Faêrsirin - das Mondgrün
Der Wald Faêrsirin oder Mondgrün hat seinen Namen von seinem mondsichelförmigen Umriss. Dieses große, lichte Waldgebiet an der Ostgrenze der Elbenlande erscheint voller grüngoldenen Lichts und endlose Reihen hochgewachsener Mondbuchen mit säulengeraden, silbergrauen Stämmen lassen es wie eine riesige, hohe Halle im Zwielicht erscheinen. Tief im Wald verbergen sich jedoch auch mächtige, von Feenhaar und Efeu überwucherte Eichenhaine voller Alter und Stille, einsame Täler mit dunklen Sicheltannen, schimmernden Goldzypressen und ausladenden Wassertannen, mit verwunschenen Schattenulmen, Schlangenhaut- und Wächterbäumen, Schwarzkiefern und Lärchenpinien.
Die Reste einer uralten, gepflasterten Straße führen quer durch den Wald, die in lange vergangenen, freundlicheren Zeiten die Elbenlande mit den Städten der Menschen im westlichen Ildorien verbanden... doch inzwischen sind die Steine überwuchert vom Moos und Gras vieler hundert Jahre und ihr alter Verlauf lässt sich oft nur noch erahnen. Am äußersten Nordrand des Faêrsirin entspringen die Verwunschenen Wasser, ein Zauberfluss, um dessen Ursprung sich zahllose Legenden ranken. Eine davon berichtet, Sheilair der Träumer, Archon der Faêyris, hätte sich einst einmal an den Quellen der Verwunschenen Wasser zur Ruhe gelegt und nach seinem Erwachen ein Bad in den klaren, schäumenden Fluten genommen. Seitdem sei der Fluss verwunschen und verzaubert, und seinen Wassern würden magische Kräfte innewohnen. Wer aus ihm trinkt, heißt es, den befällt tiefer, traumloser Schlaf und Vergessen. Einst spannten sich filigran geschwungene Brücken über die zauberkräftigen Fluten der Verwunschenen Wasser, dort wo gegenüber den Mondtoren am Ostufer des Flusses die Stadt Carndona lag – doch sie sind ebenso wie die Siedlung der Sterblichen lange schon Ruinen.
Die Galaranmehanes-Fälle, die Höhle von Ephae'lyreshor und ein Blaubuchenhain im Faêrsîrin
Die Mondtore, die Pforte zum Osten und den Reichen der Menschen, sind kein Bauwerk, das von Elbenhand erschaffen wurde. Zwei gewaltige Mondbuchen bilden es, deren hohe, glatte Stämme so gerade wie gewaltige Säulen emporstreben. Sie stehen zu beiden Seiten der alten Straße, dort, wo der Wald endet und die zerstörten Brücken einst über den Farnafaris führten. Ihre Rinde ist silberweiß wie der Mond und ihre Blätter tragen die Farbe samtdunkler Mitternacht. Das Mondtor, der einzige Ort, wo die verwirrenden Schleier aus magischen Nebeln, Illusionen, Schatten und Blendwerk, die wie ein Banngürtel um die Elbenlande liegen, dünner ist, und mit ihm das ganze Mondgrün werden streng bewacht von der Garde der Farnaeldores, der Grenzwächter des Faêrsirin, einer verschworenen Gemeinschaft aus Kriegern, Magiern, Harfnern, Waldläufern, Jägern und Spähern. Denn trotz seiner Schönheit und Größe ist das Faêrsirin verlassenes Land und wird nur von den Grenzern durchstreift. An seinem Westrand finden sich zwar einzelne, größere Häuser, Enklaven von Künstlern oder weisen Einsiedlern, die hier Abgeschiedenheit und Schönheit suchen, doch im Wald gibt es keinerlei Ansiedlungen oder gar Orte, abgesehen von den verborgenen Stützpunkten der Farnaeldores.
Eine Ausnahme soll es jedoch geben - irgendwo in der Tiefe des Faêrsirin, soll die Feenstadt Manx'ananch'zizz verborgen liegen. Elbischen Legenden nach ist Manx'ananch'zizz gar eine fliegende Stadt, die einem Luftschiff gleich durch die Baumkronen schwebt. Gesehen hat diesen sagenumwobenen Ort jedoch noch nie jemand, weder Unsterblicher noch Sterblicher - außer den Feen selbst. Überhaupt gibt es über Manx'ananch'zizz nur eine einzige schriftliche Aufzeichnung, die durch zahlreiche Irrungen und Wirrungen ihren Weg in die Bibliotheken von Qum'Ran und schließlich sogar ins Haus der Bücher von Talyra fand.
