~ Das Königreich Normand ~

 

(c) by Immerlan.deVestfirðir

 

Hauptstadt:
Hauptstadt des Lehens Vestfirðir und Sitz des Lairds, aber nicht die größte Stadt des Landes, ist Kent tief im Fjord von Kentyr an der Grenze zu Ardun.


Landeswappen:
Das Wappen von Vestfirðir zeigt einen laufenden, blaugrauen Lindwurm auf dreigeteiltem Feld, mittig hellgrau, unten und oben blaugrau.


Bevölkerungszahl:
Vestfirðir ist das flächenmäßig kleinste der neun Lairdmarka Normands, doch dank des Armangerstroms vor den Küsten und der fischreichen Gewässer ist es mit etwa 120.000 Seelen im Gegensatz zu anderen Lehen verhältnismäßig dicht bevölkert


Bevölkerungsanteile:
In Vestfirðir leben fast ausschließlich Menschen. Hin und wieder trifft man in Borgarnes oder Kent auch auf einen Zwerg oder Halbzwerg, doch die Anteile anderer Rassen an der Bevölkerung sind - wenn überhaupt vorhanden - verschwindend gering. In Borgarnes lebt allerdings ein waschechter Kobold, der allein dafür schon ein Kuriosum und eine Berühmtheit darstellt.


Sprachen:
In Vestfirðir spricht man, wie überall in Normand, Landsmål. Die Allgemeinsprache ist hier, nahe den Grenzen zu Ardun, jedoch relativ weit verbreitet und in der großen Handelsstadt Borgarnes hört man bei den ansässigen Händlern und Kaufleuten auch so manch andere Sprache der Immerlande, etwa Pakkakieli oder Tamairge.


Regierungsform:
Vestfirðir ist eines der neun Lairdmarka des Königreich Normands, ein selbstständiges Fürstentum und Erblehen des Hauses Hallandr. Es ist unterteilt in das Lairdland und drei Lehnsmarken oder Jarllande. Die Lehnsmarken Vestfirðirs sind die Insel Bjarndýrey vor der Küste im Fjord von Kentyr, Nórvar im Norden und Myrland im Süden.


Herrscher:
Tróndur Hallandr genannt der "Graue Schnitter", Flusslord, Laird von Vestfirðir

Seine Jarle, die Herren der drei Lehnsmarken von Vestfirðir:
Ivar Folkungar, genannt "Vidfamne", Jarl von Bjarndýrey
Eirid Faroar, Jarla von Nórvar
Tollakur Otraskegg, Jarl von Myrland


(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:
Vestfirðir ist das kleinste und nordwestlich gelegenste Lehen oder Lairdmarka Normands. Es grenzt im Norden an den Kalten Ozean, im Westen an Ardun, im Süden und Osten an Fjarland.


Klima und Landschaft:
Dank des warmen Armangerstromes, der Vestfirðirs Küsten noch beeinflusst, ist das Klima in diesem nordwestlichsten Lehen Normands für seine Lage so hoch im Norden erstaunlich mild und eher kalt-gemäßigt, als wirklich subarktisch. Die Küsten bleiben für gewöhnlich den gesamten Winter über eisfrei und die mildernde Wirkung des Meeres ist, bedingt durch auflandige Winde, an allen Gestaden von Vestfirðir deutlich zu spüren. Allerdings ist jene Küstenregion Normands auch sehr stürmisch und die mit Abstand niederschlagreichste, sowohl an Regen im Sommer, als auch an Schnee im Winter. Vor allem die Städte Borgarnes und Nórva zählen zu den regenreichsten Orten Normands und des gesamten Nordostens der Immerlande. Der Polarkreis verläuft etwa auf Höhe des Sees Valgra durch das Lairdmarka, so  dass der Norden Vestfirðirs jenseits davon liegt. In Borgarnes dauert die Polarnacht von Mitte bis Ende Langschnee, die Mitternachtssonne ist sichtbar von Anfang Goldschein bis zum 10. Sonnenthron.

