~ Giftstoffe ~

 

ArsenikArsenik



Arsenik natürlichen Ursprungs, die sogenannten Arsenikblüte, kommt in den Immerlanden nur in mineralischer Form, wenn auch selten vor. Häufiger gewinnen Alchemisten Arsenik durch das Rösten arsenhaltiger Erze in Gifthütten. Es ist pulverförmig, weißlich und wird farblos, wenn es feucht wird. Zudem ist es absolut geruchsfrei. Arsenik ist eine äußerst gefährliche, heimtückische Substanz und daher ein seit langem bekanntes und eines der mit Abstand am meisten verwendeten Mordgifte der Immerlande. Viele Herrscher, Fürsten, Stadträte, Gilden- und Ordensmeister und andere Führer bedeutender Organisationen (unter anderem, glaubt man den Gerüchten, auch der gesamte Hohe Magische Rat), nehmen deshalb zur Immunisierung geringe Mengen von Arsenik (und vermutlich auch andere Giftstoffe, bei denen dies Verfahren wirken soll) ein, um sich gegen Giftmordanschläge zu schützen.

Alchemisten und Heiler gehen davon aus, dass mehr als zwei Drittel aller Giftmorde auf den Einsatz von Arsenik zurückzuführen sind – und obwohl sie fieberhaft daran arbeiten, es irgendwie im Körper der armen Opfer nachzuweisen, ist ihnen das bisher noch nicht gelungen, denn  Arsenik scheint keine Spuren zu hinterlassen. In ganz geringen Dosen findet es auch als Droge und Aufputschmittel Verwendung – und bedient dabei ein weites Feld. So setzen es etwa betrügerische Pferdehändler ein, um ältere und schwächere Tiere gesünder und feuriger wirken zu lassen, und reiche, gelangweilte Damen benutzen es als Schönheitsmittel, denn in kleinen Mengen wirkt Arsenik stimulierend und sorgt für rosige Wangen und glänzendes Haar.

Doch nicht nur als Gift oder Droge lässt sich Arsenik oder Hüttenrauch, wie es manchmal auch genannt wird, verwenden: Gerber und Kürschner benutzen es, um Häute und Felle zu konservieren und in der Glasherstellung kommt es zum Läutern und Entfärben der Schmelze zum Einsatz. Und unter nahezu allen Zwergenvölkern, die als Kinder Sils vollkommen immun gegen jedwedes mineralische Gift sind, ist die Sitte des Arsenikessens zur Stärkung weit verbreitet – Riesentöter, Himmelswachen und andere Krieger nehmen es regelmäßig vor Schlachten und Kämpfen zu sich und lutschen kleine Stücke wie Kandiszucker und das in Dosen, die für andere sofort tödlich wären.

Arsenik ist ein starkes Gift – wird es gegessen oder getrunken, können bereits weniger als ein Brôcel tödlich sein. Die ersten Symptome zeigen sich bereits nach wenigen Stunden durch krampfartiges Erbrechen und schwerste Durchfälle, zu welchen alsbald starke Schmerzen kommen. Das arme Opfer wird schwächer und schwächer, krampft in Armen und Beinen, ist nur noch bei getrübtem Bewusstsein und kann nicht mehr scharf und klar sehen. Auch langsames Erkalten, lange bevor der Tod tatsächlich eintritt, ist typisch für Arsenikvergiftungen.



Fundorte oder Gewinnung:
Arsenik kommt zwar auch gebunden als Arsenikblüte in der Natur vor, wird jedoch als Gift- und Handwerksstoff vornehmlich durch das Rösten arsenhaltiger Erze gewonnen, denn Arsenik entweicht dabei als flüchtiger Hüttenrauch. In den Giftfängen, langen Kanälen in den Schloten, verdichtet es sich zu einem weißen Pulver, das durch Sublimation gereinigt wird. Je nach Kondensationstemperatur erhält ein Alchemist so entweder Arsenikpulver, fein wie Mehl, oder aber kristallines, farbloses Arsenikglas.


 

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