Lage und geographische Grenzen:
Das Faêrsîrin liegt im äußersten Osten des Elbenreichs von Logren und weist vage die Form einer Neumondsichel auf, weshalb es auch seinen Namen trägt. Der Wald grenzt im Norden und Nordosten an die Sümpfe von Nedserd, im Nordwesten an die logrenischen Lehen Eldoraimsarnis, und Virinsarnis, im Westen an Nuor'Chamar und Valonandolin und im Osten an das herzländische Fürstentum Sûrmera und die Sagorawüste Nordwestazuriens. Im Süden reicht das Mondgrün bis an das Elbenreich von Siam.
Wichtige Berge und Gebirge:
Die einzigen Berge des Faêrsîrin sind die östlichen Chiyâchâthar, die östlichen Ausläufer der Arischâthar sowie der Sheronon Thar im äußersten Süden des Waldes.
Wichtige Gewässer:
Das Faêrsîrin wird von unzähligen kleinen Wasserläufen, schmalen Bächen und glitzernden Rinnsalen durchzogen und ist reich an Quellen und Waldteichen. Größter Fluss des Mondgrüns ist der Farnafares, welcher mit seinen verwunschenen Wassern an der gesamten Ostgrenze des Waldes entlang verläuft und ein weiterer größerer Fluss, der Arisonconnail, liegt im Süden des Waldes. Außerdem liegen im Faêrsîrin mehr als sieben große Seen, die sich in einem leichten Bogen von Norden nach Süden ziehen. Namentlich sind dies Oli'rel, Farsyllaes, Re'lendari, Lo'rel, Sadyarel, Nebrerîl und Fayesnaladis.
Wichtige Örtlichkeiten:
Es gibt keine Gehöfte, Ansiedlungen oder gar Dörfer im Faêrsîrin, ausgenommen der Feenstadt Manx'anach'zizz, die jedoch viele für einen Mythos halten und deren angenommene Existenz nur auf zahlreichen Sagen und einer einzigen schriftlichen Aufzeichnung beruht. Selbst die meisten Feen glauben nicht, dass es die wundersame, fliegende Stadt ihres Volkes tatsächlich gibt. Abgesehen davon finden sich im Mondgrün nur gut versteckte Stützpunkte der Farnaeldores, von denen man zwar einige Namen kennt, etwa Ephae'lyreshor, Kai'Lafâles oder Nafaraer Ska'an, deren genaue Standorte jedoch einzig der Wächtergarde bekannt sind und streng geheim gehalten werden.
Besondere Orte:
Obwohl das Faêrsîrin - bis auf die sagenumwobenen Feen von Manx'ananch'zizz und die hier wachenden Grenzer der Farnaeldores unbewohnt ist, besitzt der mondsichelförmige Wald an den Ostgrenzen der Elbenreiche doch einige besondere, wundersame Örtlichkeiten. Als erstes ist hier natürlich das Mondtor selbst zu nennen, das von den größten bekannten Mondbuchen der Immerlande gebildet wird, die einander gegenüberstehen, mit ihren ineinander verschlungenen Kronen einen hochgewölbten Durchgang bilden und zwischen ihren Stämmen ein kunstvolles und filigranes Tor aus schimmerndem Elbenfeuer und bleichem Feenholz halten. Natürlich muss auch der Farnafares mit seinen wundersamen, verwunschenen und zauberkräftigen Wassern erwähnt werden, jener Fluss, der jedem, der aus ihm trinkt traumlosen Schlaf und Vergessen beschert. Von besonderer Schönheit sind noch die Galaranmehanes, die Gischtschleierfälle am Fluss Arisonconnail im Süden des Faêrsîrin.
