berühmte Jägerin und Waldläuferin, welche in den Geschichten mutig die Wälder des Hrankalhs, die Verlassenen Lande und sogar den Dimmerskog durchstreift haben soll.

 

 

HarpiyeHarpiye

 

Die Harpyie ist eines der größten Sternbilder am nördlichen Himmel, da sie jedoch aus zahllosen Sternenhaufen und vielen schwach leuchtenden und nur wenigen hellen, auffallenden Einzelsternen besteht, sind ihre Konturen gar nicht leicht auszumachen. Sie ist also ein ausgedehntes, doch recht unspektakuläres Sternbild. Die Harpyie breitet ihre Schwingen über der Schattenrose aus, als wolle sie selbst am Himmel noch über dämonische Mächte wachen und ist zwischen Großem Jagdhund, Frostwurm, Schwan und Donnervogel zu finden. Im äußersten Norden der Immerlande ist die Harpiye wegen ihrer großen Ausdehnung und ihrer Lage nur in Teilen zu sehen.


Am deutlichsten erkennt man sie in den Frühlingsmonden von Anfang Taumond bis Ende Grünglanz am Nachthimmel. Unzählige Sterne bilden diese Konstellation, doch nur sieben sind etwas markanter und nur drei wirklich hell und auch mit bloßem Auge bestens zu erkennen. Diese sind Herja, welcher das Auge der Harpyie markiert, Kára an der vorderen Flügelspitze und Hrist in ihrem hinteren Krallenfuß.


Im Norden sehen einige Völker, vor allem Riesen, Barbaren und Normander sowie die Stämme der Eisigen Öden und Barsas keine Harpyie in diesem Sternbild, sondern eine Idisa, eine Schwanenjungfer oder eine Valkyrie, eine kriegerische Seharim. Normander Legenden nach sind Herja, Kára und Hrist Valkyrien Brans, deren Aufgabe es ist, die besonders tapferen, gefallenen Krieger vom Schlachtfeld direkt in Brans Methalle auf dem hohen Teharon zu tragen.

 

(c) by Immerlan.deKelch



Der Kelch - oder Kessel, wie er auch genannt wird - ist ein einprägsames und leicht auszumachendes Sternbild am Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre. Er besteht nur aus wenigen, dafür aber hell strahlenden und markant angeordneten Sternen.


Uralten Legenden der Ersten Menschen und ihrer Nachfahren nach stellt das Sternbild den Kessel von Cor, den heiligen Kessel Ealaras selbst dar, eines der uralten und mächtigsten Artefakte der Grünen Weltenmutter, der jeden sättige und allen Durst und allen Hunger lösche. Andere Sagen wiederum künden davon, es sei der Kelch Lyrs, besetzt mit wundervollen Amethysten, der jedem Weisheit, Sprachgewandtheit und eine Bardenstimme verleihe, der aus ihm trinken dürfe.


Die Naturvölker der Immerlande und jene, die nach wie vor den Alten Wegen des Ealaraglaubens folgen, sehen in diesem Sternbild den Kessel der Fülle, ein mythischer Gegenstand, der sich wohl mit dem Kessel der Weltenmutter deckt, wenngleich er auch eher für Gastfreundschaft und das Friedensmahl steht, das man miteinander teilt, wenn man sich sicher und geborgen fühlen kann und darf.

Die drei hellsten Sterne des Kelches sind Risna und Labr an den Henkeln und Vínur an seinem Fuß. Am Nachthimmel ist der Kessel zwischen Hexer - genauer gesagt Hexernebel - Rabe und Hirsch zu finden und steht sehr tief im Süden. Im äußersten Norden der Immerlande ist dieses Sternbild also nicht mehr am Firmament zu sehen.

 

(c) by Immerlan.deSternenwirbel

 

der Sternenwirbel, auch wenn man darüber streiten kann, ob er wirklich ein "Sternbild" im engeren Sinne ist. Letztendlich erinnert er an eine große, leuchtende Scheibe, die zwischen Schwan, Bär, Donnervogel und Winterkrone zu finden ist. Das Sternbild ist auch mit bloßem Auge leicht zu erkennen, ist den Großteil der Nacht zu sehen und bietet damit mitunter einen guten Orientierungspunkt.


