Der Grasweg

Der Grasweg führt einmal von Süden hinauf nach Norden durch das Tamarlonische Meer, also durch die großen Steppen der Wispergrasebenen und des Gräsernen Meeres. Er beginnt an der Nordgrenze des Freien Herzogtums Arnis in der Stadt Tuathbailémór, durchquert das Gräserne Meer, passiert den Narthak an der Rohrkolbenfurt und verläuft dann ziemlich genau auf der Grenze zwischen Thunderland im Westen und den Wispergrasebenen im Osten weiter nach Norden. Der Grasweg führt an den Ruinen Nalajhas vorüber, der einstigen Hauptstadt Dalriadas, eines der Neun Reiche der Ersten Menschen und trifft an seinem Ende, in der Stadt Frith, Hauptort des gleichnamigen Frithlandes auf die Silberstraße. Der Grasweg hat eine Gesamtlänge von 1590 Tausendschritt und wird weder Instandgehalten, noch von irgendjemandem überwacht, im Gegenteil.

Reisende, die selbst keine Resande sind, welche in allen Steppengebieten der Ostlande gewisse Narrenfreiheiten besitzen oder unter deren ausdrücklichem Geleitschutz stehen, tun am besten daran, sich gar nicht erst auf den Grasweg zu wagen. Neben Raubtieren wie Steppenlöwen, Schattenwölfen und Grymauchbären, dem ein oder anderen Lindwurm, Branhörnern und versprengten Nargen und Goblins sind die Tharndrakhi, die Windreiter des Gräsernen Meeres die größte Gefahr für Reisende auf dieser Straße. Mit einem kleinen oder größeren Söldnerheer im Rücken kann man natürlich auf dem Grasweg reisen, auch eine kopfstarke, erfahrene Abenteurertruppe mit ausreichend Kampfkraft und Bewaffnung mag sich auf diese Straße wagen, wenn sie Magiekundige bei sich hat, die zur Not alle schnell aus der Gefahrenzone bringen können oder aber wirklich mächtig sind, ansonsten haben sie gegen ein ganzes Khandal der Tharndrakhi nicht die geringste Chance: vierzigtausend Reiterkriegern, die genau wissen, was sie tun und bestens mit ihren Waffen umgehen können, kann man sich nur noch ergeben.

Muss man unbedingt auf den Grasweg – oder ganz allgemein durch die Steppen der Ostlande reisen – tut man gut daran, sich den Schutz der Tharndrakhi selbst zu sichern (zur Not eben mit dem kleinen Vermögen an Schutzgeld, das einen das kostet), sich einer fahrenden Resandetruppe (auch nicht allzu billig) anzuschließen oder aber sich möglichst heimlich und ungesehen dort zu bewegen.