~ Die Ölpflanzen der Immerlande ~

 

LeinLein

 

 

Name:
Der Lein ist unter vielen Namen bekannt, in den Rhaínlanden auch unter Vlas und in Immerfrost als Pellava. In Ardun wird er Lonvit genannt, in Normand Hørund in Laigin Linnoen. In Ildorien und den Drachenlanden hingegen heißt man diese Faserpflanzen schlicht Flachs.

Art:
Krautgewächs/Faserpflanze/Ölpflanze

Aussehen:
Die einjährige Pflanze erreicht je nach Standort eine Wuchshöhe von 30 Sekheln bis zu einem Schritt. Die Stängel stehen in der Regel einzeln und aufrecht, sie sind kahl wie die gesamte Pflanze. Zudem sind sie von einer Art Wachsschicht überzogen, die die Pflanze nach außen schützt und mitverantwortlich für ihre Robustheit ist. Die Laubblätter sind wechselständig, werden bis zu drei Sekhel lang und haben einen glatten Rand. Der Lein blüht je nach Standort von Goldschein bis Beerenreif. Die Blüten sind bis zu drei Sekhel breit und haben fünf Blütenblätter, die zugespitzt verlaufen und an der Spitze bewimpert sind. Die Kronblätter sind bis zu 1 ½ Sekhel lang und können blau, weiß und rosa gefärbt sein, wie die gesamte Blüte. Die aufrecht stehenden Fruchtstiele tragen eiförmige, kleine Kapseln, die jeweils zehn Samen enthalten. Auch die winzigen Samen sind eiförmig geformt, sie sind meist von brauner, selten von gelber Farbe.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Der Lein hat keine hohen Standortansprüche, nur in Mooren und Sümpfen wächst er nicht und zu lange Trockenperioden schaden ihm ebenfalls. Daher kann Lein von den kühlen bis zu den warm-gemäßigten Gegenden der Immerlande überall angebaut werden. Besondere wirtschaftliche Bedeutung hat er in den Rhaínlanden und in Laigin, aber auch sonst ist er in den gesamten kalt-gemäßigten und gemäßigten Breiten häufig vertreten und wird allerorts genutzt.


Ernte:
Lein wird sieben bis zehn Tage geerntet, bevor er die Vollreife erreicht, was meist Ende Beerenreif der Fall ist. Die Pflanze wird mit dem Wurzelansatz aus dem Boden geholt, was als "raufen" bezeichnet wird. Da die Pflanzen sehr robust sind, ist dies eine harte körperliche Arbeit.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Aus Lein kann sowohl Leinen, als auch Leinöl hergestellt werden. Je nachdem, wie dicht die Pflanzen auf dem Feld angebaut werden, entwickeln sich entweder die Fasern oder die Samen mehr. Soll Leinöl gewonnen werden, so wird der Lein gemäht und anschließend gedroschen, dabei werden die Fasern jedoch beschädigt, sodass sie nicht mehr zu hochwertigem Leinen verarbeitet werden können.

Zur Leinengewinnung bleibt der Lein nach der Ernte insgesamt vier Wochen auf dem Feld, wobei er einmal gewendet wird. Dabei muss es regnen, damit sich die äußere Haut der Pflanze auflöst, was als "rösten" bezeichnet wird. Das Rösten kann auch in Teichen oder Wassergräben erfolgen, wenn es sonst zu trocken ist. Im Anschluss wird der Lein getrocknet und gebrochen, dazu wird der holzige Teil zerkleinert, was sowohl von Hand, als auch mit einem einfachen Gerät getan werden kann, der Breche. Dann kann der Lein geschwungen werden, wozu mit einem kleinen Brett, genannt Schwingholz, auf die Fasern geschlagen wird, damit die holzigen Teile herausfallen. Daraufhin werden Kurz- und Langfasern getrennt und es werden zwar beide gehechelt, doch letztere genauer. Dazu wird der sogenannte Hechel verwendet, ein landwirtschaftliches Gerät, das die Fasern reinigt. Je nach Bedarf können die entstandenen Leinfasern gesponnen oder gewoben werden.


Besonderheiten:
Fast allerorts, wo Lein in größeren Mengen angebaut wird und von großer Bedeutung ist, wird im Anschluss an die Leinernte ein Fest veranstaltet, um die Ernte zu feiern und den Göttern zu danken, besonders Cenia und Carsai. Dabei ist es üblich, dass der Landbesitzer allen, die mitgearbeitet haben, Bier ausschenkt und für ein Festessen sorgt.

 

 

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