Es handelt sich bei ihm jedoch weder um ein zirkumpolares Sternbild, noch um einen Himmelswächter. Dennoch gibt der Sternenwirbel den Bewohnern der Immerlande schon seit Jahrtausenden Rätsel auf: Wieso leuchtet eine so große Fläche so hell, dass sie nur mit bloßem Auge zu sehen ist? Ist es ein Tor? Was liegt dahinter? Wieso wirken die Sterne so viel weiter fort, als andere? Wohl als erstes beschäftigten sich die Zentauren mit diesen Fragen, doch eine sichere Antwort gibt es bis heute nicht. Bisher lässt sich nur erkennen, dass es sich um eine Unzahl nahe bei einander liegender Sterne handelt, die allesamt weit weg erscheinen. Dafür existieren umso mehr Theorien:


Bei dem Sternenwirbel handele es sich um den Tanzsaal der Götter besagt eine, die nächste behauptet, es sei jener Ort, an dem Sithech am Sankt Nimmerleinstag das letzte Gericht halten und über die Geschicke der Immerlande entscheiden würde. Von anderer Seite stammt die Legende, Narnara sei bei ihrem Tanz über den Nachthimmel gestürzt und hätte dort eine Vielzahl von Sternen fallen und liegen lassen. Ebenfalls sehr beliebt ist die Geschichte, dass es sich bei dem Sternenwirbel um den Geburtsort aller Himmelslichter und Planeten handele, dass dort also immer neue Sterne entstünden, die sich im Laufe der Zeit über den gesamten Himmel verteilten und die erloschenen ersetzen würden. Es gibt noch viele weitere Geschichten und Sagen über den Sternenwirbel, da beinahe jedes Volk seine eigenen ersonnen hat und diese ungewöhnliche Himmelserscheinung wird wohl auch in Zukunft den Wesen der Immerlande Rätsel aufgeben.

 

(c) by Immerlan.deSchattenrose


Nur die Völker der mittleren und südlichen Breiten der Immerlande können die volle Pracht dieses noch sehr jungen Sternbilds bewundern, da es am Rand des nördlichen Nachthimmels liegt, unterhalb der wachenden Schwingen der Harpyie und im scharfen Blick des Donnervogels, ganz so als ob weder Gott noch Ältestes Wesen dem Frieden trauen würden. Die Schattenrose besteht aus vielen hundert Sternen, von denen es heißt, es seien die Tränen Elathas gewesen. Nur drei der zahlreichen Himmelslichter strahlen deutlich heller im schimmernden Gewirr und sind daher leicht zu erkennen: Elatha selbst, Kchoras und Nanna.


Elatha, so will es die eine Legende, welche sich um dieses Sternenbild rankt, war ein einfaches Mädchen aus Dornhag, einem Dorf im Frithland, welches sich rührend um den kleinen Rosengarten ihrer kranken Eltern kümmerte. Ihre Liebe und Sorgfalt im Umgang mit den schönen Blumen weckte den Neid Kchoras, auch genannt die Höllenrose, eines dämonischen Fürsten der Neun Höllen. Dieser zerstörte den Garten, nur um dann am reinen Herzen des Mädchens zu scheitern und selbst vor Reue zu vergehen. Nanna, eine Archonin Amitaris und Göttin der Blüten, ließ dem Fürsten Vergebung zuteilwerden und bannte ihn zusammen mit dem Mädchen als Sternbild an den Himmel. In dem kleinen Garten hinter dem Häuschen in Dornhag sollen bis heute rabenschwarze Rosen blühen.


In den ganzen Immerlande gilt die Schattenrose am nächtlichen Sternenhimmel als Symbol dafür, dass das Gute immer über das Böse triumphieren wird. Das Sternbild strahlt im Taumond besonders hell, zählt also zu den zeitigen Frühlingssternbildern und wird vor allem von Schattenjägern in hohen Ehren gehalten.

 

(c) by Immerlan.deHexer


Der Hexer ist das einzige Sternbild der Nördlichen Hemisphäre, das sich über den Nordhimmel hinaus bis in den Südhimmel zieht, und zählt neben beispielsweise Dheremaja, Harpyie und Drache zu den größten Sternenbildern überhaupt. Der untere Teil seiner Robe verschwindet im dunklen Horizont jenseits des Weltengürtels, unsichtbar für all jene Reiche, die im Norden der Immerlande liegen. Im Gegensatz zu anderen Sternenbilder besitzt der Hexer keinen Mondlauf oder eine bestimmte Jahreszeit, während der er besonders schön anzusehen ist, sondern wechselt launisch, wie seine Gestalt, den Zeitpunkt seines Strahlens von Jahr zu Jahr. Manchmal wirkt er sogar zwei, oder dreimal in einem Jahreslauf heller, im Jahr 412 des Fünften Zeitalters, so verzeichneten die Sternkundigen der Zentauren, sei er hingegen gar nicht zu sehen gewesen.