Nebel hüllt die Küsten von Vestfirðir vor allem im Herbst und Frühjahr ein, das Wetter kann jedoch auch sehr schnell umschlagen. Ein altes Sprichwort besagt, dass es in Vestfirðir 'keinen Tag gäbe, an dem innerhalb einer Stunde zweimal das gleiche Wetter herrsche'. Je weiter man ins Landesinnere kommt, umso kälter wird das Klima. Die Temperaturen sind im Sommer zwar höher als an der ständig windgepeitschten und verregneten Küste, im Winter jedoch auch sehr viel niedriger – dafür sind die Wetterumschwünge nicht mehr so häufig, wie an der Küste.

Die Geisterbärenhöhle und der Fjord von Kentyr
Eingang der Geisterbärenhöhle auf Bjarndýrey und der Fjord von Kentyr



Die Küstenlinie von Vestfirðir ist nahezu überall zerklüftet und ragt oft senkrecht aus dem Meer. Mit dem  Grímafall, welches die stolze Höhe von knapp 650 Schritt erreicht, besitzt das Lehen außerdem das zweithöchste lotrechte Kliff der Immerlande. In Tälern und auf den Hochebenen des Landesinneren ist es oft sumpfig, und das Land ist durchzogen mit vielen kleinen und größeren Bächen, die häufig als Wasserfall zu Tal oder direkt ins Meer stürzen. Das gesamte Hinterland Vestfirðirs wird außerdem vom Nordurskóg beherrscht, einem Mischwald mit einer Pflanzenwelt, die sonst eigentlich nur viel weiter südlich zu finden ist. In diesem Wald gedeihen neben Wehrbäumen und Sithechtannen, Zirbelkiefern, Balsamtannen und Lärchen auch Bergahorne, Erlen, die seltenen Elsbeeren, Linden, Salweiden, Gold- und Bronzebirken sowie Goldblattbäume. Besonders schön ist der Nordurskóg im Herbst, wenn sich die Blätter der Birken satt golden und bronzebraun färben.


Inseln:
Bjarndýrey ist die einzige Insel des Lairdmarka.


Wichtige Berge und Gebirge:
Abgesehen von seinen beeindruckenden Steilklippen an den Küsten besitzt Vestfirðir keine Berge oder anderen Höhenzüge. Vor allem der Norden des Landes ist jedoch sehr felsig und hier und da ragen einige Gesteinsadern aus dem Boden. Der Norden und die gesamte Küstenlinie von Vestfirðir sind steil und hoch gelegen, nur unterbrochen von den tief eingeschnittenen Fjorden, nach Süden und Südosten hin flacht das Land sich zunehmend ab.


Wichtige Gewässer:
Das wichtigste Gewässer von Vestfirðir ist, wie für alle Lairdmarka Normands an den Küsten, der Kalte Ozean und hier der Fjord von Kentyr. Der Kentyr ist auch der größte und wichtigste Fluss des Landes, denn er verbindet Vestfirðir als sicher befahrbare Wasserstraße mit südlicheren Regionen in Fjarland und Suðurnes. Einziger anderer großer Fluss des Landes ist der Otrlæna, der über weite Strecken im Südosten auch die Grenze zu Fjarland bildet. Die Otrlæna, benannt nach den zahlreichen Fischottern, denen sie eine Heimat bietet, ist nicht schiffbar, nur flößbar. Allerdings gibt es in Vestfirðir, vor allem im Nordurskóg, hunderte kleine Bäche, klare Quellen, dünne Wasserläufe, Teiche, Moortümpel und anderer Wasserstellen. Nicht wichtig in diesem Sinne, aber doch bedeutsam ist auch das Otrmýri, ein Moor inmitten des Nordurskógs.


Wichtige Städte und Dörfer:
Die unbestritten wichtigste Stadt des Lehens ist Borgarnes an der Nordküste der Insel Bjarndýrey, der größte – und letzte – Hafen bis zum weit entfernten Cap Ardun. Kent, die Hauptstadt des Lehens und Sitz des Lairds liegt tief im Inneren des Fjords von Kentyr. Ansonsten besitzt das Lairdmarka, abgesehen von Nórva im Jarlland Nórvar und Otra im Myrland keine größeren Städte. Es gibt allerdings einige Dörfer, Ansiedlungen und Gehöfte, von denen die allermeisten an der Küste liegen. Das Hinterland von Vestfirðir ist nur dünn besiedelt.


