~ Wissenschaft und Technik in den Immerlanden ~

Selbst in einer Welt voller Magie und Zauberkräfte haben Wissenschaft und mechanischer Fortschritt ihren Platz. Auch wenn den Menschen als jüngstem aller Völker, von denen die Grüne Weltenmutter in ihrem Großen Lied sang, vieles in den Schoß fiel, weil andere es lange vor ihnen ersonnen hatten, etwa das Rad, die Metallverarbeitung, die Alchemie, die Schrift und ähnliche bedeutende Errungenschaften, so waren es in späteren Zeitaltern doch ebenso die Entdecker, die Gelehrten und Kundigen der Sterblichen, die Dinge neu erfanden oder bestehende verbesserten. Ob große Entdeckung von unermesslichem Ausmaß oder unscheinbare Erfindung, die nur im Kleinen das ganz alltägliche Leben verbessert - gerade in unseren Tagen des Fünften Zeitalters, da zumindest in vielen Landen wieder ein stabiler Frieden unter den verschiedenen Völkern und Wesen herrscht, welche die Immerlande ihre Heimat nennen, wachsen vielerorts Wissensdurst und Entdeckergeist. In den Rhaínlanden des Westens und den Freien Städten des Ostens wird eifrig an der Kunst des Schiffbaus und der Seefahrt geforscht, während man sich in Normand und Laigin auf den Bergbau und die Metallurgie konzentriert, sowie auf die Entdeckung des Nordmeers, soweit die eisigen Fluten das zulassen.


Die Alchemisten aller Länder bringen nahezu täglich irgendwelche mehr oder minder bahnbrechenden Neuerungen aus ihren mysteriösen Laboratorien zu Papier und Pergament, große Wasser- und Windmühlen mahlen Korn und noch ganz andere Dinge, Bücher werden neuerdings nicht mehr nur noch in mühsamer Handarbeit von eifrigen Schreibern gefertigt oder kopiert, sondern können gedruckt werden, im Süden schleift man Linsen für Augengläser und Fernrohre, in den Mittellanden blüht die Baukunst und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, und Anirani wie Heilkundige tragen ihr großes Wissen in umfangreichen Sammlungen zusammen. Universitäten und Akademien in den größeren Städten unterrichten in den Freien Künsten ebenso wie in Geheimlehren, Astrologie und Astronomie, Heilkunde, Alchemie und Arithmetik, Geometrie und Mechanik.


Wissenschaftler und Forscher aller Völker, nicht nur der Sterblichen, sind bestrebt, das bestehende Wissen nicht nur zu erweitern, sondern auch an folgende Generationen weiterzugeben. Dafür setzen sie mitunter Leib und Leben aufs Spiel, indem sie neue Verfahren ausprobieren, unbekanntes Terrain betreten oder gefährliche Versuche wagen. Wissenschaftliche Lehre kann auf sehr verschiedene Arten stattfinden - ob nun in einem Kreis wissbegieriger Zuhörer auf freiem Feld, durch das "Lernen durch Tun" oder aber in einer Tempelschule oder gar an einer Akademie ist gleichgültig. Innerhalb der Wissenschaft gibt es unzählige Nischen und Bereiche, von der Baukunst über die Mechanik bis zur Zeitrechnung und dem Bergbau, von der Heilkunde über die Alchemie hin zur Sternenkunde, der Metallurgie, der Sprachen und Schriften und noch vielerlei mehr.


In den Immerlanden gibt es Hochburgen der Wissenschaft und Forschung allgemein, die teils altehrwürdigen, teils noch jungen Universitäten großer Städte. Natürlich haben auch Arkane Magie, Runenmagie und Heilkunde oder Heilmagie ihre Akademien,  an denen ihre speziellen Künste gelehrt werden. Ebenfalls bedeutsam für die Wissenschaft und Forschung sind die großen Bibliotheken der Immerlande, in denen die niedergeschriebenen wissenschaftlichen Schätze der Vergangenheit verwahrt werden. Wissen muss aber nicht unbedingt in schriftlicher Form festgehalten werden, es kann genauso gut von Ohr zu Ohr weitergegeben und praktisch erprobt werden. So ist es zwar schön, wenn ein Heilkundiger weiß, wie der Name einer Ader lautet, weil er das in einem medizinischen Kanon nachgelesen hat, doch viel wichtiger ist es, dass er weiß, wie er sie wieder verschließen kann, bevor sein Patient verblutet.


Viele Wissenschaften sind eng verbunden mit Technik und Mechanik, durch welche Gerätschaften gebaut werden können, die nicht nur das tägliche Leben, den Fortschritt und viele Handwerke erleichtern und ermöglichen, sondern wiederum der weiteren Entdeckung der Immerlande dienen. So entstanden im Lauf der Zeit mannigfaltige Werkzeuge und Apparaturen unterschiedlichster Art, welche Arbeiten erleichtern oder gar erst möglich machen können, etwa der Blasebalg, die Pflugschar, das Kummet, Wind- und Wassermühlen, Flaschenzüge, Schattenstäbe in der Seefahrt, Augengläser, Heckruder, Zahnräder, Spiegel, Magnetnadeln als Seeweiser und viele mehr.


Technische Errungenschaften gehen also sowohl auf Erkenntnisse, die durch praktische Versuche im ganz profanen Alltag gewonnen werden zurück, als auch auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung durch Gelehrte. Wie auch immer sie erlangt wurden, sie können mitunter große Veränderungen nach sich ziehen – ein gutes Beispiel hierfür könnte der sich eben entwickelnde Buchdruck sein, wenn er sich durchzusetzen vermag.  

 

 

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