~ Azurien ~

 

Die Sacaleynda

 

Südlich des Sar Perduin liegt die Sacaleynda. Sie ist die zweitgrößte der azurianischen Wüsten und wird auch die "Knochenwüste" genannt. Eingeschlossen zwischen dem Wald von Sar Perduin und dem Argwathiel im Norden, den Tafarabergen entlang der Küste im Süden, dem Mondfallgebirge im Westen und dem Farafar im Osten, erstreckt sie sich als karge, ockergelbe Landschaft. Hin und wieder unterbrechen bizarr vom Wind verformte Felsen, wenige Grasbüschel oder flache Täler mit trockener Dornbuschsavanne das Bild, doch den größten Teil der Sacaleynda machen steinige Geröllebenen und wandernde Sanddünen aus. Selbst an den Ufern des Farafar gedeihen keine Pflanzen, denn der schnelle, reißende Fluss hat mit seinen kristallklaren Wassern eine tiefe Felsenschlucht in den steinigen Boden gegraben. Zahllose Klafter tief stürzen imposante ockergelbe Klippen, die Farafarschluchten, fast senkrecht bis zum schattigen Grund einer schmalen Klamm hinab, durch deren Grund sich das Wasser schlängelt.
 

Dünen in der Sacaleynda
Die Sacaleyndawüste

Ihren Namen hat die Sacaleynda, die Knochenwüste, von den vielen Skeletten, die am gesamten West- und Nordufer des Sees Argwathiel verstreut sind, ein Gewirr von Rückgraten, Rippen und Brustkörben wie gebleichte Spanten gestrandeter Schiffe, gespenstisch weiß im gelbbraunen Sand. Auch in der Wüste trifft man immer wieder auf Gerippe, die der Wind gebleicht hat, doch am Argwathiel liegen sie zuhauf versammelt und erstrecken sich über weite Flächen. Die alten Legenden erzählen, wenn die Elefanten und Dreihörner Azuriens ihr Ende nahen fühlten, so machten sie sich auf zu ihrer letzten Wanderung und kämen an die stillen Ufer des Argwathiel, um dort schließlich zu sterben. In den Weiten der Knochenwüste führen genügsame Onyxantilopen, Sulas, Quachas und einige Gazellenarten  ein Nomadendasein - von einer spärlich mit Gras und Tamarisken bewachsenen Talsenke zur anderen. Verschiedene Echsenarten und die gefürchteten Sandvipern hausen unter Felsen und Drachenbäumen, und zahllose verschiedene Nager, wie Wüstenspringmäuse und Azurianische Streifenhörnchen bevölkern leere Termitenhügel und Gänge unter dem weichen Sand. Außerdem ist diese Wüste die alleinige Heimat der gewaltigen Rocs, der größten Laufvögel der Immerlande. Menschen siedeln schon lange nicht mehr in der Sacaleynda und sogar die Nomaden wagen sich nicht weit in sie hinein. Ab und an jagen die Zentauren des Sar Perduin hier, doch in den Städten Azuriens heißt es, die Knochenwüste sei verflucht, verdammtes Land, in dem außer bösen Geistern, den ruhelosen Seelen der Vergangenheit und den Sandnargen nichts lebe. 
 

Elfenbeinjäger wagen gelegentlich einen Beutezug an die legendären Knochenstrände, doch die meisten von ihnen kehren nicht zurück, und die wenigen, denen es doch gelingt, erzählen Schauergeschichten von Geistern und blutrünstigen Monstern, von wunderschönen, doch grausamen Jungfrauen in den Tiefen des Sees Argwathiel und mächtigen Jägern im Schatten des Sar Perduin. Durch die Sacaleynda führen keine größeren Karawanenrouten und erst recht keine Straßen. Die "Städte" der Sandnarge - Torgatul, Doggra und Kush befinden sich am Rand der Sacaleynda, ebenso wie der Crac von Rixa, die uralte und mächtige Festung der Shenrahtempler - doch in der Wüste selbst gibt es keinerlei Siedlungen.

 

(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Die Sacaleynda liegt im Süden Azuriens, eingebettet zwischen dem Mondfallgebirge und dem Wald von Sar Perduin im Nordwesten und Norden, dem Fluss Tambora, dem See Argwathiel und dem Fluss Farafar im Nordwesten und Westen und den Tafarabergen im Süden.


Wichtige Berge und Gebirge: 

Das Mondfallgebirge im äußersten Westen der Sacaleynda und die Tafaraberge, welche die gesamten Küstenlänge Azuriens zum Meer hin wie ein Wall säumen, sind die einzigen Berge der Knochenwüste.
 

Wichtige Gewässer: 
Die Flüsse Tambora und Farafar, sowie der Argwathiel im äußersten Nordwesten der Sacaleynda, sind die einzigen größeren Gewässer der Wüste. In den Tafarabergen gibt es jedoch eine Vielzahl von Höhlen, in welchen unterirdische Seen und Teiche liegen, sowie drei Oasen, die ganzjährig Wasser führen und an welchen die beiden Städte der Sandnarge in diesem Gebirge, Kush und Doggra, sowie der Crac von Rixa errichtet wurden.
 