Wichtige Verkehrswege:
Die wichtigsten Verkehrswege des Lehens sind der Fluss Kentyr, der Fjord von Kentyr und der Nórvasund. Es gibt eine alte Küstenstraße, die von Kent nach Nórva am Rand des Nordurskógs entlang führt, aber auch sie ist kaum mehr als ein breiter Pfad.


Besondere Örtlichkeiten:
Vestfirðir mag nur ein kleines Lehen sein, aber es besitzt einige Besonderheiten, etwa zahlreiche Höhlen, wilde und beeindruckende Naturwunder wie die Grímafall-Klippen und geheimnisvolle, verborgene Orte tief im Nordurskóg.

Als erstes ist hier der Otrmýri zu nennen, ein weitläufiges Moor im Süden des Lehens und ein nebliger, unheimlicher Ort, um den sich zahlreiche Legenden und Schreckensgeschichten ranken. Im Otrmýri fand einst eine Schlacht zwischen den Elben Dúnes und den Barbarenkriegern statt, als diese das heutige Normand von den Elben eroberten - und die Leichen der Gefallenen kann man heute noch im Wasser des Moores liegen sehen, ruhend als würden sie schlafen, wären da nicht ihre schrecklichen Wunden.

In den Bjarnafjall auf Bjarndýrey liegt gut verborgen die Geisterbärenhöhle, ein Tropfsteinhöhlensystem von mehreren Tausendschritt Länge, in dem sich auffallend viele Bärenskelette und Knochen finden, als kämen die Tiere hierher um zu sterben, wenn sie ihr Ende nahen fühlen.

Weitere besondere Orte Vestfirðirs sind die geheimnisumwitterten Flusshöhlen am Oberlauf des Kentyr, in denen zahlreiche, längst halb vergessene Schätze der Elben Dúnes verborgen liegen sollen, und der Saltstraumen westlich von Bjarndýrey im Fjord von Kentyr, einer der stärkste Gezeitenströme der Immerlande, verursacht durch die vielen Felsnadeln und Untiefen sowie verborgene Klippen und Riffe unter der Wasseroberfläche. Bei Flut entstehen hier mächtige Strudel und viele Schritt hohe Wellen – und zudem lautes Gurgeln, Brausen und Tosen, das viele Tausendschrittweit zu hören ist. Der Fjord von Kentyr ist daher auch nur und ausschließlich östlich der Insel Bjarndýrey mit Schiffen und Booten zu befahren, die Meerenge zwischen der Insel und der Küste Arduns ist unpassierbar.

Saltstraumen und Grímafall
Saltstraumen und Grímafall-Klippen


Zuletzt ist noch der gut siebenhundertfünfzig Schritt hohe Grímafall, zu nennen, eine lotrechte Steilklippe am äußersten Nordende des Lairdmarkas, welche zugleich die Grenze zum benachbarten Fjarland markiert. Benannt ist das Kliff nach Gríma Hallandr, genannt Grima Gamle, einem  legendären Laird von Vestfirðir, der sich hier im hohen Alter in den Tod gestürzt haben soll, damit er endlich in Sithechs Hallen gelangen konnte.


(c) by Immerlan.deRegionale Pflanzen- und Tierwelt:
Durch den warmen Armangerstrom vor den Küsten Vestfirðirs gedeihen hier Pflanzen, die sonst nicht mehr so hoch im Norden vorkommen. Bis auf die felsigen und steilen Küsten sowie die tiefeingeschnittenen Fjorde ist das gesamte Hinterland des Lehens dicht bewaldet und wird vom Nordurskóg, einem wilden, kaum besiedelten Mischwald beherrscht. Im Nordurskóg wachsen vor allem Steineichen, Wehr- und Goldblattbäume, Bergahorne, Lärchen, Erlen, Elsbeeren, Linden, Salweiden, Gold- und Bronzebirken, aber auch Sithechtannen, Zirbelkiefern, Balsamtannen und Fichten.

