~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

BetelpalmeBetelpalme

 


 


Name:
Betelpalme, Arecapalme und Catechupalme, auf den Sommerinseln und im Nachtschattenwald auch Cau oder Buai sowie Pokok Pinang oder kurz Pinang genannt.


Art:
Bäume/Palmengewächse


Aussehen:
Der Stamm der Betelpalme ist mit einem Durchmesser von knapp 10 bis 15 Sekhel ausgesprochen schlank und kann eine Höhe von ca. 20 bis 30 Schritt erreichen. Die gefiederten Palmenblätter besitzen eine durchschnittliche Länge von rund 1,5 bis 2,5 Sekhel. Die Palme bildet männliche wie weibliche, gelblich bis dunkelrot gefärbte Blütenstände aus, deren zylindrisch geformte Rispen gut 150 bis 200 Steinfrüchte ausbilden. Die ovalen Steinfrüchte werden als Betel- oder Arecanüsse bezeichnet. Sie besitzen die Größe und Form eines Hühnereis und umhüllen mit ihrem hellen, faserigen Fruchtfleisch einen harten, schwarzbraunen und zwischen 3 und 10 Gran schweren Samenkern.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Die Betelpalme ist eine alte Kulturpflanze, die im gesamten Süden - sprich in Azurien, an der Rubinküste und auf den Sommerinseln - sowie im Nachtschattenwald sehr weit verbreitet ist. Sie wird ausschließlich in und am Rand von Oasen sowie in sämtlichen tropischen Regenwäldern angebaut. Ihre Schösslinge vertragen kein starkes Licht und bevorzugen Schatten, weshalb sie nur im Schutz größerer Gewächse gut gedeihen. Allerdings sind Betelpalmen sehr anfällig für Pilzbefall, Spinnmilben und Schmierläuse, weshalb darauf in größeren Kulturen sehr genau geachtet werden muss, um die Ernte nicht zu gefährden.


Ernte:
Betelnüsse sollten nur reif geerntet werden. Frische Früchte sind leicht an ihrer grünen Schale erkennbar, welche eine weiche, rötliche Nuss umhüllt, die leicht mit einem Messer geschnitten werden kann. Die Schale gereifter Früchte verfärbt sich Gelb oder Orange, und die Nusshülle wird hart und holzig, sodass sie nicht mehr so ohne weiteres mit einem einfachen Messer in Scheiben zerteilt werden kann. Um sie mehrere Monate lang frisch zu halten, können Betelnüsse in Wasser eingelegt aufbewahrt werden.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Betelnüsse können frisch oder in getrockneter Form verzehrt werden. Auch die Blätter der Betelpalme können gegessen werden, sie besitzen einen frischen, pfefferigen Geschmack, der eine oftmals recht starke, bittere Unternote aufweisen kann, weshalb bei Verzehr meist Gewürze wie Pfefferminze, Lakritze oder Kautabak beigemengt werden. Die im Blatt enthaltenen ätherischen Öle haben eine schwach betäubende und verdauungsfördernd Wirkung.

Die Betelnüsse werden (zusammen mit ihren Blättern) aufgrund ihrer milden, stimulierenden Wirkung eingenommen. Die Nüsse werden dazu mit etwas gelöschtem Kalk (welcher die Inhaltsstoffe der Nuss freisetzt) in ein Betelblatt eingehüllt, gelegentlich mit geschmacksverbessernden Gewürzen vermengt, zerhackt und gekaut. Die Wirkung dieses sogenannten Betelbissens kann von Person zu Person etwas variieren, besteht aber in der Regel aus einer leicht heißen Empfindung des Körpers sowie erhöhter Aufmerksamkeit, vergleichbar mit der Wirkung einer Tasse Cofea. Außerdem wirkt die Einnahme stimmungsaufhellend und regt den Speichelfluss sehr stark an. Heilkundige verwenden Betelnuss und -blatt gerne in Pulverform, um Bandwürmer und andere Darmparasiten zu behandeln. Auch Zahnpulvern werden beide Pflanzenbestandteile häufig beigemischt.

Der Verzehr von Betelbissen bringt aber auch gravierende Nachteile mit sich: Die Inhaltsstoffe besitzen eine ähnliche Wirkung wie starker Tabak und können – vor allem in Verbindung mit Traumkraut - abhängig machen. In zu großen Mengen eingenommen, können sie aber auch zu unwillkürlichem Tremor sowie einer drastischen Verlangsamung der Herztätigkeit führen. Werden größere Samenmengen eingenommen, können diese sogar tödlich wirken, wobei der Tod durch Herz- oder Atemlähmungen herbeigeführt wird.


Besonderheiten:
Auf den Sommerinseln und im Nachtschattenwald werden die schlanken Stämme der Betelnusspalme von den Chanka und Waldelben für den Bau bizarrer Wurzel-  und Baumbrücken verwendet. Geschnitten und ausgehöhlt werden sie dabei dazu genutzt, um die Wurzeln der für den Bau der Brücken verwendeten Bäume gezielt in bestimmte Richtungen - beispielsweise über Flüsse oder Schluchten - zu lenken.


Legende:
Keine

 

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