~ Die Elbischen Klingenwaffen ~


Die Schmiedekunst der Elben entwickelte sich schon im Zeitalter der Morgendämmerung auf den Himmelsinseln. Der erste wirklich große Elbenschmied war Thenealas Yaonria, ein Silberelb aus dem Haus Ranafaêr. Die Legenden berichten, er habe die Schmiedekunst einst im Goldenen Zeitalter auf den Himmelsinseln erlernt, als Roha noch jung war und kein Schatten das Leben der Schönen befleckte - von Sil selbst, dem Gott des Schmiedens und allen Handwerks. Thenealas Yaonria, Thenealas Schwarzfeuer, wurde er genannt, und aus seiner Schmiede stammen einige der ältesten und besten Elbenschwerter aller Zeiten, etwa Veny'Avâne und Drôvenya. Vier Schüler hatte er dereinst in Âsharasoriamar, der Stadt der Tausend Wunder auf den Tian'Sidha, vier Schüler welche die Schmiedekunst der Elben begründeten und vervollkommneten - Naramir Rianirānis aus dem Haus Lyresfian, Tarladir Pedwaramôr aus dem Haus Tuilaris, Darfaên aus dem Haus Yaon'ara und Shikanre aus dem Haus Beryll, ein Nachtelb. Von diesen vier ersten Meisterschmieden überlebte nur einer, Tarladir Pedwaramôr, den Untergang der Himmelsinseln, die anderen starben in den großen Kriegen der Altvorderenzeit - doch sie hatten alle Schüler, welchen sie ihre Kunst lehrten, Schüler, die das geheime Wissen, die Geduld und die großartigen Fertigkeiten ihrer einstigen Meister in der Siliro'Ravenis, der Kunst des Schmiedens, am Leben erhielten und weiterentwickeln.

Elbische Klingenwaffen unterscheiden sich von jenen zwergischer, menschlicher oder anderer Machart stark in Konstruktion und Anwendung. Sie besitzen einschneidige Klingen - Ausnahmen bilden hier nur Grain'Taqât und Sehar'Taqât -, weshalb sie genauso genommen keine "echten Schwerter", sondern vielmehr scharfe Hiebwaffen darstellen. Auch war die Siliro'Ravenis, die elbische Schmiedekunst, von Beginn an schon auf die Einzelfertigung einzigartiger Waffen und damit auf besonders hohe Güte ausgerichtet. Berühmte Schmiede der Elben, so heißt es,  falten hochwertigen Stahl über zwanzig Mal, was in etwa einer Million Lagen entspricht, oder gar noch öfter, so dass sie an einem Schwert nicht selten Jahre arbeiten. Die Schneide der Elbenschwerter hat zudem in der Regel einen sehr flachen oder hohlen Schliff, wodurch sie sehr viel schärfer als die eines herkömmlichen Schwertes mit steilem, balligen Schliff ist. Aufgrund dieser Tatsache eignen sich elbische Schwerter jedoch nicht für die allermeisten und unter fast allen anderen Waffen führenden Völkern verbreiteten Fechtstile, bei welchen auf ein anderes Schwert oder aber eine starke Rüstung eingeschlagen wird. Elbischer Kampfstil besteht hauptsächlich aus schnellen, tänzelnden Finten und Täuschungsmanövern, immer darauf  bedacht, eine Lücke in der Deckung des Gegners zu finden und dann einen, im besten Fall sogar einzigen und wenn möglich zweihändig geführten, vernichtenden Schlag anzubringen.


Der Griff aller elbischen Schwerter ist so ausgelegt, dass die Waffe sowohl einhändig als auch zweihändig geführt werden kann. Noch heute, im Fünften Zeitalter, sind es die Silberelben, welche im Ruf stehen, die besten Schmiede hervorzubringen, und wirklich scheint dieses Elbenvolk eine besondere Liebe zu allen Metallen zu besitzen, doch auch Windelben und Hochelben besitzen längst eine alte und ehrwürdige Schmiedetradition.

 

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Sehar'Taqât - Seharim- oder Flügelklinge

 

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