Abgesehen von verschiedenen Nadel- und Laubbäumen gedeihen in diesem Wald zahllose Wildblumen, vor allem Orchideen, Blau-, Moor-, Preisel- und Krähenbeeren, Beinbrech, Schwertfarn, Sumpfkelche und Seerosen, Pfifferlinge und Steinpilze. Es gibt Woll- und Schattengräser, Steinbrech- und Bärlappgewächse, zahlreiche Heil- und Giftkräuter und die allgegenwärtige Vargbona, die überall in Normand häufig vorkommt. Im Otrmýri dominieren Schwarzerlen, Moorbirken, Fichten und Kiefern  sowie zahlreiche Sumpf- und Wasserpflanzen. So wachsen hier vor allem Blaues Pfeifengras, Sumpfporst, verschiedene Torfmoose und Heidekrautgewächse, majestätische Schwanenblumen, zarte Moorlilien, robuste Seggen und Binsen. Es gibt Rohrkolben und Brunnenkresse, Wasserpfeffer, Kleefarne, Tannenwedel, Pfeilkraut und Schilf.

(c) by Immerlan.deAuch die Tierwelt des Lairdmarka ist vielfältig und artenreich. Es gibt über dreihundert Vogelarten allein in Vestfirðir, sowohl Sing-, als auch Raub- und Seevögel. Besonders charakteristisch sind Súlas oder Basstölpel, Sturm- und Lyrtaucher, Tordalke, Geirfugls, Gryllteisten, Krähenscharben, Silber- und Eissturmmöwen, Skuas, Sturmvögel und Seeschwalben. Im Landesinneren finden sich Singschwäne, Auer-, Birk- und Moorhühner, Sithechraben, Nebelkrähen, Bronzeeulen, Birkenzeisige, verschiedene Finkenarten, Schnee- und Spornammern, Faêyriskraniche, Bartkäuze, Raufußbussarde, Lerchen, Brantas und Weißwangengänse.

Der Nordurskóg ist auch Lebensraum zahlreicher großer Säugetiere wie Elch, Wisent und Elk, Waldrein und Silberreh, die größten Raubtiere sind Schneetiger, Branbären und Schattenwölfe. Es gibt Bärenmarder, Waldkatzen, Graufüchse, Waldmarder und Hermeline. Besonders berühmt ist  das Lehen vor allem für seine Fischotter, Bisamratten und Biber, die natürlich vor allem im Otrmýri, aber auch in anderen Gewässern Vestfirðirs in großer Zahl vorkommen. An kleineren Pflanzenfressern und Nagetieren findet man Wald- und Moorlemminge, Goldmantelsislare, Ratatoskr, Igel und Schneehasen. Trotz der nördlichen Lage gibt es überraschend viele Arten von Amphibien und Reptilien, etwa Runenottern und Ringelnattern, Erdkröten, Runenkröten, Gras- und Laubfrösche sowie Rubinsalamander und Kammmolche.

Die Flüsse und Seen sind fischreich und beherbergen hauptsächlich Weißlachse, Regenbogen- und Eisforellen, Saiblinge, Steinwälzer, Hechte, Flussbarsche, Elritzen, Bachschmerlen, Zwölfaugen, Rotaugen und noch viele mehr. Besonders häufig finden sich in den Binnengewässern Vestfirðirs Flussperlmuscheln und Flusskrebse. Vor den Küsten des Landes und im Fjord von Kentyr gibt es ebenfalls zahlreiche Fische, vor allem Dorsche, Wolfsbarsche und Heilbutte, aber auch Heringe, Makrelen, Kohlfische, Kabeljaue, Schellfische, Blut- und Branlachse, Seezungen, Drachenkrabben, Dorn- und Eishaie. Zudem gibt es Amurwale, Grindwale und Seevarken, Hnýðingure oder Weißnasenfarlire sowie Kegel-, Sattel- und Bartrobben.