In Reichweite des Greifen unter Kessel und Rabe gelegen, ist der Hexer trotz seiner wenigen und eher matt glänzenden Sternen aufgrund des schimmernden, vielfarbigen Nebels, der seine rechte Seite umhüllt, schnell zu finden. Diese wilden Schleier, in denen ganz vereinzelt prächtige Sterne wie Diamanten auf einem Samttuch funkeln, stellen den Schriften der Astronomen nach den Übergang vom Hexer zum Gebrannten dar. Viele seiner Himmelslichter wurden über den Lauf der Jahrhunderte benannt, doch nur vier sind hell genug, um sie mit bloßem Auge erkennen zu können: Khuray, benannt nach der Hexerkönigin, und Inu-Jeran, der mit Abstand berühmteste Vollstrecker der magischen Historie, erhellen beide den Nebel. Shen bestimmt eine Ecke des Gürtels des Hexers und Skelrje thront einsam an der Spitze der Kapuze.


Einige Völker, welche für das arkane Talent zugänglich sind, interpretieren dieses Sternbild als eindeutige, wenn auch allgemeine Warnung Xhinaohas an alle Hexer, manche Geschichten aber erzählen von der Gebrannten Baythebaa, die sich im Krieg der Geißel von den Fesseln der Sklaverei befreite und für die Freiheit aller starb. Einige arkane Gelehrte hingegen meinen in dem Sternbild den Arkanisten Sheamais den Sucher zu erkennen, der versuchte das magische Netz zu kartographieren und dabei eines Tages spurlos verschwand, verschluckt von dem großen Mysterium, das er hatte ergründen wollen.

 

(c) by Immerlan.deGreif

 

Der Greif ist ein markantes, recht großes Sternbild und liegt zwischen Silberschild, Winterkrone, Rabe, Hexer, Drache und Schmied, steht allerdings kopfüber am Nachthimmel. Der Greif ist vom Nebelmond bis Ende Sturmwind nach Einbruch der Nacht sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar, von Grünglanz bis Ende Blätterfall sieht man ihn immer noch recht gut, dann allerdings in den letzten Nachtstunden bevor es zu dämmern beginnt. Die hellsten Sterne des Greifens sind Subra, Chertan, Elased, Rasalas und Aifemer, benannt nach der legendären Kriegerkönigin von Renairis, die der Sage nach auf einem Greifen in die Schlacht ritt.


Der Greif beherbergt in sich ein weiteres, gut sichtbares Sternbild, gebildet aus einem hell leuchtenden Sternenhaufen von sieben Einzelsternen, nämlich das Siebengestirn in seinem Haupt, ganz wie der Lindwurm am Südhimmel den Nebreschleier – auch genannt das Regengestirn – in seinem Schweif trägt. Der Greif gehört zu den ersten Sternbildern, die von den Sternendeutern der Zentauren Assuarans beschrieben wurden und gilt ganz wie das Magische Wesen, nachdem es benannt wurde, als Symbol für unerschütterlichen Mut.


Neben Irrlicht und Sphinx ist er eines von dreien der acht magischen Wesen, die als Sternbilder am Nordhimmel zu finden sind. Feuertiger – der einzige Himmelswächter unter den Magischen Wesen – Gischtross, Windpferd, Lindwurm und Mondwolf finden sich dagegen am Südhimmel.

 

(c) by Immerlan.deSiebengestirn



Das Siebengestirn, auch genannt das 'Auge des Greifen' oder die 'Sieben Schwestern' sind ein offener Sternenhaufen aus – wie der Name schon verrät – sieben Sternen, die mit bloßem Auge gut erkannt werden können und im Sternbild des Greifen, genauer in seinem Kopf ungefähr dort, wo das Auge wäre, liegen. Das Siebengestirn gilt bei vielen Völkern als besonderes Sternbild – sowohl zur Orientierung, als auch als waidmännisches oder bäuerliches Kalendergestirn.


In den Mythen der Zentauren Assuarans, aber auch der Beduinen- und Reiterstämme des späteren Imperiums von Ûr signalisierte der Aufgang des Siebengestirns den Sommer und sein Untergang den Winter. Ein Sprichwort der heute verschwundenen Tubalkain besagte: "Das Siebengestirn geht auf über dürrer Getreidegarbe und unter, wenn die Wadis zu Flüssen werden." Bei den Riesen Ýtgarðrs – und sicher auch bei jenen, die heute in den unwirtlichen Eislanden Gronalands hausen – gibt es ein Sprichwort über schier unlösbare Aufgaben, das lautet: "Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns, oder lösen das Gleipnir?"


