Die Feen
Feenarten gibt es wie den sprichwörtlichen Sand am Meer und - je nach ihrer Art - sind sie auch alle unterschiedlich in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Es gibt Schmetterlingsfeen, Distelfeen, Nachtschattenfeen, Rainfarnfeen, Hibiskusfeen, Wachholderfeen, Regenbogenfeen, Honigfeen, Seerosenfeen, Taglilienfeen, Lilienfeen (ohne Tag), Silberfeen, Teichfeen, Feen des Morgens-, des Abend und des Rosentaus, und so weiter und so fort. Das sind jedoch alles keine verschiedenen Gattungen, sondern jede Fee sucht sich irgendwann selbst einen passenden Namen und eine "Art" zu der sie gehören möchte aus, und oftmals ändert sie dann auch dahingehend ihr Erscheinungsbild. Wie unterschiedlich das auch ausfallen mag, gehören sie doch alle zum selben Volk und haben folgendes gemeinsam.
Heimatlande:
Feen leben nahezu überall in den gemäßigten und warmen Breiten der Immerlande. Es gibt mehrere große Feenstädte, doch man weiß nur von wenigen, wo sie wirklich liegen. Sie leben nicht im hohen Norden und nicht in größere Zahl im glutheißen, trockenen Süden. In den warmen, tropischen Dschungeln sind sie jedoch durchaus zu finden.
Physische Erscheinung:
Feen sind sehr grazil und zerbrechlich anmutende Wesen von außerordentlicher Schönheit. Sie erreichen durchschnittlich etwa 20 - 35 Sekhel Größe und ihre Flügelspannweite umfasst - je nach Körpergröße - etwa 50 - 60 Sekhel. Feen besitzen eine außerordentlich seidige Haut, die alle zarten, sanften Töne aufweisen kann von elfenbeinfarben bis grünblau oder tiefschwarz, je nach Feenart. Ihr Haar ist fein wie Spinnenseide, weich wie Vogeldaunen und kommt in nahezu allen bekannten Farben vor. Ihre Augen sind groß, stehen leicht schräg wie Katzenaugen und können alle möglichen leuchtenden Farbtöne aufweisen.
Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Feen sind unsterblich, es sei denn, sie kommen durch Gewalt zu Tode – was vielen von ihnen im Lauf ihres Lebens irgendwann widerfährt. Sie besitzen empathische Fähigkeiten, Nachtsicht, feine Sinne und recht hohe, angeborene Resistenzen gegen arkane Magie.
Besondere Fähigkeiten:
Feen verfügen über eine ihnen ganz eigene Magie - einmal am Tag ist es ihnen möglich, sich für kurze Zeit auf Glühwürmchengröße schrumpfen zu lassen und in diesem Zustand sehr schnell zu fliegen – bis zu einer halben Stunde schaffen sehr geübte Feen das, aber niemals länger. Außerdem sind sie in der Lage, sich selbst für eine gewisse Zeit – maximal zwei Stunden - auf nahezu menschliche Größe zu bringen. Dabei werden sie jedoch stets ein wenig kleiner und zarter als der durchschnittliche Mensch bleiben, aber nicht so, dass es wirklich auffällig wäre. Stirbt eine Fee, zerfällt sie augenblicklich zu Feenstaub, einer sehr begehrten Substanz, von der schon geringe Mengen, etwa eine Handvoll, ausreichen, einen Menschen oder ein vergleichbar großes Wesen für mehrere Stunden vollkommen unsichtbar zu machen. Wie auch die Kobolde besitzen viele Feen die Gabe, mit Tieren zu kommunizieren. Sie sind fast allen Tieren gegenüber, vor allem aber natürlich kleineren, die ihnen nicht gefährlich werden können, nicht nur sehr empathisch, sondern auch telepathisch begabt. Natürlich kann ein Tier immer nur so viel verstehen, wie es seine eigene Intelligenz auch zulässt.
Magiearten:
Feen stehen grundsätzlich alle Wege klerikaler Magie offen und sie praktizieren diese auch, meist auf ihre ganz eigene, kleine Feenart. Sie besitzen ein großes Talent für arkane Magie, vor allem für die Luftmagie und auch der Harfnermagie sind sie recht zugeneigt, wenn diese auch nicht so häufig unter ihnen vertreten ist. Sie besitzen jedoch wie alle unsterblichen Völker keinen Zugang zur Runenmagie und der Schamanismus ist ihnen völlig fremd.
Restriktionen:
Feen ertragen das Eingesperrtsein in einem Käfig oder geschlossenen Raum nur über kurze Zeit. Sie können wie alle unsterblichen Wesen die Magie der Runen nicht erlernen. Feen sind nicht in der Lage, sich mit anderen Völkern fortzupflanzen (auch wenn sie sich einmal am Tag dank ihrer Magie auf Menschengröße vergrößern können).