An Insekten finden sich in diesem Lairdmarka zahlreiche Schmetterlingsarten des Nordostens, etwa Eisnymphen, Moortänzer, Irissommerfugl und Sorgarskikkja, aber auch Wespenspinnen, Grasweber, Juwelenlibellen und Stechmücken wie Moorplagen und Kriebelmücken. An besonderen Wesen gibt es in Vestfirðir einige Lindwürmer, die ebenfalls im Otrmýri und im Nordurskóg leben, dazu Grumekins und – glaubt man den Geschichten – einige Wald- und Bergtrolle, von denen manche bösartig, manche harmlos sind. 


Vorherrschender Glaube:
In Vestfirðir herrscht wie überall in Normand der Zwölfgötterglaube vor, das Druidentum ist in diesem Lairdmarka nicht mehr wirklich vertreten. Die am meisten verehrten Götter des Pantheons sind Sithech, Amur, Bran und Anukis.


Wichtige Tempel:
Der Amurtempel von Borgarnes ist der bedeutsamste und größte Tempel des Landes, gefolgt von Rifjungrhall, dem Brantempel in Kent. In Otra steht ein kleiner, uralter Anukistempel elbischer Architektur, der noch aus der Zeit Dúnes stammt, in Nórva ein Sithechtempel aus grauem Eisenholz und schwarzer Mooreiche. Zumindest Schreine für die übrigen Mächte der Zwölf finden sich jedoch in jeder größeren Stadt des Lehens.


Wichtige Handelspartner:
Die übrigen Lairdmarka Normands, sowie natürlich die Königslande, sind die vorrangigsten und wichtigsten Handelspartner von Vestfirðir. Das Lehen treibt jedoch auch Handel mit Ardun, Laigin, Immerfrost und sogar mit den Freien Städten der Ostlande.


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Vestfirðir ist arm an wertvollen Mineralien, Erzen oder Gesteinen. Das Land besitzt ein wenig Granit und Kreidevorkommen, die jedoch nicht nennenswert abgebaut werden. Einzig Bernstein wird an den Stränden von Vestfirðir und der Insel Bjarndýrey reichlich gefunden. Die wichtigsten Ressourcen des Landes sind jedoch die fischreichen Gewässer des Kalten Ozeans und der Flüsse des Lehens, das Holz des Nordurskóg, vor allem das wertvolle Steineichen- und Elsbeerenholz, das schnell nachwachsende Fichtenholz sowie das in diesem Wald reichlich vorhandene Wild, der Torf der Hochmoore und die Soltangwälder im klaren Wasser der Fjorde.


Hauptimportgüter:
Metall und Metallerzeugnisse aller Art, Getreide und andere Feldfrüchte, Stoffe und Tuche, Gewürze, Wein und in begrenztem Umfang auch Luxuswaren


Hauptexportgüter:
Fisch- und Fischereierzeugnisse, vor allem Stockfisch und Surstromming, Soltang, Bernstein, Leder und Lederwaren, vor allem Elch- und Hirschleder, Holz, hauptsächlich edles Birken-, Steineichen- und Elsbeerenholz, aber auch Eisenholz in größeren Mengen, sowie zahlreiche Heilkräuter. Eisenholz, Soltang und Bernstein gehen von Vestfirðir aus buchstäblich in den gesamten Norden.


