~ Die berühmten Waffen der Immerlande ~

SchattenfluchSchattenfluch

 

Schattenfluch, dessen alter zwergischer Name Keynkaled lautet, zählt zweifellos zu den berühmtesten Schwertern der Immerlande. Das mächtige Bastardschwert wurde im Jahr 2385 des Vierten Zeitalters vom zwergischen Meisterschmied Skirfir in den Essen N'arkam Drors im Auftrag des Rates der Zwölf aus Sterneneisen geschmiedet. Die zwölf Hierarchen selbst, so heißt es, hätten das Metall, aus dem die Klinge gefertigt wurde, zuvor mit Zaubern und mächtige Segenssprüche geweiht, so dass das Schwert zur heiligen Waffe wurde, würdig der Hand, die es als erste führen sollte. Außerdem schmiedete Skirfir vier mächtige Runen in die Klinge – Kerskir (Schnelligkeit), Snild (Trefflichkeit), Eljan (Kraft) und Bagr (Widerstand). Von Wesen mit bösen Absichten oder unreinen Herzen ist die Waffe nicht einmal zu berühren und die Wunden, die es Kreaturen der Finsternis und der Neun Höllen schlägt, sind unheilbar und und tödlich. Knauf, Heft und Parierstangen Schattenfluchs sind mit kostbarem Dunkelgold aus den Airgead Beann in Hochwald ummantelt, das Heft wird zudem von einem rundgeschliffenen, perlenschimmernden Narnarin verziert. Zu Lebzeiten Blaerans des Seligen, heiligen Streiter Shenrahs und erstem Templer, für welchen das Schwert angefertigt worden war, prangte im Knauf des Schattenfluchs der Stern von Ûr, ein berühmter Diamant, doch Cinaron der Prächtige, Blaerans Mörder und Ursurpator des Imperatorenthrons, ließ den Stein wieder entfernen und seither waren die Klinge und der Stern von Ûr nie wieder vereint. Als klassischer Anderthalbhänder besitzt Schattenfluch einen langen Griff an dem auch beide Hände Platz finden, denn die Waffe kann mit genügend Kraft, sowohl ein-, als auch zweihändig geführt werden. Insgesamt ist das Schwert etwa 1,20 Schritt lang, mit einer 90 Sekhel langen Klinge und wiegt wohl um die 1,5 Stein.


Der erste Herr, den Schattenfluch hatte, war, wie bereits erwähnt, niemand anderes als Blaeran der Selige, erster und berühmtester Templer. Er war es auch, der den Stern von Ûr, jenen berühmt-berüchtigten und der Legende nach verdammten Diamanten in den Knauf Schattenfluchs setzen ließ. Nach Blaerans Tod durch die Hand Cinarons des Usurpators, wurde der Diamant wieder aus dem Schwertknauf entfernt und Schattenfluch dem Tempel von Sonne und Mond zurückgegeben. Eine in Ûr nur hinter vorgehaltener Hand erzählte Geschichte berichtet, Cinaron hätte das heilige Schwert gern behalten und selbst als Waffe geführt, doch als der ruchlose Thronräuber die Klinge berühren wollte, habe er sich beide Hände so sehr daran verbrannt, dass sie "rauchten und Flammen aus seiner Haut schlugen", und so schaffte man ihm Schattenfluch rasch aus den Augen.


Nach Blaeran hatte es noch einige Herren, entweder Templer oder Ritter, die sich als würdig erwiesen hatten, es zu tragen - Jahrhunderte später etwa Bérenger von Ildala, den Waffenmeister Alessath Letztkönigs und einen der wenigen Überlebenden des Falls von Qum'Ran. Bérenger trug Schattenfluch, bis er im Alter von fast achtzig Jahren während der Zeit des Blutes und der Kleinkriege fiel. Sein Knappe Orland brachte Schattenfluch Bérengers Sohn, doch dieser, ein Taugenichts und Trunkenbold, verspielte das große Schwert der heiligen Tempel beim Würfeln. Für mehr als zweihundert Jahre verlor sich daraufhin die Spur Schattenfluchs erneut, bis es im Jahr 240 des Fünften Zeitalters in Sûrmera durch Zufall in die Hände eines düsteren Kriegers fiel, den man damals Hruotlan Ohneherz nannte. Wundersamer Weise, so erzählen die Legenden, ließ sich Schattenfluch von Ohneherz, einem Söldner, der seinen Beinamen nicht umsonst trug und dem man obendrein noch eine rabenschwarze Seele nachsagte, widerstandslos als Waffe führen.


Nur sechs Jahre später war Hruotlan ein geläuterter Mann und einer der größten Helden seiner Zeit, der stets für die Schwachen und Unterdrückten eintrat, und mit all seiner Kraft für den Frieden und das Recht kämpfte. Er fiel im Jahr 246 in der Schlacht an der Marmel und übergab das Schwert auf der Totenbahre seinem besten Freund, einem zwergischen Söldner in den Diensten des sûrmerischen Fürsten, dessen Namen die Chronisten jedoch nicht zu berichten wissen. Laut den Geschichtsschreibern nahm der Zwerg das Schwert schweren Herzens und voller Trauer für Hruotlan mit sich auf "unbekannten Wegen in Richtung Norden", um es, wie er es dem Freund geschworen hatte, sicher zu verwahren und nur jemandem zu übergeben, der der Klinge würdig wäre. Doch in all den langen Jahren seither hat kein Ritter oder Templer oder sonst ein Krieger je behauptet, das Schwert erhalten zu haben und obwohl der Rat der Zwölf nach den Ereignissen in Sûrmera Himmel und Roha in Bewegung gesetzt hat, das heilige Schwert der Tempel zu finden und wiederzubeschaffen, gilt Schattenfluch noch immer - und einmal mehr - als verschollen und konnte bisher nicht wiedergefunden werden.

 

 

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