Regionale Pflanzen- und Tierwelt:
Im Faêrsîrin, schon von jeher Grenzland, vermischen sich Pflanzen- und Tierwelten der Elben- und Herzlande. Das Mondgrün ist ein lichter Mischwald, dessen vorherrschende Baumarten Hilarisgadâes oder Glanzbuchen, Jûlareiransarnaes, Lyrahorne, Kastanieneichen, Holzölbäume und Lebenseichen, Schattenulmen und Schlangenhautbäume sind. Es finden sich jedoch auch Birken, Kiefern und Lärchenpinien, Goldzypressen, Wassertannen, Schwarzkiefern und Platanen, im Süden des Waldes auch Miyoa- und Aurisyamêlbäume. Außerdem kommen im Faêrsîrin zahlreiche Mondbuchen vor, die man sonst für gewöhnlich eher in Garten- und Parkanlagen der Elbenlande findet.
Im Unterholz gedeihen blühende Azaleen und Sumpfporst, Feenbambussträucher, Silberfarne, Azaroldorne, Goldflieder und Jelängerjelieber, während am Boden zwischen den mächtigen Wurzeln Feenblumen, Herzlilien, Golderdbeeren, Schaumkräuter, Wohlriechendes Labkraut und Anemonen wachsen. Natürlich gibt es auch zahlreiche Moose und Flechten, etwa Malachitmoos, Feenhaar und Schattenefeu. An Pilzen finden sich vor allem Mandel- und Honigpilze, Goldröhrlinge und Hallimasche. An den Seen des Mondgrüns gedeihen zahlreiche Sumpf- und Wasserpflanzen wie Glanzkolben, Wasserbinsen, Kalmus, Mondgras und Baldrian, Wildreis, Taro, Wasserkastanien, Quellkresse und Lanzenkraut.
An Tieren leben im Faêrsîrin Barakal- und Erunkhirsche, Wildschweine, Goldfüchse, Waschbären, Waldmarder, Caidsarnisyamares, Silberwölfe und Schwarzbären. Es gibt Blauhörnchen und Siebenschläfer, Shenrahdachse, Biber, Bisamratten und Fischotter. Im Wald leben auch eine Vielzahl von Vögeln, etwa Saphirsichler, Shenrahweber, Schneeraben und Lyrfasane, Harlekinenten und Goldaugen, Goldadler, Sithechstörche, Schleiereulen und Haubenkäuze, Faêrcalaedores oder Mondsänger, Rubingimpel, Sonnenpirole, Rotschopfkraniche, Schwarzmilane und Feenreiher.
Es gibt zahlreiche kleinere Reptilien wie Feuerbauch- und Weichschildkröten, Schlangenaugen und Smaragdeidechsen, Amphibien wie Laubfrösche, Saphirmolche und Moossalamander, und in den Gewässern schließlich Ránbarben, Regenbogenfische, Schwarzforellen, Perlfische, Bitterlinge, Zander, Hechte und Schleierflossen. Im Mondgrün endemisch sind Faêrcaladores, die nur hier und nirgends sonst vorkommen, Wasserschwingen und Schlangenaugen.
Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Ob die Berge des Faêrsîrin wertvolle Schätze wie edle Metalle, Eisenerze, Salze, besondere Erden oder Edelsteine bergen, weiß man nicht, denn niemand schürft in ihnen. Doch das Mondgrün besitzt andere bedeutsame Ressourcen, allen voran natürlich seine edlen Hölzer und allerlei seltenen Heil- und Giftpflanzen, Gerbrinden, Färberpflanzen oder magische Gewächse. Hin und wieder werden allerdings im Faêrsîrin besonders schöne Waldherzen gefunden.
Einige bedeutende Persönlichkeiten der Farnaeldores:
Shu're Gavanderiel aus dem Haus Tuilaris, genannt Gavanderiel der Jäger, Oberster Grenzwächter und Hauptmann der Farnaeldores im Faêrsîrin
Shu're Shimorseth Pfadfinder aus dem Haus Tuilaris, Gavanderiels Sohn, Grenzwächter
Shu'ra Arúe'ninar aus dem Haus Nurionria, Meisterharfnerin und Grenzwächterin, Hüterin von Nafaraer Ska'an
Shu're Malurîl aus dem Haus Vendisfaêr, Späher und Grenzwächter, Hüter von Ephae'lyreshor
Shu're Nakam Pedwarladires, Späher und Grenzwächter,Hüter von Kai'Lafâles |