Die Kobolde
Für gewöhnlich unterscheiden die Gelehrten der Menschen, Elben oder Zwerge Leprechauns (Erdkobolde), Feyog (Rubinkobolde) und Waldkobolde, doch es wird vermutet, dass es noch sehr viel mehr eigenständige Koboldsstämme gibt. Wie unterschiedlich das auch ausfallen mag, gehören sie doch alle zum selben Volk und haben folgendes gemeinsam.
Heimatlande:
Wie auch die Feen leben Kobolde praktisch überall in den Immerlanden, wo es ihnen gefällt und man trifft sie in allen kalten, gemäßigten und warmen Breiten an - die einzigen Orte, die sie meiden, sind die tropische Dschungelgebiete, denn mit feuchter Hitze können Kobolde wenig anfangen.
Physische Erscheinung:
Kobolde sind klein, sie werden höchstens 30 - 40 Sekhel groß, niemals mehr, oft jedoch weniger. Ihr Körperbau ist wohl proportioniert, doch wirkt er meist gedrungen - sie neigen jedoch nicht dazu, anzusetzen. Bei den Hautfarben herrschen sowohl rosige, braungoldene oder gar firnisdunkle Töne vor, doch es gibt selbst weinroten, blauen oder grünen Teint. Alle Kobolde haben schneeweißes Haar und leuchtende Augen in allen nur denkbaren Farbtönen, manchmal auch zweifarbig. Viele Kobolde allerdings färben ihr Haar in allen möglichen und unmöglichen Farben, versehen es mit schreiend bunten Strähnchen oder den unmöglichsten Frisuren. Sie haben zudem lange, lange spitze Ohren, die je nach Stimmung entweder aufmerksam gespitzt, drohend angelegt oder aber betrübt herabhängend sein können.
Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Kobolde sind unsterblich, es sei denn, sie kommen durch Gewalt zu Tode. Durch ihre große Erdverbundenheit sind Kobolde gegen die allermeisten pflanzlichen Gifte vollkommen immun.
Besondere Fähigkeiten:
Sie besitzen außerordentlich scharfe Augen und Ohren und verfügen über Nachtsicht gleich den Katzen. Außerdem haben Kobolde im wahrsten Sinne des Wortes eine "Nase für Gold" (und andere Kostbarkeiten). Wie auch die Feen besitzen viele Kobolde die Gabe, mit Tieren zu "reden". Die wundersamste Eigenschaft der Kobolde stammt jedoch von den Zwölf Göttern, die dem kleinen Volk die Gabe verliehen haben, sich den zwölften Teil eines Tages nach eigenem Gutdünken unsichtbar machen zu können. Damit können nahezu alle Kobolde plötzlich und fast spurlos verschwinden, wollen sie nicht gesehen werden – allerdings nur für kurze Zeit.
Magiearten:
Kobolden stehen grundsätzlich alle Wege klerikaler Magie offen und sie praktizieren diese auch – auf Koboldart natürlich. Sie besitzen ein großes Talent für arkane Magie, vor allem für die Erd- und Feuermagie. Mit Harfnermagie können sie überhaupt nichts anfangen – nicht, dass sie gute Musik nicht zu schätzen wüssten, doch leider sind sie nicht mit Stimmen gesegnet, die irgendjemand hören wollen würde, sie selbst auch nicht und schon gar keine Archonin wie Njarda von den Nachtigallen. Kobolde stehen außerdem im Ruf, ganz hervorragende Alchemisten zu sein, auch wenn das ein Handwerk und keine Magie ist. Viele alchemistische Weisheiten und Gesetze wurden einst von Kobolden entschlüsselt und die größten Meister dieser Wissenschaft stammen noch heute häufig aus verschiedenen Stämmen dieses kleinen Volkes. Der Schamanismus ist ihnen mindestens ebenso fremd wie die Harfnermagie.
Restriktionen:
Kobolde können, wie auch die Smaragd- und Waldelben, den direkten Körperkontakt zu Eisen nur für kurze Zeit und unter großen Schwierigkeiten ertragen. Ihre Waffen, sofern sie welche nutzen, sind aus anderen Metallen oder Holz. Kobolde besitzen wie alle unsterblichen Völker keinen Zugang zur Runenmagie. Auch der Schamanismus wird nicht von ihnen praktiziert.