Sozialstruktur:
Wie jedes Lairdmarka Normands ist auch Vestfirðir ein sehr eigenständiges, autarkes Fürstentum. An der Spitze der Gesellschaft steht der Laird gefolgt von seinen Jarlen, dann kommen die Hersen, die Sippenführer der oft weit verzweigten Familienclans und ihre Krieger. Die Mehrheit der Bewohner Vestfirðirs besteht aus Freibauern, Fischern, Walfängern und sonstigen Seefahrern, Hirten und Viehzüchtern, Jägern, Händlern und Torfstechern. Die Hörigen, also Unfreie, stellen die unterste Gesellschaftsschicht des Landes, es gibt jedoch in Vestfirðir nicht allzu viele von ihnen. Das Jedermannsrecht garantiert zudem die Grundversorgung, sofern man in der Lage ist, es auch zu nutzen. Vestfirðir mag das ärmste Lairdmarka Normands sein, aber die meisten der dort lebenden Menschen haben durch ihrer Hände Arbeit und den Reichtum des Meeres ein zwar hartes, aber gutes Leben und genügend Auskommen. Die althergebrachten Sippenstrukturen der Nordmänner schaffen ohnehin ein gut funktionierendes soziales Netz, durch das niemand so leicht fällt. In der großen Handelsstadt Borgarnes gibt es auch eine solide Mittelschicht von wohlhabenden Händlern, Kaufleuten und Handwerkern und einen Sonderstatus nehmen die Schiffsjarle ein. Diese können entweder landlose Adlige oder Männer einfacher Herkunft sein, die über ein oder mehrere Schiffe und waffenfähige Männer unter ihrem Kommando verfügen - sie mögen kein Land besitzen, aber sie sind in ihrem Stand jedem Landjarl gleich und somit eine Kraft, mit der man rechnen muss.


Politik:
In Vestfirðir betreibt man wohl die diplomatischste, um nicht zu sagen friedlichste Politik aller Lairdmarkas Normands, sowohl innerhalb des Reiches, als auch nach außen. Das mag vor allem daran liegen, dass Vestfirðir seit drei oder vier Generationen schon recht besonnene, weitsichtige und auch umsichtige Lairds sein Eigen nennt, die weit weniger streitsüchtig und kampflustig sind, als so manch andere Fürsten und Häuptlinge Normands. Nichtsdestotrotz sind sie freie Nordmänner...  Fischer, Walfänger, Jäger, Bauern und Hirten, aber – vor allem – Krieger und wilde Seefahrer.


Geschichte:

Vestfirðir ist eines der ältesten Lairdmarkas Normands und entstand im Jahr 2732, nur einen Zwölfmond nach der Eroberung des einstigen Elbenreichs von Dúne an den westlichen Grenzen jenes Landes, das Ottur Wæfre für sich beanspruchte. Der erste König Normands verlieh das Land einem ungeliebten Vasallen und alten Rivalen, Þrandr Gøtuskegg, den er wegen seiner Verdienste im Krieg gegen die Elben nicht übergehen konnte. Gleichwohl gab er ihm ein kleines und wenig fruchtbares Land an der westlichen Grenze mit dichtem Mischwald, einem Moor und einer felsigen, unwirtlichen Steilküste. Þrandr Gøtuskegg nahm das Lairdmarka an und schwor Ottur die Treue, war jedoch kein Mann, der so etwas ungestraft mit sich machen ließe und sorgte zeit seines Lebens für Unfrieden im noch jungen Reich Normand. Bis zum Jahr 2740 VZ und dem Ende des Vierten Zeitalters zettelte Þrandr Gøtuskegg mehrere Aufstände gegen den König an, schaffte es jedoch so geschickt im Hintergrund zu bleiben, dass ihm nichts nachgewiesen werden konnte.

Im Jahr 3 des Fünften Zeitalters versuchte er dann jedoch den jungen Sohn und Erben seines Königs, dem er die Treue geschworen hatte, zu ermorden und das auch noch, obwohl Thyra, Otturs Weib und Königin sowie ihr Sohn Thore unter seinem Gastrecht standen, denn Þrandr ließ Feuer um das Gehöft legen, in welchem Thyra und ihr kleiner Sohn über Nacht eingekehrt waren. Thore überlebte den Mordanschlag schwer verletzt, trug jedoch einige Narben davon, weshalb er später als Mann den Beinamen "der Verbrannte" trug, seine Mutter Thyra aber kam in den Flammen ums Leben. Als Ottur davon erfuhr, jagte und erschlug er Þrandr, dessen Weib und Söhne, seine Brüder und Schwestern, Oheime, Basen und Vettern, und ließ von der gesamten Sippe der Gøtuskeggjar nicht eine Seele am Leben. Das Lehen Vestfirðir ging nach Þrandrs Tod an einen seiner Jarle, der Ottur von der schändlichen Tat, dem Verrat und allen Verschwörungen seines Lairds berichtet hatte, Brestir Hallandr. Seither ist das Lehen im Besitz dieses Hauses. Die Hallandrs sind eisenhart, zahlreich und so wild wie die See im Fjord von Kentyr. Als geborenen Seefahrer, Fischer und Walfänger schafften sie es in den nächsten zwei Jahrhunderten auch aus dem ärmlichen Vestfirðir ein stolzes normandisches Lehen von bescheidenem, aber ausreichendem Wohlstand zu machen, indem sie die Ressourcen des Lairdmarkas nach und nach zu erkennen und dann auch geschickt zu nutzen verstanden.