Wichtige Städte und Siedlungen: 
Es gibt nur vier Städte in der Sacaleynda und drei davon gehören den Sandnargen  - Torgatul in den Farafarschluchten, welche sich gleich einer halb verfallenen Sandburg am Grund der Klamm in Höhlungen der Klippenwände schmiegt, Doggra am Ausgang des Wadi Tighanim in den südlichen Tafarabergen und Kush im Wadi Khola im Osten der Tafaraberge. Die einzige Stadt der Menschen Azuriens in dieser Wüste ist Kheyris am Fuß des Mezourga, an jener Stelle, wo der Farafar die Tafaraberge durchschneidet und ins Südmeer mündet. Der Sonnenhafen und die Dörfer Sik, Mousa und Nasara gehören zum Crak von Rixa, dem Sitz der Shenrahtempler in den Tafarabergen. 
 

Handelswege: 
Es gibt keine festen Routen oder Pisten durch die Weiten der Sacaleynda, doch vom Crac von Rixa aus führt der "Schattenpfad", eine Route durch das Gebirge, über den Sonnenhafen nach Kheyris, der nur zu Fuß oder mit Eseln und Maultieren zu bewältigen ist. 
 

Besondere Orte: 
Der gewaltige Crac von Rixa, die Burg der Shenrahtempler des Ordens der Weißen Sonne, ist wohl eine der größten und beeindruckendsten Festungen der gesamten Immerlande, wenn nicht sogar die größte überhaupt - der in Stein gemeißelte Wille der heiligen Krieger des Gottes von Licht und Sonne, gegen die unheiligen Legionen und die Finsternis zu bestehen. Zum Crac von Rixa gehört der Sonnenhafen, eine stark befestigte Hafenfestung in einer natürlichen Bucht an der Westküste des Golfs von Kheyris. Weitere besondere Orte in der Sacaleynda sind die Schluchten des Farafar, die Knochenstrände an den Ufern des Argwathiel, der versunkene Amurtempel inmitten des Sees, sowie das Mondfallgebirge mit den Ruinen der Sternwarten "Sukinrepoks Turm", der "Astigolath-Zitadelle", des "Rings von Nelos" und der "Nadel".


(c) by Immerlan.deTier und Pflanzenwelt: 

In der Sacaleynda selbst leben nur wenige größere Tiere, zu wasserarm und lebensfeindlich sind ihre mächtigen Wanderdünen, Sandmeere und Geröllfelder, doch auch in dieser Wüste gibt es Leben. Onyxantilopen, Warthogs, einige Gazellenarten wie Gerenuks und Maskenantilopen, genügsame Quachas, Wildkamele und die gewaltigen Rocs sind typisch für die Knochenwüste.

Das größte Raubtier der Sacaleynda ist das Hyaenodon, das allen Göttern sei Dank jedoch nur nahe der Grenzen des Sar Perduin lebt, es gibt jedoch auch Fenneks, Sandmännchen, Azurianische Streifenhörnchen, Kusimansen und Raubvögel wie Knochennager, Schlangenadler und Blutgierer. Auch Insekten wie Dungroller, Knochenspinnen, Tauweber und eine Vielzahl von Schmetterlingen, allen voran die wundervollen, blauen Ma' Ajmalas, die Gluttänzer und die Onyxschwingen kommen in der Sacaleynda vor. Typische Schlangen der Knochenwüste sind die gefürchtete Schwertotter, der Hornschwanz und die Schwarze Sauura, welche in der  Sacaleynda endemisch ist. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Eidechsen und Geckos, Agamen und Echsen, von denen den Gelehrten bisher nur die wenigsten bekannt sind, wie etwa der Dornendämon, die Grindobolechse und der Krötenkopf, aber auch gefährliche Kreaturen wie Sandschrecken.

Kennzeichnend für die spärliche Pflanzenwelt der Knochenwüste sind Tamarisken und Akazien, Dattelpalmen an den Ufern des Argwathiel, Kameldorne, Kakteen wie der mächtige Saguar und die fleischigen Nyanka. In den wenigen Oasen der Wadis der Tafaraberge werden Dattelpalmen, Feigen und Zitrusfrüchte angebaut, ebenso wie ein wenig Hirse und Gerste.
 

(c) by Immerlan.deBodenschätze und Ressourcen: 
So menschenleer und öd die Sacaleynda wirken mag, es gibt doch einige Schätze, welche die Wüste unter ihrem Sand verbirgt oder in ihren schroffen Bergen hütet. In der Nähe von Kheyris wird beispielsweise kostbares Wüstenglas gefunden und im äußersten Westen der Sacaleynda, zwischen dem Mondfallgebirge und den Tafarabergen, ruhen ergiebige Vorkommen von Naphtha im Wüstensand. Auch von reichen Edelsteinvorkommen in der Knochenwüste oder ihren Gebirgen weiß man, auch wenn die wenigsten von ihnen geschürft oder gar in Minen abgebaut werden - die Narge verstehen sich wenig auf Bergbau und die Templer Rixas hüten die eigenen Sonnensaphir-, Topas- und Opalminen wie ihre Augäpfel. Auch Kupfer, Eisen, Gold, Silber und Zink gibt es in den Tafarabergen und dem Mondfallgebirge, ebenso wie sich hier wohl Turmaline, Blutsteine, blaue Topase und Rauchtopase, purpurfarbene oder veilchenblaue Amethyste, Opale und Feueropale, Türkise, Smaragde, unscheinbare, doch mächtige Runensteine, Blutjaspis
, Azurine, Rubine und Sternenlichte finden lassen.

 

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