~ Die Menschenvölker des Nordens ~

 


Das Wolkenvolk

 


Namen:

Das Wolkenvolk wird in seiner Immerfroster Heimat auch Pilviihmiset genannt.


Heimatland:

Geschichtlich gesehen sind die Pilviihmiset als Urbevölkerung Immerfrosts zu bezeichnen, auch wenn das von den Immerfrostern ungern so dargestellt wird. Sie bevölkerten noch vor den Barbaren den Nordwesten der Halbinsel. Zunächst siedelten sie in der Umgebung des heutigen Kyyneljärvi, doch als die Barbaren ins Land kamen, zogen sie sich in die südlichen Gebirgsmassive zurück. Auch heute noch sind die Pilviihmiset in zwei Stämme aufgeteilt, deren Größe nicht genau bekannt ist, doch sie sind wenige geworden. Ein Stamm, der größere, lebt im Eisenkamm und umfasst vermutlich weniger als tausend Menschen, der andere lebt im Ostwall und zählt noch weniger Köpfe.


Physische Erscheinung:
Die Pilviihmiset sind das kleinste Menschenvolk, das auf der Halbinsel Immerfrost lebt. Sie werden meist zwischen 1,60 und 1,70 Schritt groß, wobei Frauen tendenziell etwas kleiner als Männer bleiben. Die meisten Mitglieder dieses Volkes sind schlank und drahtig, Übergewicht ist ausgesprochen selten. Sie sind sehr beweglich und agil, außerdem haben sie kräftige und meist auch verhältnismäßig große Hände und Füße. Ihre Haut ist ohnehin dunkel getönt und vom Leben unter freiem Himmel stets sehr wettergegerbt. An Augenfarben herrschen die verschiedensten Nuancen von braun vor, auch grüne Augen kommen vor und Stammesmitgliedern mit gelben Augen werden besondere Kräfte nachgesagt. Die am meisten vertretenen Haarfarben sind Schwarz und Dunkelbraun. Die Pilviihmiset tragen ihre Haare zudem lang und zu Zöpfen geflochten, die Männer dieses Volkes haben keinen Bartwuchs, weswegen die Barbaren sie einst auch die "Bartlosen" nannten.

Lebenserwartung und Widerstandskraft:
Bedingt durch das schwierige, entbehrungsreiche Leben in den Gebirgen werden Pilviihmiset selten älter als 50 - 60 Jahre. In harten Wintern ist die Kindersterblichkeit zudem besonders hoch.

Besondere Fähigkeiten:
Durch die jahrhundertelange Anpassung an das Gebirge als Lebensraum, sind Pilviihmiset in der Lage, sich in den Bergen nahezu lautlos zu bewegen und auch die Höhenluft macht ihnen wenig aus. Ein altes Sprichwort der Immerfroster lautet: "Wenn ein Pilviihmiset nicht gesehen werden will, dann wird ihn niemand sehen, wenn er nicht gehört werden will, dann wird er nicht gehört. Er verschwindet wie eine Wolke zwischen den Gipfeln." Außerdem lernen sie fremde Sprachen sehr leicht, was den Immerfrostern, mit denen sie Handel treiben, schon häufig Rätsel aufgegeben hat. Das Talent des Gestaltwandels ist ihnen ebenfalls zu Eigen.

Magiearten:
Heilmagie, Harfnernagie, Schamanismus, Druidentum, Runenwirker - all das kann im Wolkenvolk vertreten sein. Sie haben allerdings keine Priester der Zwölf Götter und keine Schattenwanderer.

Restriktionen:
Wenn man davon absieht, dass den Pilviihmiset die Anpassung an jegliche Zivilisation recht schwer fällt, haben sie keine Restriktionen. Der Abstieg aus ihrer luftigen, hochgelegenen Heimat in tiefere Lagen bereitet ihnen meist körperliche Schwierigkeiten wie Schwindel, Übelkeit und Atemnot, die sich jedoch nach wenigen Stunden, sehr selten auch nach wenigen Tagen erst, wieder legen.

Kleidung und Schmuck:
Der Name "Pilviihmiset", den die Gefolgsleute Seraths dem kleinen Bergvolk kurz nach ihrer Ankunft in Immerfrost gaben, leitet sich von deren Hang zu weißer Kleidung ab. Besonders begehrt ist zwar der Pelz der Valkoinen Ilves, doch meist besteht die Kleidung aus der Wolle und den Fellen von Schneeschafen. Die von ihnen gefertigten Mäntel und Umhänge sind von hervorragender Qualität und daher mittlerweile auch beim immerfroster Adel beliebt. Bei der Jagd im Schnee ist die weiße Farbe sehr praktisch, wenn Pilviihmiset hingegen in tiefere Regionen ziehen, passen sie die Farbe ihrer Kleidung an die Umgebung an. Sie tragen gerne Schmuck und Amulette aus Horn – besonders Schneeschafhorn – und Holz, mitunter auch aus Zähnen und Krallen. Manchmal tauschen sie auch gegen Silberschmuck, doch die Begeisterung für Metall jeglicher Art ist nicht besonders groß. Außerdem tragen sie Schutzamulette, welche meist Abbildungen von Tieren zeigen, denen die Pilviihmiset besondere Fähigkeiten zuschreiben, sowie den eigenen Totems und denen der einzelnen Familien.

Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Über das Leben des geheimnisvollen Wolkenvolks ist relativ wenig bekannt. Man weiß, dass sie in matriarchalischen geprägten Stämmen leben, die sich aus mehreren Familienverbänden zusammensetzen. Die Kindern werden sehr liebevoll umsorgt, es wird außerdem kaum ein Unterschied zwischen den leiblichen und anderen Stammeskindern gemacht. Auch unter den Erwachsenen gibt es in der Regel wenig Streit und wenn, dann wird er waffenlos beigelegt. Als Schlichter fungieren neben den Oberhäuptern der Familien stets die Schamanen, die sehr hoch angesehen werden und deren Voraussagen als unumstößlich gelten. Entscheidungen werden von den Oberhäuptern der einzelnen Familien in einem Rat getroffen, es hat also nicht wie bei den Barbaren jeder Erwachsene das Recht abzustimmen. Ein großes Aufeinandertreffen der beiden Pilviihmisetstämme gibt es zudem überhaupt nicht, denn der Stamm im Ostwall und der Stamm im Eisenkamm bleiben unter sich. Auch zu den Immerfrostern sind nur sehr lose Handelskontakte geknüpft worden, denn nur einmal im Mond macht sich eine Handelskarawane aus dem Eisenkamm auf den Weg nach Korukaupunki. Die ostwaller Pilviihmiset tauchen sogar nur alle halbe Jahre auf dem Markt in Muurla auf. Der Alltag dreht sich vornehmlich ums Überleben, also hauptsächlich um die Jagd und die Schafzucht. Die ganze Geschichte der Pilviihmiset wird nicht aufgezeichnet, sondern in Gesängen an die nächste Generation weitergegeben. Diese Lieder werden traditionell mit der Pilvisitra begleitet, einem Zupfinstrument mit zwanzig bis vierzig Saiten, das mit beiden Händen gespielt und wie eine Harfe gehalten wird. Kulturell außerdem erwähnenswert sind die fantasievoll mit Symbolen und Federn verzierten Zelte, die Wandmalereien in als wichtig angesehenen Höhlen und die kunstvoll aus Holz und Horn geschnitzten Amulette.

Religion:
Der Zwölfgötterglaube ist kaum verbreitet, Pilviihmiset glauben an Ealara, also die Erdmutter, die Geister ihrer Vorfahren und der Natur, außerdem an ihre persönlichen Schutztiere und die ihrer Familien. Schamanismus ist stark vertreten und Schamanen haben, ebenso wie Warge, eine hohe Stellung innerhalb der Stämme.

Sprachen:
Die Pilviihmiset sprechen ihre eigene Sprache, das Tamartuarach, das noch mit dem Tamar der Ersten Menschen verwandt ist. Die Händlergruppen sprechen zudem Pakkakieli und die Anführer dieser Gruppen meist auch noch die Allgemeinsprache. Auffällig ist die Leichtigkeit, mit der die meisten Pilviihmiset ihren Wortschatz innerhalb kürzester Zeit erweitern, wenn sie mit anderen Völkern zu tun haben.

Vorurteile:
Zivilisierten Gemeinschaften werden von den Pilviihmiset mit Unverständnis und durchaus auch Angst betrachtet. Sie können sich nur schlecht vorstellen, sich einer ihnen unbekannten öffentlichen Gewalt zu beugen und sich fremden Gesetzen zu unterwerfen. Daher hält sich der erst vor zwei Jahrhunderten begonnene Handel mit den Immerfrostern auch bis heute noch in Grenzen. Die Pilviihmiset haben außerdem große Angst vor allem, was aus Schwarzstahl besteht, denn ihren Legenden zufolge haust ein böser Geist in dem dunklen Metall, der eine große Bedrohung für ihr Volk darstellt. Aufgrund dieser Angst gab es schon mehrfach Missverständnisse mit immerfroster Händlern, doch mittlerweile haben diese sich darauf eingestellt, ihre Schwarzstahlwaffen zu verbergen oder abzudecken, wenn eine Gruppe Pilviihmiset-Händler in der Nähe ist. Die Mitglieder des kleinen Bergvolks sind sehr friedfertig. Nur weil ihnen das Handeln anderer Völker unverständlich ist, würden sie niemals jemand angreifen, der keine offensichtliche Bedrohung darstellt. Bei Gefahr warnen die Späher ihren Stamm durch an Tierlaute erinnernde Rufe, woraufhin sich dieser in Verstecke im Gebirge zurückzieht.

Übliche Berufe:
Jäger, Sammler, Hirte, Gerber, Heiler, Schamane, Händler


Waffen und Rüstungen:

Die Pilviihmiset sind kein sehr kriegerisches Volk, dementsprechend bevorzugen sie leichte Waffen, die sie beim Klettern nicht stören. Die beliebtesten Waffen sind Kurz- und Langbögen, Schleudern, sowie Messer und Dolche aller Längen. Diese bestehen meist aus Horn, Holz, Knochen und Bronze, selten gelangen aus dem Tauschhandel auch Metallwaffen in ihren Besitz, jedoch niemals welche aus Schwarzstahl. Rüstungen werden nur sehr eingeschränkt getragen, meist dienen nur ein Harnisch aus Holz oder Leder, sowie Arm- und Beinschienen dem Schutz.



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