~ Die Stoßwaffen ~

Die Speere


Der Speer oder auch Wurfspieß, ist eine zu den Stangenwaffen zählende Wurf- und Stoßwaffe, die aufgrund ihrer Konstruktion besonders gut zum Werfen geeignet ist. Speere zählen zu den ältesten Waffen der immerländischen Völker und es gibt sie in verschiedensten Varianten, Formen und Größen. Speerspitzen sind oft zweischneidige Klingen und können aus Stein, Knochen, Holz, Obsidian, Horn, Zähnen großer Tiere, Elfenbein oder Metall bestehen, die Schäfte der Speere sind für gewöhnlich aus Holz.


Speere sind Mehrzweckwaffen, die sowohl im Fern- als auch im Nahkampf eingesetzt werden können. Sie sind kürzer und leichter als Lanzen, welche im Allgemeinen nicht geworfen werden. Es gibt schwere und leichte Speere mit einem durchschnittlichen Gewicht von einem bis zu drei Stein, je nach verwendeten Materialien. Speere sind meist zwischen 6 und 7 Fuß lang, es gibt jedoch auch einige Wurfspeerarten, die sehr viel kürzer sind. Ein Speer von 1,80 Schritt Länge mit einem Holzschaft und einer eisernen Spitze von etwa 30 Sekheln Länge hat ein Gewicht von 1,5 bis 2 Stein. Um genau geworfen zu werden, muss ein Speer gut ausbalanciert sein, die effektive Reichweite von Jagd- und Kriegsspeeren liegt zwischen 20 und 40 Schritt. Bei einigen Völkern der Immerlande sind Speere auch Kultgegenstände und Würde- oder Herrschaftszeichen.

 

Verschiedene Speerarten der Immerlande:

 

Frame



Der Frame ist der traditionelle Speer der Normander und ihrer Vorfahren, der Barbaren Immerfrosts. Diese eher schweren Speere haben eine Gesamtlänge zwischen 2 und 3 Schritt und eine etwa 10 Sekhel lange, pfeilförmige Spitze aus Eisen mit Widerhaken und viereckigem Querschnitt auf einer extrem langen Tülle von etwa einem Schritt Länge. Der Schaft ist aus hartem Holz, vorzugsweise Eichen- oder Eisenholz. Framen werden sowohl zur Jagd, als auch als Kampfwaffen genutzt. Im Gefecht dienen diese Speere hauptsächlich dazu, den Schild eines Gegners – und nach Möglichkeit den Gegner dahinter gleich mit – zu durchbohren. Dank der Widerhaken an der Spitze ist der Speer weder aus Schilden noch aus Körpern mehr zu entfernen ohne dabei fürchterliche Wunden zu reißen. In 'Fundins Chronik der Großen Waffenkunde' heißt es unter anderem über die Framen:


Diese Framen sind Speere von mittlerer Größe, zum Schleudern und Stoß im Nahkampf gleich geeignet. Den größten Teil bedeckt der eiserne Beschlag, so dass das Holz kaum am untersten Ende hervor sieht; oben an der Spitze sind an beiden Seiten einige gebogene Spitzen, in der Form von Angelhaken, nach unten gekrümmt. Wenn ein Frame, geschleudert mit Wucht und Kraft in den Leib eines Unglücklichen trifft, dringt diese Spitze ein, und es ist für einen Getroffenen ebenso wie für einen anderen schwer, das Geschoss herauszuziehen, denn die Widerhaken, die im Fleische stecken, leisten Widerstand und vermehren die Schmerzen, so dass der Feind, selbst wenn die Wunde an und für sich nicht tödlich war, doch zugrunde gehen muss…. so ist die Bewaffnung der Nordmannen, und dergestalt rüsten sie sich zum Kampf.



Saunion


Der Saunion ist ein 1,50 bis 2 Schritt langer Speer, der gänzlich aus Eisen gefertigt und traditionell von den Reitervölkern der Ostlande, den Thundrassar und Tharndrakhi verwendet wird. Er hat nur einen Sekhel Durchmesser und einen runden Schaft. Die etwa sechs bis acht Sekhel lange Spitze kann sowohl schmal und spitz zulaufend, als auch eher breit sein, doch sie ist immer verhältnismäßig klein und hat stets zwei bis vier Widerhaken, wodurch sie nicht mehr aus einer Wunde oder einem Schild herausgezogen werden kann. Der Schaft ist in der Mitte etwas verdickt und mit Griffleisten verziert, was das Halten der Waffe erleichtert. Aufgrund des Materials ist der Saunion im Vergleich zu anderen Wurfwaffen ein sehr schwerer Speer, was seine Durchschlagskraft beträchtlich erhöht. Durch die relativ kleine Spitze kann diese Waffe selbst Rüstungen und Schilde durchbohren. Im Nahkampf ist der Saunion durch den eisernen Schaft kaum zerstörbar und zum Stechen vortrefflich geeignet.



Froschspeer


Froschspeere dienen eigentlich nur zur Jagd auf Fische und andere essbare Wassertiere, können aber natürlich im Ernstfall auch als Waffe zur Verteidigung oder dem Angriff dienen. Allerdings sind Froschspeere im Allgemeinen sehr leichte, dünne Speere, die zudem oft gänzlich aus Holz oder Horn bestehen und nicht immer aus Eisen. Aus welchem Material auch immer, die Spitze eines Froschspeeres besteht aus drei oder vier dünnen Stacheln, die in der Lage sind, die meist recht schlüpfrige, gewandte Beute zu durchbohren und festzuhalten. Froschspeere haben eine Gesamtlänge von 1,50 bis 1,80 Schritt und eine Spitzenlänge von 10 – 20 Sekheln. Vor allem auf den Sommerinseln und den Schwesterinseln sind diese leichten Waffen sehr verbreitet, doch auch die Völker des Nordens kennen sehr ähnliche Waffen zur Jagd auf Fische und andere Wassertiere, so dass man Froschspeere am häufigsten in wasserreichen oder sumpfigen Gegenden findet.

 

Der Gáe Bulga


Ein Gáe Bulga, auch Gáe Bolga, Gáe Bulg oder Gáe Bolg genannt, was auf Tamar etwa "Speer der Todesqual" bedeutet, ist der traditionelle Widerhakenspeer laiginischer Krieger. Der erste Gáe Bulga wurde der Legende nach für den König des längst untergegangenen Unterköngigreiches von Olair aus den Knochen eines gewaltigen Kelpies geschnitzt und seither stellt diese Speerform die in Laigin am meisten gebräuchliche dar. Ein Gáe Bulga ist ein massiver, mit 1,50 bis 1,80 Schritt Länge verhältnismäßig kurzer Speer und unterscheidet sich von anderen Waffen dieser Gattung hauptsächlich durch seine überlange Tülle und seine kräftige, mit grausamen Widerhaken versehene Spitze, die breit und klingenartig ist. Ein Gáe Bulga kann sowohl über kurze Distanzen geworfen, als auch im Nahkampf als Fechtstange und Stoßwaffe eingesetzt werden. Dieser Speer ist der nordischen Frame sehr ähnlich, ist jedoch kürzer und schwerer in der Ausführung.

 

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