Kleidung und Schmuck:
Kobolde tragen Gewänder aus Fellen und Pelzchen, Federn, Blättern, Spinnweben, Nussschalen, Stofffetzen oder einen buntexotischen Mix aus allen möglichen und unmöglichen Materialen. Sie halten sich an keinerlei Kleiderkonventionen und tragen gern und viel Schmuck - bevorzugt aus Gold. Außerdem haben augenscheinlich alle Kobolde einen besonderen Faible für ausgefallenste Frisuren, Haarfarben, Tätowierungen und so fort.
Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Kobolde leben in und unter der Erde, bevorzugt zwischen mächtigen Baumwurzeln oder in sanften Bergflanken, in ihren eigenen Städten, die sie wie Stollen und Bauten in den Boden graben. Sie sind allerdings kein besonders sesshaftes Völkchen, und bis auf ihre ältesten Siedlungen ziehen manchmal ganze Ortschaften einfach um, wenn es andernorts besser, schöner oder wärmer zu sein scheint. Kobolde sind untereinander gesellig, fröhlich und verlässlich und die meisten Sippen bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen (was praktisch ewig ist, kommen sie nicht durch Gewalt zu Tode). Allerdings scheint auch in jedem Kobold ein verwegener Abenteurer zu stecken, denn immer wieder kommt es vor, dass einer oder sogar einige sich aufmachen und die Immerlande erkunden (und in den allermeisten Fällen schon bald in haarsträubende Geschichten verwickelt sind). Anderen Wesen und Fremden gegenüber sind Kobolde zurückhaltend bis misstrauisch - da schon oft versucht wurde, ihre sagenhaften Fähigkeiten, Gold und Schätze zu "erspüren", zu missbrauchen, haben sie auch allen Grund dazu. Auf den ersten Blick erscheinen sie Fremden schnell beleidigt, eigenbrötlerisch, zugeknöpft, habgierig, verschlagen, streitsüchtig und oft auch eifersüchtig. Ihre positiven Eigenschaften treten weit weniger offensichtlich zu Tage, und werden sicher auch nicht jedem sogleich preisgegeben, denn genauso sind Kobolde vorsichtig, loyal und scharfsinnig, und haben eine Schwäche für gutes Essen (was sie so oft tun, wie sich ihnen Gelegenheit bietet). Hat man sie jedoch einmal davon überzeugt, ihnen nichts Böses zu wollen, sind sie freundlich, neugierig, stets bereit, ihr großes Wissen zu teilen und absolut verlässlich. Einige Kobolde, die es in größere Städte verschlagen hat, leben sogar in größerer Zahl in friedlicher und produktiver Koexistenz mit "den Großen Leuten", wie sie ausnahmslos alle größeren Rassen nennen, zusammen.
Religionen:
Die Kobolde verehren alle Götter Rohas, ebenso Ealara, die Grüne Erdenmutter und eine Vielzahl glorifizierter Ahnen und Koboldhelden aus vergangenen Tagen.
Sprache(n):
Alle Kobolde sprechen ihre eigene Sprache, dass Tantkrat, eine absolut unaussprechliche und von niemandem sonst erlernbare Sprache, die den Weisen und Schriftgelehrten der Immerlande schon seit Jahrtausenden Rätsel aufgibt - noch viel mehr als Zardakh oder die Feensprache. Auch mit den mächtigsten Zaubern und den kraftvollsten Runen ist Tantkrat für niemanden als einen Kobold zu entschlüsseln.
Vorurteile:
Kobolde neigen dazu alle "Großen" zunächst einmal für dumm und grausam zu halten, doch benimmt man sich, hält das meist nicht lange vor. Elben scheinen sie jedoch aus irgendeinem Grund nicht sonderlich zu mögen, ganz im Gegensatz zu den Feen, auch wenn kein Kobold begründen könnte, warum eigentlich.
(Übliche) Berufe:
Unter Kobolden sind nahezu alle bekannten Berufszweige vertreten - den besonderen Rasseumständen angepasst natürlich.
Waffen und Rüstungen:
Kobolde verlassen sich zu ihrem Schutz mehr auf ihre besonderen Fähigkeiten, als auf Waffenstärke, doch sie sind überraschend geschickt mit Dolch und Wurfwaffen, so lange diese nicht aus Eisen bestehen. Wenn überhaupt tragen sie höchstens leichte Rinden- oder Lederpanzer.
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