Kleidung und Schmuck:
Feen lieben zarte, verspielte Kleider aus Blütenblättern, Federn oder leichten, schimmernden Stoffen... oder viel mehr Stofffitzelchen, sie brauchen ja dank ihrer geringen Größe nicht viel davon. Viele kleiden sich auch in zartes Laub und Spinnweben, geflochtene Gräser, Distelflaum, Vogelfedern, Sie tragen jedoch kaum Schmuck, sondern zur Zier nur ihre herrlichen Farben. Niemals würden sie wie die Fingerlinge vom "Abfall" der Großen leben oder sich gar mit vergessenen, verlorenen Kleinoden oder sonstigen Resten kleiden. Eine Ausnahme sind hier natürlich solche Kostbarkeiten wie winzige Perlen von Kleiderstickereien, Gold- und Silberfäden, Edelsteinsplitter und ähnliche "Schätze" – solche Dinge lassen auch das Herz der stolzesten Fee vorübergehend die sonst so überzeugte Abneigung gegen "Langbeinschnickschnack" gern vergessen.
Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Die Feen gehören wie die Riesen, Zwerge, Kobolde, Faune und Zentauren zu den sogenannten Gründerrassen. Sie sind zumeist außerordentlich friedliche, freundliche Wesen, die ihre Kobel, so nennen sie ihre kleineren Siedlungen, mit Vorliebe in tiefen Wäldern bauen und darin aufgehen, für die Pflanzen und kleineren Tiere ihrer näheren Umgebung zu sorgen. Sie sind friedliebend, freundlich, verspielt, neckisch, hilfsbereit und sehr humorvoll. Manche Feen sind sprunghaft und unberechenbar und haben etwas Quecksilbriges an sich, allen aber ist die große Liebe zur Natur und all ihren Geschöpfen eigen. So klein und zart sie sind, sie können außerdem ein recht loses Mundwerk haben und fallen gelegentlich der Trunksucht anheim – Feen sind nämlich überaus sauflustige kleine Geschöpfe und ihr spezieller Branntwein, das Feenfeuer (dessen Herstellung eines der am besten gehüteten und größten Geheimnisse der Immerlande sein dürfte), ist für alle Normalsterblichen praktisch ungenießbar und haut, in größeren Mengen genossen, im wahrsten Sinne des Wortes selbst den trinkfestesten Gossenzwerg aus den Stiefeln.
Feen sind außerdem begnadete Sänger und Musiker und nicht wenige der großen Barden von einst und heute sind Angehörige dieses Volkes. Außerdem sind Feen jedoch ebenso trinkfest, frech, aufmüpfig, großmäulig und besserwisserisch. Alte Legenden erzählen hin und wieder auch davon, dass Feen von Zeit zu Zeit "Große" in ihre Reiche und unter ihres Gleichen einladen. Wer dieser Einladung folgt, der wird sich in ihrer Welt aus wundersamer Zauberei und feenhafter Magie wiederfinden. Den Feen an Größe gleich würde er nichts vermissen und kaum den Wunsch verspüren, sie wieder zu verlassen. Doch alle Schönheit hat ihren Preis und diese birgt Gefahren: in Feenlanden, heißt es in den alten Sagen, vergeht die Zeit nach anderem Maß und wer je Speis' und Trank vom Feenvolk annimmt, der wird feststellen, dass er in seiner eigenen Welt viele Tage oder gar Mondläufe verloren hat, wenn er je zurückkehrt. Feen leben allerorts, wo es ihnen gefällt, oft auch unter anderen Völkern mitten in ihren Städten oder Dörfern, vor allem in den südlichen Rhaínlanden, den Herz- und Drachenlanden. Man weiß unter den anderen Völkern nur wenig über die großen Feenstädte, von denen es insgesamt etwa ein Dutzend über die ganzen Immerlande verstreut geben soll, namentlich bekannt sind nur wenige, etwa Manx'ananch'zizz in den Elbenlanden, Nalalimiru'Kakukikaryania im Nachtwald oder Brezilian in Hochwald, um nur einige zu nennen.
Religionen:
Die Feen verehren alle Götter Rohas, vor allem jedoch natürlich Shrix, ihre Archonin und Anukis. Besondere Ehren lassen sie außerdem noch Amitari, Inari und Vendis, und natürlich Shenrah und Faêyris angedeihen. Es gibt auch einige Feenstämme, wenn man so will, die den Alten Wegen Ealaras folgen.
Sprache(n):
Feen sind Sprachkünstler. Sie sprechen unter sich das Zsazzluu'iitis, ihre eigene und ziemlich unaussprechliche Sprache, doch die meisten beherrschen auch das Shidar, die Elbensprache, die Gemeinsame Sprache und lernen innerhalb kürzester Zeit auch jede andere, die ihnen gerade lohnenswert erscheint, ausgenommen das Tantkrat der Kobolde, das außer einem Kobold niemand sprechen kann.
Vorurteile:
Keine
(Übliche) Berufe:
Unter Feen sind nahezu alle bekannten Berufszweige vertreten.
Waffen und Rüstungen:
Die Krieger der Feen führen zumeist schlanke Silberlanzen oder Speere als Waffen, manche benutzen auch gern sogenannte "Elfenbeinnadeln" als Rapiere - alles auf Feengröße zugeschnitten natürlich. In der Nähe streitlustiger Feenkobel soll es schon Schneidermeister gegeben haben, die sich über ständigen Nadelschwund beschweren mussten. Als Rüstungen tragen Feen ausschließlich Harnische und Panzerungen aus Naturmaterialien, wie etwa besonders dicke Blätter, Rindenstücke oder Nussschalen.
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