~ Die Heil- und Giftpflanzen der Immerlande ~

 

Iôrlana

 




Name:  
Iôrlana, Eiskönigin
 

Art:  
Heidekrautgewächs aus der Unterfamilie der Wintergrüngewächse
 

Aussehen:  
Die Eiskönigin ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit Hauptblütezeit von Mitte Silberweiß bis Anfang Taumond. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen 5 und 10 Sekhel und besitzt dunkle wintergrüne Rosettenblätter, die an den Rändern scharf gesägt sind. Die Blüte der Eiskönigin hat einen Durchmesser von 2 bis 2 1/2 Sekhel. Ihre doppelte Blütenhülle besteht aus fünf eiförmigen schneeweißen Kelchblättern, die die inneren, leuchtend blauen, zu Nektarblättern umgebildeten Kronblätter umgeben. Aus den an der Pflanzenbasis wachsenden Fruchtblättern bildet die Eiskönigin maximal drei kleine Balgfrüchte, deren Samen durch Ameisen und Schnecken weiter verbreitet werden.    
 

Verbreitungsgebiet und Vorkommen:  
Die Eiskönigin wächst nur in Gebirgslagen ab 3800 Schritt aufwärts, man findet sie daher nur in Faêranathares und Nôrthares, in den Drachendornen und im Wyrmschwanz. Zudem ist sie extrem selten; einerseits aufgrund ihres Verbreitungsgebiets, andererseits weil sie nur in Gemeinschaft mit einem speziellen Wurzelpilz, der Hofdame, dauerhaft gedeihen kann und dieser Pilz nur in gemäßigten und wärmeren Breiten vorkommt.  
 

Ernte:  
Die Wurzeln der Eiskönigin können ganzjährig geerntet werden, Blätter und Blüten nur zur Hauptblütezeit. Wenn die Samen reif sind, etwa Mitte Beerenreif, platzen die Balgfrüchte auf. Wer unbedingt auf Königstod aus ist, sollte die Balgfrüchte daher ein bis zwei Siebentage vorher ernten, sie reifen beim Trocknen noch etwas nach.
 

Inhaltsstoffe und Verwendung:

Blätter: Die Blätter der Eiskönigin sind aufgrund ihrer Ränder und der Bitterstoffe, die sie erhalten, nicht für den Verzehr geeignet. In Form von Pulver finden sie aber Anwendung als leicht bekömmlicher Appetitanreger und wirken sich positiv auf die Verdauung aus.
 
Blüten: Aus den Kelchblättern kann man einen angenehm süßsäuerlichen Tee zubereiten, der unbedenklich über längere Zeit getrunken werden kann.
 
Samen: Von den Samen der Eiskönigin, auch Königstod genannt, sollte man tunlichst die Finger lassen, da sie einen hochgiftigen Stoff enthalten. Einmal in den Körper gelangt, führt er ca. zwei Tage nach der Vergiftung zum Tod durch Kreislaufversagen.
 
Wurzeln: In den Wurzel der Eiskönigin sind die meisten Bitterstoffe enthalten, weshalb sie für den Verzehr ungeeignet ist. Die Bitterstoffe wirken allerdings fiebersenkend, pilz-, wurm- und keimtötend. Aus diesem Grund wird die Wurzel getrocknet und zu Mehl verarbeitet oder direkt gekocht, um einen heilenden Absud zu gewinnen. Rechtzeitig eingenommen kann dieser Absud sogar das Steinleiden der Zwerge heilen.


Besonderheiten:  
Wie alle Gewächse ihrer Art lebt die Eiskönigin in Gemeinschaft mit einem Wurzelpilz, in diesem Fall der sogenannten Hofdame oder Zofe. Die Pilzzellen der Hofdame (Nandora) umgeben die Wurzeln der Eiskönigin mit einem Mantel. Während der Pilz die Pflanze auf diese Weise mit Wasser und Salzen versorgt, erhält er von ihr dafür im Gegenzug Nährstoffe.
 

Legende:  
Alte romantische Geschichten berichten von einer holden Maid, die zu Unrecht von ihrem Gemahl der Treulosigkeit bezichtigt und in einem Anfall von Raserei erschlagen wurde. Als die Zofe die Unschuld ihrer Herrin beteuerte, musste auch sie sterben. Nach ihrem Tod wurden die beiden Frauen in Iôrlana und Nandora verwandelt. Je nach Landstrich und Volk existieren unterschiedliche Variationen. Einige sprechen von einer stolzen bleichen Elbenfrau, andere von einer hellhäutigen Prinzessin aus dem hohen Norden. Es gibt auch Geschichten, die ergänzend anmerken, dass die schreckliche Bluttat gerächt wurde, indem der tobende Mörder zum ersten Opfer der tödlichen Iôrlana-Samen wurde.

 

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