~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

Wiesenzahn

 




Name:
Der Wiesenzahn hat viele Namen. In der Allgemeinsprache wird er auch Sonnenwirbel, Milchstock, Löwenzahn oder Pusteblume genannt, in Normand heißt er Túnfífill, in Immerfrost Voikukka, in den Rhaínlanden Mælkebotte und die Elben nennen ihn Shae'ralach
 

Art:
Pflanzen/Krautgewächse/Korbblütler
 

Aussehen:
Der Wiesenzahn ist eine bis zu 4 Handbreit hohe Pflanze mit einer rübenartigen Wurzel, die bis zu einem Fuß lang werden kann. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, länglich und unterschiedlich tief und grob gezähnt. Der Blütenstängel ist lang, hohl und blattlos. An der Spitze trägt er ein einzelnes, 3-5 Sekhel breites Blütenkörbchen. Die Blüten bestehen alle aus vielen einzelnen, zungenförmigen und leuchtend sonnengelben Blütenblättern. Die Pflanze enthält einen weißen Milchsaft, dem sie auch ihren Namen verdankt. In der mehrere Tage währenden Blütezeit schließt sich der Blütenstand jeweils bei Nacht, Regen, oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Die kleinen, tonnenförmigen Samen sind mit haarigen Flugschirmchen ausgestattet und werden durch den Wind verbreitet. Der mit Samen besetzte Kopf des Blütenstandes ist die bekannte "Pusteblume". Die erste Blütezeit des Wiesenzahns reicht von Taumond bis Anfang Grünglanz, die zweite beginnt Ernte Beerenreif/Anfang Erntemond und kann bis in den Nebelfrost hinein dauern.
 

Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Wiesenzahn gedeiht überall in den gemäßigten und auch trockeneren Klimazonen, also in den nördlichen und westlichen Herzlanden, den Ostlanden, den Drachenlanden, den südlichen und östlichen Rhaínlanden, den südlichen Nordlanden, sowie in den Elbenlanden. Die Pflanze ist besonders auf fetten Weiden und an Wegrändern vorzufinden.
 

Ernte:
Gesammelt werden die Blüten und Blätter im Sturmwind und in der Küche finden ausschließlich junge Blätter Verwendung, denn nach der Blütezeit sind sie meist zu bitter. Man kann auch im Herbst eine zweite Ernte der Blüten und Blättern halten, doch werden zu dieser Jahreszeit meist die Wurzeln ausgegraben.
 

Verwendung:
Unter den Frühjahrskräutern erweist sich der Löwenzahn als ganz besonderes Geschenk der Götter. Man bereitet aus den Blättern schmackhaften Salat, aus den Blütenknospen falsche Kapern und für die ärmeren Bevölkerungsschichten lässt sich aus den Wurzeln eine Art Cofea-Ersatz herstellen, der so genannte Bitterbraun. Auch Kräuterkundige und Heiler bedienen sich dieser Pflanze überaus gern. Wegen ihrer sehr starken harntreibenden Wirkung wird Wiesenzahn vor allem verwendet, um brennenden Harn zu behandeln, böse Schlacken oder schmerzende Nieren, und um Gallensteine auszuschwemmen. Auch zur Behandlung von Entzündungen der Gelenke oder bei Hexenschuss greift der Heilkundige mit Vorliebe zum Wiesenzahn, um Leidenden Abhilfe zu verschaffen. Auch zur Beseitigung von Hautjucken, Ausschlägen und Gelbsucht wirkt die Pflanze wahre Wunder.
 

Besonderheiten:
Der Wiesenzahn zählt wohl zu den Pflanzen mit den vielfältigsten und unterschiedlichsten Bezeichnungen, denn es sind über 500 Namen für sie bekannt. In Jahren mit mageren Ernten und in Notzeiten gräbt man Wiesenzahnwurzeln aus, pflanzt sie in Sandkisten und lagert sie so in dunklen und nicht zu kalten Kellern oder Vorratsräumen. Die zarten und bleich austreibenden Blätter können so das ganze Jahr geerntet werden und aus den Wurzeln lässt sich passables Gemüse zubereiten. Jungfrauen und Kinder - und insgeheim wohl auch so mancher junge Recke oder Bursche - benutzen die Pusteblumen der Pflanze oftmals als Orakel.  
 

Legende:  
Laut Überlieferung sollen die Einwohner von Fryslân und Grinlân in den Rhaínlanden sich während der schweren Hungersnöte nach der großen Mandränke hauptsächlich mit Wiesenzahnwurzeln am Leben gehalten haben.

Wiesenzahn

 

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