4. Wortstellung im Satz
Wörter, Satzglieder, Teile von ihnen, Satzglieder im Satz und Teilsätzein zusammengesetzten Sätzen kann man nicht beliebig anordnen, sie unterliegen dabei Regeln. Allerdings sind nur die wenigsten dieser
Regeln grammatischer Natur. Mindestens ebenso entscheidend sind bei der Satzbildung Ausdruckswille, Situation und Zusammenhang.
Wer sich in einer bestimmten Situation (gezielt) poetisch ausdrücken will, wird eine andere Wortstellung im Satz wählen, als jemand, der im Tempel eine Segensformel spricht.
Grundsätzlich gilt für den Satzbau wie im Deutschen die Struktur
Subjekt Prädikat Objekt.
Adjektive folgen im Allgemeinen nach dem von ihnen beschriebenen Substantiv, können aber in Ausnahmefällen vorgezogen werden, wenn eine besondere Betonung des Adjektivs beabsichtigt wird. Das gleiche gilt für modale Adverbien.
Zahlen, sowohl Ordinale als auch Kardinale, folgen immer dem Substantiv.
Aber ansonsten bietet das Ayaron dieselben Einschränkungen und Freiheiten in Ausdruck und Wortstellung, wie das Deutsche auch. Zu beachten ist allerdings die Besonderheit bei den zusammengesetzten
Verben, wie sie unter Punkt 3.5.1. genauer beschrieben wurden.
Lediglich auf zwei Punkte ist bei der Wortstellung im Satz zu achten.
• Genitiv-Konstruktionen:
Bei Ausdrücken wie "Die Götter Rohas" handelt es sich um Genitiv-Konstruktionen, bei der das Wort 'Rohas' im Genitiv steht, was im Deutschen am 's' zu erkennen ist. Selbstverständlich kann man die
meisten dieser Konstruktionen auch mit Artikeln oder Präpositionen umschreiben (z.B. "Die Götter von Roha."), was aber meist nicht ganz so elegant klingt und bei feststehenden Begriffen oder Bezeichnungen auch eher ungewöhnlich ist. Lediglich Artikel und Pronomen kennen eine Genitiv-Form, in der stets das markante 'y' zu finden ist, Substantive und vor allem feste Bezeichnungen oder Titel kennen keine solche Form. Für sie ergibt sich der Genitiv entweder aus einem beigeordneten Artikel oder Pronomen oder aus der Wortstellung: Das (beschreibende) Substantiv ist in diesem Fall das Subjekt der Formulierung und folgt direkt auf
das zugeordnete Objekt. Bei unserem Beispiel folgt also 'Rohas' direkt auf 'die Götter'.
Die Götter Rohas = Tis Tensho'yon Roha
• Direktes und Indirektes Objekt:
Das direkte Satzobjekt entspricht in seiner Funktion dem Akkusativ, während das indirekte Satzobjekt dem Dativ entspricht und stets dem direkten Objekt vorangestellt ist. Gelegentlich wird das indirekte
Objekt noch von einer zusätzlichen Präposition oder einem Artikel begleitet.
(I) jishudhim tois Liyai = Ich gab den Kindern Bücher.
toi Liyai = den Kindern … indirektes (Dativ-)Objekt
Edyai = Bücher … direktes (Akkusativ-)Objekt
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