Während der fast einhundert Jahre andauernden Nordischen Königskriege von 248 bis 344 des Fünften Zeitalters standen die Lairds von Vestfirðir zunächst auf der Seite Agnarr Drængrsons und seiner Söhne, kämpften später im Verlauf der Kriege jedoch einmal für diese, einmal für jene Seite, je nachdem welcher König den aus ihrer Sicht legitimeren Anspruch zu haben schien. Aber sie handelten durchweg aus Überzeugung, nicht um ihren persönlichen Wohlstand zu mehren oder irgendwelcher Vorteile zu gewinnen. Auf dem Allmannathing des Jahres 350 FZ, an welchem die wirren Erbfolgegesetze vereinfacht und festgeschrieben wurden, machten sich die Hallandrs besonders stark für eine geregelte Königsnachfolge. In den letzten hundertfünfzig Jahren war es verhältnismäßig ruhig in Vestfirðir, besonders aber während der vergangenen sechzig Jahre, da das Lairdmarka in dieser Zeit eine für normandische Verhältnisse sehr besonnene Politik betrieb. Ob das auch in Zukunft so bleibt, darf jedoch angesichts der zahlreichen und mehr als hitzköpfigen Söhne des momentanen Lairds bezweifelt werden.


Einflussreiche Familien und Personen:

Búrisleifr Kentajar, Bastardsohn Laird Tróndur Hallandrs, Skipherra ("Schiffsherr" oder Kapitän) der Havhingsten und Nauarch von Vestfirðir
Þorkell Hallandr, Laird Tróndur Hallandrs Erstgeborener und Erbe, ein Mann von zweifelhaftem Ruf was Wein, Weiber und Skaldensang angeht
Þorgeír Hallandr, Laird Tróndur Hallandrs Zweitgeborener, ein Berserker
Þarnór  Hallandr, Laird Tróndur Hallandrs Drittgeborener, geschickter Unterhändler, gilt als besonnen und gerecht
Róðlaugr Vierspeer, Schiffsjarl und Skipherra der Myrknætt
Ellyllkattatt, ein Gelehrter und Alchemist - und ein waschechter Kobold, der in Borgarnes lebt
Kráka die Seherin, eine alte und sehr weise Prophetin, die als Einsiedlerin am Rand des Otrmýri lebt
Ásdís von Borgarnes, Gesegnete Amurs im Amurtempel von Borgarnes
Gissur Einarsson, Priester Brans in Rifjungrhall in Kent
Eyrún Faroar aus der Sippe Faroar, Gesegnete Anukis' im Anukistempel von Otra
Pálnir Otrajar, Geweihter Sithechs im Sithechtempel von Norva
Áki Goldhand, bekanntester und wohlhabendster Bernsteinhändler in Kent
Rathbarth Ragnarsson, Nordmeerfahrer und Händler, nebenbei auch Entdecker und Kartograph
Flóki Vilgerðarson, berühmter (aber auch verrückter) Schiffbauer im Jarlland Nórvar
Brynjar, ein bekannter und äußerst fähiger Waldläufer und Jäger im Nordurskóg
Jerknes, Wirt des Troldhaugen, eines - vor allem für Nordmeerfahrer, Seeleute, Reisende und Walfänger - berühmten Gasthofes in Norvá, in welchem man zuweilen allerlei Seemannsgarn zu hören bekommen kann
Tanngrisnir, ein grüngoldener Lindwurm, der im Otrmýri haust


