~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

FaryamêlFaryamêl



 

Name:
Faryamêl wird von den Elben ebenso die Pflanze wie deren Früchte genannt. Übersetzt in die Allgemeinsprache hieße sie Wassernuss.


Art:
Nutzpflanze / Gemüse / sommergrüne, krautige Wasserpflanze


Aussehen:
Die Faryamêl ist leicht an ihren sattgrünen, schwimmenden Blattrosetten mit den rautenförmigen, mosaikartig angeordneten Blättern zu erkennen, die ab Anfang Goldschein auf der Wasseroberfläche erscheinen - ein Muster, das Überlappungen der Blätter verhindert. Die Blattstiele sind mit bauchigen, luftgefüllten Schwimmkörpern versehen, die den Blättern ihren Auftrieb verschaffen. Die Wassernuss besteht aber nicht nur aus diesen Blattrosetten an der Wasseroberfläche, sondern ist über einen bis zu 2 Schritt langen Spross im schlammigen Gewässergrund verankert. Die unscheinbaren, weißen Blüten der Wassernuss ragen von Sonnenthron bis Beerenreif aus dem Wasser. Nach kurzer Blütezeit krümmen sich die Blütenstiele dann nach unten, und die Fruchtreife erfolgt unter der Oberfläche. Im Herbst, von Erntemond bis Blätterfall, wenn sich die Blätter der Wassernuss rot verfärben, lösen sich dann die etwa 4 Sekhel großen dunkelbraunen Nüsse, die in ihrer harten Schale einen einzigen stärkereichen Samen enthalten, von der Pflanze ab. Die Früchte sinken allmählich zum Gewässergrund, wo sie sich mit ihren vier Dornen und Widerhaken verankern. Aus jeder Samennuss können 10 bis 15 Rosetten hervorgehen.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Die Faryamêl gehört zu jenen Pflanzen, die ausschließlich in den Elbenlanden vorkommen. Sie ist dort in den Tieflanden der subtropischen Regionen im Süden bis nach Norden in die warm-gemäßigten Breiten zu finden. Bevorzugter Lebensraum sind nährstoffreiche und sommerwarme Altgewässer, humusreiche Seen mit schlammigem Untergrund und Teiche mit geringer bis gar keiner Fließströmung. Unter günstigen Bedingungen bildet sie enorm schnell dichte Bestände.


Ernte:
Die Blattrosetten können die ganze Vegetationsperiode über geerntet werden. Die Nüsse müssen im Spätsommer von den Beständen abgesammelt werden, ehe sie zu Boden sinken. Am besten geschieht die, wenn die Rotfärbung der Blätter an den Blatträndern gerade erst einsetzt.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Die Faryamêl kommt sowohl in der Ernährung als auch in der Heilkunde zum Einsatz. Die eigentlichen Früchte der Wassernuss sind die weißen Samenkerne im Inneren der harten Schalen. Sie sind reich an Fett und Stärke und können roh, gekocht oder geröstet gegessen werden. Der Samen kann aber auch zu Mehl gemahlen und zum Brotbacken verwendet werden. Die Kerne der Wassernuss werden in der Heilkunde vielfältig eingesetzt. Sie wirken gegen Durchfall und Gallenbeschwerden, mit Milch gemischt helfen sie bei Nervenschwäche und allgemeinen Schwächezuständen. Extrakte aus der Nussschale wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Die Stärke aus dem Samen kann als Hilfsmittel in Heilmitteln verwendet werden. Die Blattrosetten werden auch als Viehfutter verwendet.


Besonderheiten:
So lange sie dunkel und trocken gelagert werden, können die unversehrten Nüsse über viele Jahrzehnte ruhen und keimen trotzdem zuverlässig wieder aus, wenn sie in warme, nährstoffreiche Gewässer gesetzt werden. Nur so gelang es den Elben, diese Pflanze auf ihrer Flucht von den Himmelsinseln mit in die Immerlande zu bringen.


Sonstiges:
Die annähernd tetraederförmigen, hartschaligen Früchte der Faryamêl bleiben fast immer mit einer Spitze nach oben liegen, wenn sie geworfen werden. Diese Eigenschaft machten sich den Erinnerungen der Alten zufolge die Elben schon zu Zeiten des Krieges der Götter auf den Himmelsinseln zu Nutze und verstreuten die Früchte hinter sich, wenn sie von Gegnern verfolgt wurden. Es war und ist äußerst schmerzhaft, mit dünnen Sohlen oder gar barfuß auf diese natürlichen Krähenfüße zu treten.

 

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