~ Die stumpfen Schlagwaffen ~

Der Streitkolben



Für gewöhnlich zählt ein Streitkolben zu den stumpfen Schlagwaffen, da bei der Verwendung der Körper nicht penetriert wird. Es gibt aber auch Ausführungen dieser Waffe, bei denen die Schlagblätter scharf geschliffen sind, womit solche Streitkolben nicht nur zu Wucht- sondern auch zu scharfen Hiebwaffen werden. Der Streitkolben entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte aus der einfachen Keule. Er kann entweder vollständig aus Metall oder aus Holz mit Metallbeschlägen gefertigt sein. Streitkolben zeigen große Wirkung auf Rüstungen, haben aber mancherorts – etwa in Ländern mit einem ausgeprägtem Rittertum und einem gehobenen Adelsstand – kein allzu großes Ansehen.

Wie auch Streitäxte, Streithämmer und Kriegsflegel oder Morgensterne gelten sie nicht überall, aber doch in einigen Gegenden als unziemliche, ja fast als niedere Waffen. Einerseits wohl deshalb, weil sie profanen Werkzeugen ähneln, als "Bauernwaffen" angesehen werden oder aber aus simpelsten Waffen wie der Keule entwickelt wurden, andererseits weil sie tatsächlich unelegant und plumper als jede Klingenwaffe wirken. Ihr großer Vorteil ist aber nun einmal die Tatsache, dass sie auch gegen Plattenpanzer Wirkung zeigen.

So werden sie zwar mancherorts naserümpfend als "unritterlich" bezeichnet, erfreuen sich aber allen Unkenrufen zum Trotz bei Kriegern - und durchaus auch bei Rittern! - welche über die nötige Körperkraft und das Können verfügen, solch schwere Waffen zu handhaben, größter Beliebtheit. Streitkolben gibt es mit relativ kurzen Schäften zwischen 50 und 60 Sekheln und mit langen Schäften bis zu 120 Sekheln. Ihr Gewicht liegt je nach Größe und Material zwischen 1,5 und 3 Stein.

 

Streitkolben
Streitkolben
(links stumpf, rechts mit geschliffenen Schlagblättern)



 

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