~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

SentolSentol

 



Name:
Der Sentolbaum wird auf den Schwesterninseln auch Kratom, an der Rubinküste hingegen Madat genannt, auf den Sommerinseln und im Nachtschattenwald nennt man ihn Sentol oder Biak-Biak.


Art:
Immergrüner Baum oder Strauch


Aussehen:
Der Sentolbaum oder Strauch wird oft nur 3 bis 4 Schritt hoch, kann allerdings in Ausnahmefällen auch Wuchshöhen von bis zu 16 oder 20 Schritt erreichen. Er besitzt einen langen, leicht rötlich gefärbten Stamm mit schräg gegabelten, nach oben stehenden Ästen. Die dunkelgrünen Blätter sind gegenständig angeordnet. Die Blätter selbst sind elliptisch bis leicht eiförmig, an der Basis eher herzförmig und am Blattende zugespitzt, und zudem markant gerippt. Sie werden bis zu 15 Sekheln lang und besitzen eine Breite bis zu 10 Sekheln. Die 3 bis 5 Sekhel langen Blüten sind dunkelgelb, orange oder rötlich und trompetenförmig. Sie wachsen in Gruppen, die bis zu 120 Blütenköpfe zählen können und zusammen eine Kugelform bilden. Aus den Blüten bilden sich länglich-eiförmige Früchte. Sie sind jeweils 5-7 Sekhelrin groß, geflügelt und enthalten viele kleine, flache Samen. Sentole zählen je nach Wuchsform zu den immergrünen Sträuchern oder Bäumen, welche das ganze Jahr hindurch Blätter tragen, sie abwerfen und neu bilden.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Sentolbäume wachsen nur in den tropischen Urwäldern der Immerlande, kommen also im Sar Perduin, in den Dschungeln der Rubinküste, im Nachtschattenwald und auf den Schwestern- und Sommerinseln vor. Die Pflanze bevorzugt eine geschützte Lage mit einem feuchten sumpfigen Boden, der jedoch keine Staunässe aufweist. Sentole gedeihen zwar auch im Schatten größerer Baumriesen, es scheint jedoch, dass durch mehr Sonneneinstrahlung auch der Wirkstoffgehalt der Blätter zunimmt.


Ernte:
Die Ernte kann das ganze Jahr hindurch erfolgen. Die wirkstoffreichsten Blätter können jedoch von Beerenreif bis Blätterfall geerntet werden.


Verwendung:
Verwendet werden ausschließlich die Blätter des Baumes, welche zur Behandlung diverser Krankheiten, wie Durchfall oder gegen Würmer eingesetzt werden. Sentol kann jedoch auch zur Heilung von Opiumsucht, als schmerzstillendes Mittel und als starkes Beruhigungsmittel genutzt werden. Auch bei Melancholie und Schwermut findet Sentol zur Stabilisierung und Gemütsaufhellung Verwendung. Mancherorts wird Sentol auch als Genussmittel und als Stimulanz benutzt, etwa um nachlassende Manneskraft zu stärken.


Wirkung:
Sentol wirkt paradoxerweise stimulierend und dämpfend zugleich. In einer geringen Dosis überwiegt eher eine anregende Wirkung, mit höherer Dosis kann eine zunehmend dämpfende Wirkung ähnlich wie bei Traumkraut oder Opiaten erzielt werden. Wird das Kraut geraucht, kann ein euphorisierender Rauschzustand erreicht werden. Bei höheren Mengen können dabei jedoch intensive Halluzinationen auftreten, die ungeahnte Folgen nach sich ziehen können. Zudem besitzt der Sentol eine stark schmerzstillende Wirkung, die effektiver als bei Mohnblumensaft sein und weniger Nebenwirkungen haben soll. Sentol führt zudem eher selten zu einer Abhängigkeit.


Anwendung:
Die häufigste Anwendung ist das Kauen der frischen Blätter. Häufig wird Salz hinzugefügt um Verstopfungen vorzubeugen. Getrocknete Sentolblätter können geraucht oder auch gekaut werden. Sie können auch pulverisiert und mit heißem Wasser aufgebrüht als Tee getrunken werden oder man stellt ein Extrakt aus ihnen her, das Mambog genannt wird. 

Um eine verstärkte Rauschwirkung herbeizuführen wird Sentol im Süden – vor allem in der Bucht der Schatten oder Dun Iluc - nicht selten zusammen mit frischen Betelnüssen genossen.


Nebenwirkung/Giftwirkung:
Nebenwirkungen treten selten und meist nur bei exzessivem Gebrauch auf. Es können ein trockener Mund, Appetitverlust, Harndrang, Verstopfung und Kreislaufprobleme auftreten, wobei Verstopfung und trockener Mund wohl die häufigsten Nebenwirkungen darstellen. Auch bei regelmäßigem Konsum kommt es selten zu Abhängigkeitserscheinungen, aber es kann vorkommen. Intensiver Dauergebrauch kann auch zu einer starken Gewichtsabnahme und zu einer Verdunklung der Haut, besonders im Bereich der Wangen, führen.

 

~ Zurück zu den Heilpflanzen ~

 

 

 

DSGVO