Shunjamôr

Shunjamôr ist ein Taqât, ein elbisches Langschwert, das einmal zu einem Caidlor aus Taqât und Caid'Loath gehörte. Es stammt wie so viele berühmte Elbenklingen aus der Esse ihres wohl größten Schmiedes, Tarladir Pedwaramôr – doch es entstand nicht auf den Himmelsinseln. Geschmiedet wurde Shunjamôr in der Tian Silifaga, der Himmelsschmiede in den Bergen von Arischâthar in Logren, und die Legenden berichten, Shunjamôr und der große Dolch Shunjafian, die Klingen Schattentod und Schattenfall, seien das erste Caidlor, das erste Schwerterpaar, welches der Meisterschmied der Kheleda'ya in der neuen Heimat aus Mondstahl anfertigte. Gedacht waren die beiden Klingen für Yaladilaeris aus dem Haus Kheniskhor, eine berühmte Schattenjägerin der Silberelben. In Auftrag gegeben hatte sie niemand anderes als ihr Vater Yenelonsaendis aus dem Haus Kheniskhor, ein Hohepriester Sithechs, des Herren von  Tod und Winter, der sowohl Dolch, als auch Schwert wie es heißt in seinem eigenen Blut härten ließ und Sithech weihte, auf dass die Waffen sein geliebtes Kind bei ihrer gefährlichen Jagd beschützen würden.

Doch Yaladilaeris war in jenen Tagen des guten Verständnisses und der Freundschaft zwischen Elben und Menschen in den Reichen der Sterblichen auf der Jagd nach ihrer Beute – und sie fand den Tod, bevor sie das Caidlor je in Händen hielt. Das Schwerterpaar ging auf dem Weg zu ihr verloren, irgendwo auf dem Heideweg im Süden der Herzlande, der damals eine viel bereiste und blühende Handelsstraße war. Shunjafian, der Caid'Loath des Schwerterpaares, ist noch immer verschollen, doch Shunjamôr tauchte im Fünften Zeitalter in Talyra auf, der großen Stadt am Nordostwestufer des Ildorel. Jedenfalls erzählen die Gerüchte all jenen, die für solche Geschichten Ohren haben, dass ein Elb mit einer Haut so schwarz wie Kohle das Taqât aus den geheimnisvollen Feuerhöhlen geborgen und auf seinen Abenteuerfahrten sogar Geschöpfe der unheiligen Legionen und Neun Höllen mit der heiligen Waffe getötet habe.

Shunjamôr ist ein charakteristisches Cai'Taqât mit einer rasiermesserscharfen, einseitig geschliffenen Klinge aus Mondstahl, welche etwa 65 Sekhel Länge aufweist. Insgesamt ist das Taqât gut 90 Sekhel lang und 1,2 Stein schwer, und im Gegensatz zu manch anderen Cai'Taqâtes außerdem ein nur einhändig zu führendes, elbisches Langschwert. Der Griff Shunjamôrs ist aus mitternachtsschwarzem Ebenholz und überzogen mit glänzenden, an wabernde Schatten oder wirbelnde Wolken gemahnenden, blutroten Intarsien silberelbischer Lackkunst. Shunjamôr ist nicht nur eine berühmte, sondern auch eine Sithech geweihte und damit heilige Klinge.