Regionale Fest- und Feiertage:
In Vestfirðir hängt man zwar wie im übrigen Normand dem Zwölfgötterglauben an, doch die vielen großen Feste dieser Religion werden in diesem Land nicht alle begangen, und jene, die gefeiert werden, haben nicht unbedingt die gleiche Bedeutung wie im Rest der Immerlande. Den Faêyristag am 2. Eisfrost feiert man in Normand beispielsweise überhaupt nicht, dafür ist am letzten Silberweißtag Thorrablód. An diesem Tag, der auch als Halbzeit des Winterhalbjahres gilt, werden vor allem die Ehefrauen traditionell von ihren Männern besonders geehrt und beschenkt. Wichtige Feiertage in Vestfirðir wie im übrigen Normand sind außerdem der Sumardagurinn fyrsti, der erste Sommertag am letzten Tag des Sturmwindmondes und die darauf folgende Enarennótt, die Inarinacht, welche auch das Ende des langen Nordwinters symbolisiert. In der Inarinacht wird zugleich dem Leben und Moder Jord als Urmutter gehuldigt, und es werden neben Feldfeuerriten in rituellen Zeremonien sowohl die Herden, als auch die Felder und das Land gesegnet.

Die Sommersonnenwende am 21. Goldschein, Midsommar, ist Shenrah zwar heilig, wird aber nicht allzu groß gefeiert - hauptsächlich mit geselligem Beisammensein und lodernden Sonnwendfeuern, durch deren Glut dann das Vieh zum Schutz vor bösen Geistern und Seuchen getrieben wird. Als festliche Zeit gelten auch die Nächte um den Midsommardagur, die so genannten "Weißen Nächte", wenn die Sonne nur für kurze Zeit untergeht, so dass es auch nachts hell ist. Traditionell finden in dieser Zeit auch die meisten Hochzeiten statt. Die Sithechnacht - Sithechnótt oder Svartanótt - am 1. Tag des Nebelfrosts ist ein wichtiger Feiertag, ebenso wie die Wintersonnenwende und das darauf folgende Julfest. Zur Wintersonnenwende am 21. Langschnee finden traditionell große Winterjagden, vor allem auf den begehrten Juleber statt, der dann am Julabend als Festmahl dient. Dem Julfest folgen anschließend die  Raunächte, eine heilige und stille Zeit, mit denen das alte Jahr zu Ende geht und das neue beginnt.


Regionale Währungen und Maße:
Es gelten die allgemein üblichen Maße. Neben der Allgemeinwährung, die im Norden nicht üblich ist, aber in den größeren Handelsstädten akzeptiert wird, führen die Normander hauptsächlich ihre eigene Währung, die so genannten Olafrmünzen. Kleinste Währungseinheit ist hier der Viertelpenning, eine Eisenmünze, gefolgt vom Halbpenning, einer Kupfermünze, dann kommen der Reihe nach Penning, Skinn, Aurtug, Oyra, Gyllin, Markr und Goldmarkr.

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Das Jahr wird aufgrund der Gegebenheiten nicht in vier Jahreszeiten, sondern in zwei eingeteilt, in Sommermonde und Wintermonde oder in ein Sommer- und ein Winterhalbjahr. Heute, im Fünften Zeitalter, sind zwar auch in Normand die allgemeinsprachlichen Namen der zwölf Monde üblich und weit verbreitet, doch die alten Mondnamen sind ebenso noch in Gebrauch. Die Wintermonde sind Blätterfall, Nebelmond, Langschnee, Silberweiß, Eisfrost und Taumond oder, wie sie in Normand heißen Górmánaðr, Fermánaðr, Jólmánaðr, Þorri, Gói und Einmánaðr. Die Sommermonde sind Sturmwind, Grünglanz, Goldschein, Sonnenthron, Beerenreif und Erntemond oder Gaukmánaðr, Eggtið, Sólmánaðr, Miðsumar, Heyannir und Kornskurðarmánaðr.

 

Kingsala und die Königslande
Die Lange Mauer
Lairdmarka Fjarland
Lairdmarka Vestfirðir
Lairdmarka Suðurnes


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