Im Buch der Götter wird das Siebengestirn als Nannas Laterne symbolisiert und bei den Thundrassar der nördlichen Steppen der Ostlande gelten sie als Sterne des Wabun oder Sterne 'die dort stehen, woher der Ostwind kommt'. Für sie markiert der Stand des Siebengestirns außerdem den Beginn der aufwändigen Treibjagden auf die riesigen Büffelherden. Ist das Siebengestirn Ende Sturmwind wieder verschwunden, finden auch die Büffeljagden zu Ende.


In Azurien wird dieses Sternbild Ath-Thurayya genannt und stand Pate für den weiblichen Namen Soraya oder Suraya und bei den Faunen gelten die sieben Sterne im Auge des Greifen von jeher als Sinnbilder für die sieben Faunenstämme, die es einmal in den Anfangstagen der Welt gab. Sie tragen die Namen der sieben ersten Faunen-Häuptlinge und sind damit die einzigen Sterne am Nachthimmel, deren Faruadnamen in jedem Sternenatlas der Immerlande verzeichnet wurden: Yashkria, Symrakar, Caytenya, Márincán, Dar'chlenía, Elarearrda und Leyifven.

 

(c) by Immerlan.deIrrlicht



Das Irrlicht ist ein sehr kleines Sternbild zwischen Bär, Sphinx und Drache, und die meiste Zeit des Jahres mit dem bloßen Auge zwar sichtbar, aber nicht so einfach zu erkennen. Am hellsten leuchtet es während der Wintermonde und besteht aus neun Sternen, von denen – meistens jedenfalls - am klarsten funkelnden Himmelslichter Pair, Dimag und Pankh, also 'Füßchen, Köpfchen, Flügelchen' sind. Das Irrlicht steht so tief in der Nähe des Himmelshorizontes, dass es im äußersten Norden der Immerlande nicht mehr zu sehen ist.


Das Sternbild des Irrlichts gilt bei so manchen Sternendeutern als ebenso launisch wie sein namensgebendes Wesen: seine scheinbare Helligkeit schwankt langsam und unregelmäßig zwischen der Sichtbarkeit seiner drei hellsten Sterne und aller übrigen. Manchmal sind mit bloßem Auge auch nur vier bis sechs der eigentlich neun Sterne des Irrlichts zu erkennen und der Grund dafür ist, dass es aus veränderlichen Sternen besteht.


Einmal alle zwei Dekaden scheint es sogar vollkommen vom Himmel zu verschwinden, doch das liegt daran, dass das Irrlicht regelmäßig alle achtzehneinhalb Jahre über einen längeren Zeitraum von den beiden Monden Caidfaêr und Lorfaêr verdeckt wird.


Zuletzt geschah dies im Jahre 509 des Fünften Zeitalters und das nächste Mal wird es im Jahr 524 FZ zu einer zeitweiligen Verdeckung des Irrlichts kommen. Die Zentauren sagen über dieses Ereignis 'das Irrlicht versteckt sich hinter Faêyris Rockschößen'.

 

(c) by Immerlan.deSphinx



Die Sphinx ist eines der bekanntesten Sternbilder des Nordhimmels, obwohl sie eigentlich kein großes Sternbild ist, und auch sie ist aufgrund ihrer Lage im hohen Norden der Immerlande nicht mehr als Sternbild zu sehen. Doch ihre Sterne erstrahlen recht hell und sie ist trotz ihrer Lage mitten auf dem Seharimschleier vom Spätsommer bis zum Frühwinter mit bloßem Auge recht gut zu erkennen. Die Sphinx ist, sucht man sie am nächtlichen Himmel, unterhalb des Donnervogels neben dem Bären auszumachen. Ihre drei hellsten Sterne sind Alamak, Merak und Sirrah.


Wie die Sphingen, jene geheimnisvollen magischen Wesen, ein Symbol für Wahrheit und Wahrhaftigkeit sind, so ist es auch ihr Sternbild. Die Nächte, in denen sie hell und klar am Himmel stehen, seien besonders gut geeignet für Wahrträume und Weissagungen oder das Zweite Gesicht heißt es bei den Stämmen der Eisigen Öden und anderen Völkern des Nordens.


So manch Siebte Tochter einer Siebten Tochter wird sich also Herbstnächte für ihre Prophezeiungen aussuchen und Schamanen gehen vielleicht lieber im Licht der Sphingensterne auf Traumreisen. Die Legenden erzählen, die erste aller Sphingen sie nach ihrem Tod von den Göttern selbst als Sternbild an den Nachthimmel erhoben wurde, wo sie nun für immer vom Firmament herab über die Wesen der Immerlande wacht.

 

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